Auch die achte Runde der Radio OÖ-Liga hatte so einiges zu bieten. Überraschungen, Schützenfeste und einen angedrohten Rücktritt von Sattledt-Trainer Venelin Petkov. "Auch die achte Runde" weil man all diese Sachen schon in den Vorwochen beobachten durfte. An Action mangelt es also gewiss nicht in dieser Herbstrunde. Donau Linz erzielte wieder einmal Tore zu Hauf, Traun verlor auch wieder und Wallern spielte zu Null. Diesmal blieb die Null aber auf der falschen Seite stehen, die Gschnaidtner-Elf ging zu Hause gegen ein leidgeprüftes Sierning mit 0:6 unter. ooeliga.at-Experte Markus Waldl begreift solch ein Ergebnis nicht. "Spätestens nach dem 0:3 muss man hinten zumachen", ist Waldl nicht nur über Wallern, sondern auch über Gmunden (0:6 gegen Donau Linz) verwundert. Was der ehemalige Grieskirchen-Coach sonst noch zu sagen hat - unter anderem auch zu seinem Ex-Verein aus dem Trattnachtal - erfahren Sie hier:
Union Dietach - Union Raika Weißkirchen 2:0
ooeliga.at: Im ersten Spiel nach dem Abgang von Juan-Francisco Bohensky verliert Weißkirchen mit 0:2 gegen Dietach. Dabei agiert die Elf teilweise sehr lustlos. Wie wichtig ist es jetzt, einen neuen Trainer an Bord zu holen?
Waldl: "In dieser Phase ist es natürlich ganz wichtig, einen neuen Trainer zu präsentieren. Weißkirchen hatte ja Luft zu den Abstiegsrängen, doch jetzt sind sie wieder hinten drin. Bei diesem Verein gestaltet sich die Sache nicht einfach, hat doch Bohensky alles sportliche gemacht, war nicht nur Trainer, sondern auch sportlicher Leiter. Da entstand ein großer leerer Raum, der gefüllt werden muss. Es wäre wichtig, dass ein Mann kommt, der eine Linie in Spiel bringt. Die Niederlage gegen Dietach war dennoch keine große Überraschung. Die Ablinger-Elf wird, wie schon in den Vorwochen erwähnt, eine solide Saison spielen und sich im gesicherten Mittelfeld platzieren. Vielleicht ist auch mehr möglich, sie sind jetzt an den Cup-Plätzen dran."
ATSV Bamminger Sattledt - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure 0:4
ooeliga.at: Die nächste Pleite für Sattledt, diesmal sehr deutlich. Spielertrainer Venelin Petkov will daraufhin zurücktreten, der Verein will ihn aber halten. Also kann's an Petkov nicht liegen?!
Waldl: "Schwer zu sagen, wenn man so weit weg von der Mannschaft ist. Eines ist aber klar, sich als Verein in dieser Situation für den Trainer auszusprechen, spricht sehr für den Verein. Viele andere würden einen Coach nach so einer Negativserie einfach gehen lassen, nicht so Sattledt. Hier will man auch jetzt noch Ruhe bewahren und präsentiert sich als sehr niveauvoll geführt. Dennoch muss die Mannschaft jetzt schnell punkten, mit oder ohne Petkov als Trainer. Denn es wird wohl nicht bei 1-2 Absteigern bleiben, da darf man den Anschluss nicht verlieren. Die Mannschaft verfügt aber über einige gestandene Spieler, müsste das schaffen. Für Neuhofen/Ried verlief das Spiel natürlich perfekt, ein frühes Tor zu Beginn, ein Tor vor der Pause. Die spielstarke Angerschmid-Elf hat das Match dann sicher nach Hause gespielt."
Donau Linz - SV Gmundner Milch 6:0
ooeliga.at: Donau überrollt zurzeit die OÖ-Liga, die Mannschaft hat nun 20 Tore in den letzten drei Spielen geschossen. Weißkirchen und Traun zählen zu den Kellerkindern der Liga, aber gegen Gmunden war doch so ein Ergebnis nicht zu erwarten?!
Waldl: "Absolut nicht. Gratulation an Donau Linz. Gmunden 6:0 zu schlagen ist sensationell gut. Die Mannschaft scheint sehr konzentriert und durch nichts aus der Ruhe zu bringen zu sein. Ich hatte erwartet, dass Gmunden wieder zu seiner Stabilität gefunden hätte, dem ist wohl doch nicht so. Trainer Olzinger hat nach dem Spiel aber ganz richtig gesagt. Wenn man 3:0 bei Donau hinten ist, ist da nichts mehr zu holen, da muss man das Ergebnis verwalten und noch weitere Gegentore verhindern. Solche Ergebnisse sind in der OÖ-Liga nicht normal, wobei ich das jetzt schon seit Wochen wiederholen muss. Gmunden ist aber so ein Wackelkandidat, mit unkonstanten Leistungen wird die Mannschaft nicht an vordere Tabellendrittel heran kommen."
ooeliga.at: Was haben Sie gedacht, als Sie von diesem Ergebnis erfuhren? Wie kann das einem ungeschlagenen Tabellenführer passieren?
Waldl: "Als ich davon gehört habe, musste ich dreimal nachfragen. Dass Wallern verloren hat, hat mich aber nicht sonderlich überrascht, man musste damit rechnen, dass es irgendwann passiert. Vielleicht tut das der Mannschaft aber auch ganz gut. Denn ständig zu hören, man sein unbesiegbar, kann auch belasten. Bei Sierning hat man gewusst, dass die Mannschaft gefährlich werden kann, wenn sie zu ihrer Defensivstärke wieder findet. Ich habe mit Co-Trainer Jürgen Rogl gesprochen, der mir bestätigt hat, dass das Team auch nach dieser Negativserie ruhig weitergearbeitet hat. Wallern ist ihnen in diesem Spiel ins offene Messer gelaufen. Sierning hat das mit Kontern in den letzten Minuten perfekt ausgenutzt und so einen Kantersieg erzielt. Wie für Gmunden, gilt aber auch für den Tabellenführer, dass man spätestens nach dem 0:3 hinten zumachen hätte müssen. Bei diesem Ergebnis war klar, dass das Spiel verloren ist."
ooeliga.at: Eferding müht sich ab und holt den Sieg. Traun hat es der Slach-Elf aber gehörig schwer gemacht. Spricht das dafür, dass auch Eferding ganz weit hinten einzuordnen ist?
Waldl: "Man hat auch vor der Saison gewusst, dass Eferding nicht gerade in die Top-6 einzuordnen ist. Dennoch war der Sieg gegen Traun ganz wichtig. Wie dieser zustande kam, interessiert später keinen mehr. Traun hat sich zwar gut verkauft, auch einige Chancen vorgefunden, es zählt aber das Ergebnis. Für die Kuranda-Elf wird die Luft immer dünner. Sie sind zwar immer für Überraschungen gut, große Sprünge bis ins Tabellenmittelfeld werden sie aber keine mehr machen. Im Winter muss am Kader gefeilt werden, falls man nicht absteigen will."
SV Pöttinger Grieskirchen - Union Edelweiß Linz 2:3
ooeliga.at: Nun ist Grieskirchen endgültig in der Mittelmäßigkeit angekommen. Was passiert dort jetzt?
Waldl: "Das ist jetzt eine sehr interessante Phase. Die Mannschaft ist mit hohen Erwartungen und Ambitionen in die Saison gestartet. Sie haben auch einen ganz guten Start hingelegt, zuletzt lief es aber ganz und gar nicht wunschgemäß. Sie sind nicht mehr fähig, zu Hause Spiele zu gewinnen. Das könnte jetzt sehr ungemütlich werden, der Druck auf die Mannschaft wird immer größer. Sie haben die Qualität das Ruder noch umzureißen. In der momentanen Verfassung müssen sie aber aufpassen, nicht den Anschluss an die Cup-Plätze zu verlieren. Edelweiß dagegen kann man nur gratulieren. Es ist immer noch sehr stark, in Grieskirchen zu gewinnen. Sie bringen von Woche zu Woche gute Leistungen und werden dafür auch belohnt. Die Mannschaft war aber schon 3:0 vorne, Trainer Stumpf hat also noch immer etwas, das er ansprechen kann."
SV Grün-Weiß Micheldorf - SV sedda Bad Schallerbach 2:0
ooeliga.at: Schön langsam hamstert sich Micheldorf zum größten Verfolger der drei Spitzenmannschaften der Liga. Wird die Waldhör-Elf in den Titelkampf eingreifen können?
Waldl: "Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir übrigens auch schon gestellt habe. In den letzten Jahren war es immer so, dass Micheldorf immer wieder Kontakt zur Tabellenspitze hatte, als es dann aber daran ging, diese auch zu erobern, immer wieder wichtige Spiele verlor. Ich bin gespannt, ob sie jetzt weiter konstant spielen können. Nach der Wallern-Schlappe, die ihnen anscheinend ganz gut getan hat, war das bis jetzt ja der Fall. Für Bad Schallerbach ist diese Pleite ein kleiner Rückschlag, wobei man in Micheldorf schon mal verlieren darf. Das ist keine Schande. Jetzt geht's ins Derby gegen Grieskirchen. Hier wäre es wieder wichtig, Punkte einzufahren. Ansonsten kann es wieder schnell weiter runter gehen."
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