OÖ-Liga

Nach der Abfuhr ist vor dem Gegenschlag

weisskirchen_big.jpgSo schnell kann es gehen. Grieskirchen's Robert Lenz hatte die Union Raika Weißkirchen am zehnten Spieltag mit sieben Toren quasi im Alleingang besiegt, Endergebnis: 9:1. Nur eine Woche später macht die Elf von Trainer Karl Meister den Kampf um den Herbstmeistertitel wieder spannend. Mit einem 3:1-Sieg gegen Tabellenführer Wallern, schlug die Mannschaft wieder zurück, und wie. In dieser Saison scheint es diesbezüglich ein Muster zu geben. Schützenfeste sind schon längst keine Seltenheit mehr, die Teams scheinen damit aber ganz gut umgehen zu können, zeigen oft schon einen Spieltag später wieder auf. ooeliga.at hat mit Weißkirchen-Coach Karl Meister über die derzeitige Situation gesprochen.


"Wir haben die Top-Spieler neutralisiert"
Wie fühlt sich wohl eine Mannschaft, die gerade mit 1:9 vom Platz geschossen wurde? In ihrer Haut möchte wohl keiner stecken, für Weißkirchen war die Niederlage gegen Grieskirchen aber nicht die erste Abfuhr in dieser Saison. Schon gegen Donau Linz gab es ein 0:8. Sie scheinen daraus gelernt zu haben. Gab es nach dem Spiel gegen Donau gleich wieder ein 1:2 gegen Eferding, so schlug die Mannschaft jetzt richtig zurück und gewann gegen den Tabellenführer. "Es war ein verdienter Sieg. Wir haben die Räume eng gemacht und die Top-Spieler Herwig Drechsel und Werner Topf neutralisiert. Bei Drechsel war es wichtig, keine unnötigen Fouls in Strafraumnähe zu begehen, da er bei Standards sehr gefährlich ist. Werner Topf darf man keinen Raum lassen, außerdem ist er bei Kopfbällen sehr gefährlich. Das haben wir gut umgesetzt, haben im Gegensatz zum Grieskirchen-Match schneller umgeschaltet, waren einfach giftiger", ist Trainer Karl Meister zufrieden.

Die Konter gaben den Ausschlag
Zwar war Wallern in diesem Spiel die tonangebende Mannschaft, machte Druck. Die Weißkirchen-Abwehr stand aber gut genug, um nicht viel zuzulassen. In der zweiten Halbzeit waren dann die guten Konter der Heimischen ausschlaggebend. "Sicher hatte Wallern mehr vom Spiel und im Mittelfeld das Übergewicht, Stiche konnten sie aber keine setzen. Außerdem ging bei ihnen das Laufpensum in Durchgang zwei zurück, wir bekamen Oberluft. Zum Glück konnten wir unsere Kontermöglichkeiten nutzen, Gölemez und Makowski waren an diesem Tag wirklich gut drauf", sagt Meister. Es waren auch die beiden Spieler, die das Duell zu Gunsten des Nachzüglers entschieden. Daniel Makowski erzielte zwei der drei Tore, Semih Gölemez glänzte als Vorbereiter.

"Wir wollen nicht mehr verlieren"
Zwei Runden sind noch zu spielen, auf Weißkirchen warten mit Sattledt und Neuhofen/Ried zwei direkte Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel. Zwei Aufgaben, die Meister noch schwerer als jene gegen Wallern erscheinen. "Das sind zwei ganz wichtige Spiele für uns, wahrscheinlich schwieriger anzulegen als gegen den Tabellenführer. Nun ist die Erwartungshaltung mit Sicherheit höher, die Mannschaften stecken ebenfalls hinten drin, außerdem haben wir jetzt Wallern geschlagen. Ziel ist, gegen die beiden Mannschaften nicht zu verlieren. Wenn wir eines der beiden Spiele dann auch noch gewinnen könnten, wäre das noch schöner", will Meister die Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen.


von Milan Vidovic