OÖ-Liga

Sierning vereint Training und Urlaub

sierning_big.jpgNahezu alle Radio OÖ-Ligisten blieben über die Winterzeit zu Hause, nur drei absolvierten ein (Kurz-)Trainingslager. Während beim SV Bad Schallerbach und Union Dietach die Anreise nur wenige Kilometer - im Fall von Bad Schallerbach kann man das Kilo vor dem Meter sogar weglassen - betrug, so mussten sich die Mannen des SV Flexopack Sierning schon in den Flieger sitzen, um ans Ziel zu kommen. Für 26 Personen, darunter eine weibliche, ging es für sieben Tage an die türkische Riviera, genauer nach Belek. Elf Trainingseinheiten und zwei Testspiele, die verschiedener hätten nicht ausgehen können, später ging es dann zurück nach Hause. "Die Spieler waren voll bei der Sache, hatten aber auch viele Freiheiten. Es war ja auch eine Art Urlaub für sie", sagt Trainer Andreas Luksch.


20 Grad im Schatten

Am Samstag, 18. Februar, ging es für 19 Feldspieler, zwei Torleute, drei Trainer, einen Masseur und eine Zeugwartin ab in den Flieger, die Equipe des SV Sierning begab sich ins türkische Belek, 1848 Kilometer Luftlinie vom Heimatort entfernt. Während andere in Österreich frierten, genossen die Mannen von Trainer Andreas Luksch das mediterrane Wetter. "Das ist jetzt das dritte Jahr hintereinander, dass wir ein Trainingslager absolvieren, wir haben einfach sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch diesmal waren die Bedingungen ideal, wir hatten jeden Tag 20 Grad im Schatten. Außerdem ist es was anderes wenn man eine Woche lang zusammen ist, als einfach nur zu trainieren", kann Luksch dem Trainingslager nur Positives abgewinnen. Der Tagesablauf war dabei immer relativ ähnlich, wobei der Coach seinem Team viele Freiheiten gönnte. "Sogar das Frühstück war freiwillig, zum Training um halb zehn mussten dann aber alle da sein. Nach dem Mittagessen hatten die Spieler ebenfalls Zeit zur freien Gestaltung, manche gönnten sich Massagen, andere gingen spazieren. Danach folgte ein Training um 15 Uhr, worauf wiederum genügend Freizeit blieb, um 21 Uhr waren die Spieler schließlich auf dem Zimmer", schildert Luksch.

Klare Pleite und klarer Sieg

Jeder Tag lief dann aber doch nicht genau gleich ab, denn am Montag und am Donnerstag ließ der Coach seine Mannschaft gegen zwei andere Teams antreten. Zunächst traf man auf den niederösterreichischen Landesligisten UFC St. Peter/Au und bezog gleich eine empflindliche 1:4-Niederlage. "Vor diesem Spiel hatten wir zweimal am Sonntag und einmal am Montag trainiert, da hatten sich die Spieler wohl noch nicht so richtig an die Umstellung gewöhnt. St. Peter war klar besser, wobei wir in der ersten Halbzeit noch gut mithalten konnten, nach der Pause aber nichts mehr funktionierte", sagt Luksch. Sierning war in diesem Spiel sogar durch Hubert Zauner mit 1:0 in Führung gegangen. Das gelang auch im Spiel gegen den SC Kirchheim, einem Verein aus der bayerischen Bezirksoberliga, Sierning gewann gleich mit 6:1. Hier traf Zauner gleich doppelt, außerdem trugen sich Martin Reininger, Stefan Duvnjak, Safak Ileli und Martin Gröbl in die Torschützenliste ein. "In diesem Spiel leif es bedeutend besser, die Mannschaft war zu dem Zeitpunkt schon gewohnt zweimal zu trainieren. Außerdem wussten sie, dass sie etwas gut zu machen hatten, agieren um einiges konzentrierter. Jeder Spieler hat auch absolut alles gegeben, obwohl wir schon Donnerstag hatten", freut sich der Sierning-Trainer.

"Sie wissen, was sie tun"

Nicht nur beim Spiel gegen Kirchheim agierten die Sierning-Akteure äußerst konzentriert und diszipliniert, über das gesamte Trainingslager konnten die Spieler ihren Trainer übereugen und bekamen im Gegenzug auch viel Vertrauen geschenkt. "Wir haben einiges ausprobiert, Sachen, die wir auch in der Meisterschaft umsetzen möchten. Aufgrund der guten Trainingsleistungen bekam die Spieler aber auch viel Freiraum von mir. Wenn man sieht, dass sie genau wissen, was sie tun, dann ist so etwas auch möglich. Immerhin haben sie dieses Trainingslager auch teilweise mitfinanziert und sich extra frei genommen, da muss man ihnen auch etwas Urlaub gönnen", sagt Luksch und freut sich auch insbesondere darüber, dass all seine Kaderspieler gesund und unverletzt eine Woche nach dem Abflug in die Türkei wieder in Österreich ankamen.


von Milan Vidovic