OÖ-Liga

Trattnachtaler knapp vor Hauptstädtern

vkb_spiel der runde.jpgDiesmal ist es mehr als nur ein Derby, das Spiel zwischen dem SV Zaunergroup Wallern und SV Pöttinger Grieskirchen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit meisterschaftsentscheidend. "Verlieren wir, schiebt sich alles noch einmal zusammen", hat auch Wallern-Coach Harald Gschnaidtner längst die Wichtigkeit dieses Aufeinandertreffens erkannt. Kein Wunder also, dass dieses Match auch zum "VKB-Spiel der Runde" gewählt wurde, wenn auch nur ganz knapp vor dem Linzer-Derby zwischen Edelweiß und Donau. So wie Edelweiß, hoffen auch viele andere auf einen Grieskirchen-Sieg und die daraus hinausgezögerte Meisterschaftsentscheidung. Ein Auswärtssieg der Wartinger-Elf ist laut Statistik gar nicht so unwahrscheinlich, Wartinger erkennt aber noch einen kleinen Vorteil für seine Elf:

Grieskirchen kennt das Terrain

Elf Punkte holte der SV Grieskirchen in dieser Saison auf der eigenen Anlage, ganze 19 waren es bisher auf fremden Plätzen. Die Wartinger-Elf hat sich zu wahren Auswärts-Experten entwickelt, oder aber agiert zu Hause unter den Erwartungen. Man kann es sehen wie man möchte. "Wir haben auswärts mehr Punkte geholt, treten da immer sehr gut auf. Auch gegen Wallern werden wir im Mittelfeld sehr aggressiv vorgehen und mit unseren schnellen Spielern Kontermöglichkeiten suchen. In der Vorbereitung haben wir außerdem vor allem auf dem Wallern-Kunstrasen gespielt, also ist auch das kein Nachteil", sagt Grieskirchen-Coach Wartinger. Man möge sich nur an die Auftaktrunde im Frühjahr erinnern, als die Trattnachtaler die Union Dietach auswärts und auf Kunstrasen mit 5:0 vom Platz schossen. Diesmal wartet ein ganz anderer Gegner, eine gewisse Affinität ist aber zu erkennen.

 

Der Druck liegt bei ... ?

Dass es ein vorentscheidendes Match ist, darüber sind sich beide Trainer einig. "Aufgrund des Derby-Charakters ist es ohnehin ein besonderes Spiel", sagen Wartinger und Gschnaidtner im Gleichton. Doch wenn es um den Druck für das eigene Team geht, wimmeln die beiden schnell ab. "Der Druck liegt nicht bei uns, wenn Grieskirchen verliert, sind sie wohl aus dem Titelrennen raus", sagt Wallern-Coach Gschnaidtner. Grieskirchen's Wartinger hält entgegen: "Wir wollen in dieser Saison nicht unbedingt in die Regionalliga, haben außerdem keinen Vorsprung zu verteidigen. Insofern ist es eine angenehme Aufgabe für uns." Ob auch das Spiel angenehm, ist zu bezweifeln, der Respekt voreinander ist groß: "Grieskirchen ist schon seit einigen Runden ungeschlagen, das spricht schon Bände, dazu ist Qualität notwendig. Ich bin auch nicht der Meinung, dass Lenz die einzige Waffe ist. Zunächst haben sie mit Fuchsjäger einen der besten Torhüter der Liga im Kasten, außerdem sind einige ehemalige Regionalligaspieler im Kader. Das wird eine ganz harte Nuss", sagt Gschnaidtner. 

Ausfälle auf beiden Seiten

Ganz komplett wird keines der Teams in dieses Duell gehen, sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite fehlen wichtige Spieler. "Bei uns fehlt Neuzugang Kristijan Baric, der gesperrt ist. Er ist sehr wichtig für die Mannschaft, das trifft uns schon hart. Statt ihm wird Michael Flörl spielen. Auch Hannes Eckersberger wird fehlen, da er beruflich unterwegs ist", bedauert Wartinger. Beim Kontrahenten ist einzig Dominic Schierhuber weiterhin verletzt. Außerdem fehlt Michael Schildberger, der in der Vorwoche die gelb-rote Karte sah. Sonst sind alle Akteure dabei, einer spannenden Begegnung steht nicht im Weg.

von Milan Vidovic