Nachdem sich Coach Wolfgang Gruber vor wenigen Wochen von der Union St. Florian verabschiedete, hat die Oberösterreich-Liga ihren nächsten Trainerrücktritt, der aufgrund der tollen Entwicklung über die vergangenen Jahre abermals völlig überraschend kommt. Markanter Unterschied nun: Dominik Nimmervoll sowie sein Assistent und Bruder Rainer Nimmervoll bleiben der SU Strasser Steine St. Martin/M. noch bis zum Saisonende erhalten. Ligaportal.at sprach mit Headcoach Dominik über die Beweggründe.
Erfolgreiches Duo - Dominik (l.) und Rainer Nimmervoll
Ligaportal: Warum haben Sie sich dazu entschieden, mit Ende der Spielzeit in St. Martin aufzuhören?
Nimmervoll: „Der Verein wollte Anfang des Jahres eine Entscheidung. Sie haben uns einen neuen Vertrag angeboten. Wir haben dann überlegt und uns entschieden, dass wir nicht weitermachen. Es gibt nicht diesen einen entscheidenden Punkt. Mehrere Umstände haben uns zu diesem Schritt bewogen. Ein zentraler Grund ist zum Beispiel, dass ich meine Arbeit hier als beendet sehe, weil die Mannschaft relativ fertig entwickelt ist. Die Truppe hat das Level erreicht, das ich mir am Anfang meines Engagements vorgestellt habe. Wir befinden uns am Höhepunkt und es ist sinnvoller, an diesem aufzuhören.“
Ligaportal: Wie haben Verein und Mannschaft auf Ihre Entscheidung reagiert?
Nimmervoll: „Wir haben am vergangenen Samstag nach dem Spiel die Mannschaft informiert. Einen richtigen Zeitpunkt für so eine Verkündung gibt es wahrscheinlich nicht. Natürlich waren die Spieler etwas überrascht. Sie haben das aber gut aufgenommen und den Fokus sofort auf unsere Ziele gelegt, die wir gemeinsam noch verfolgen. Der eine oder andere Akteur war auch enttäuscht – auch von Vereinsseite. Alle haben es aber akzeptiert. Jeder weiß, wie es im Fußball läuft. Wir gehen im Guten auseinander. Die Zusammenarbeit über die vergangenen Jahre war top. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“
Ligaportal: Wohin zieht es Sie ab Sommer? Gibt es schon Angebote?
Nimmervoll: „Angebote gibt es keine. Dass ich woanders hinwill, ist nicht der Grund, weshalb ich in St. Martin aufhöre. Alles ist momentan offen. Es könnte sein, dass ich ab Sommer einen neuen Verein habe. Es könnte aber auch sein, dass ich eine Pause einlege.“
Ligaportal: Die Zusammenarbeit mit St. Martin läuft noch bis Saisonende. Besteht die Gefahr, dass nun die Spannung nicht mehr hochgehalten werden kann?
Nimmervoll: „Diese Gefahr besteht grundsätzlich schon. Die Mannschaft ist aber so charakterstark. Die Spieler wollen immer das Beste rausholen. Ich denke, dass es einen positiven Effekt haben wird. Die Truppe wird sich noch einmal richtig motivieren und die letzte gemeinsame Zeit voll nutzen. Wir sind in der Liga ganz vorne dabei und spielen auch noch im Cup. Für uns gibt es jedes Wochenende etwas zu genießen.“
Fotocredit: Niki Hartl