Die ASKÖ Oedt, aktueller Tabellenführer der Oberösterreich-Liga, will nicht in die Regionalliga aufsteigen. Würde man auch am Saisonende noch jene Spitzenposition innehaben, müsste man in die Landesliga zwangsabsteigen. Ein derartiges Szenario gilt es in Traun mit allen Mitteln zu verhindern. Am vergangenen Wochenende zog man dann völlig überraschend gegen die Union Mondsee den Kürzeren, wobei man gleich mehrere wichtige Stützen des Teams in der Startelf vergeblich suchte. Akteure aus der 1b, Vertreter der Bezirksliga Ost, kamen stattdessen zum Zug. Ligaportal.at hörte sich bei Vereinen um, auf deren Situation Oedts Handeln in gewisser Art und Weise Folgen zeitigt. Wie beurteilen die Union Mondsee, die durch erwähnten Sieg wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammelte, und der SV Bad Ischl, der in jenem steckt und vor gut einer Woche von einer in Bestbesetzung agierenden ASKÖ Oedt überrollt wurde, die Lage?
Ligaportal: Wird eurem Sieg in gewisser Weise die Wertigkeit genommen?
Johann Loibichler (sportlicher Leiter Union Mondsee): „Wir waren nicht eingeweiht. Was der Gegner tut, können wir nicht beeinflussen. Wir hatten in vergangenen Runden auch schon viele Ausfälle. Oedt hatte jetzt zwei Gesperrte. Stammspieler wie Nenad Vidackovic, Michael Leonhartsberger oder Ivan Leovac saßen zunächst auf der Bank. Sie wurden dann aber früh eingewechselt und in der zweiten Hälfte haben acht Akteure gespielt, die auch gegen Edelweiss am Feld waren. Vielleicht wurde die Situation für uns erleichtert. Man muss aber auch sagen, dass Oedt mit einer Top-Aufstellung in der zweiten Hälfte nur eine Halbchance kreierte. Das schmälert also unsere Leistung nicht. Unsere Leistung war gut. Wir haben uns gesteigert im Gegensatz zu den Wochen zuvor.“
Ligaportal: Können Sie den Ärger anderer Vereine aus der Abstiegszone nachvollziehen? Hätte Oedt gegen euch gewonnen, wärt ihr beispielsweise nur einen Zähler vor dem SV Bad Ischl…
Loibichler: „Wenn ich etwa in der Situation von Bad Ischl wäre, würde ich mich auch ärgern. Wenn Oedt weiter verliert, ist es eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Wenn sie bewusst den ersten Platz verlieren wollen, werden sie noch öfter nicht gewinnen. Ich habe aber aus gewissen Kreisen gehört, dass Oedt gegen St. Martin wieder mit der vollen Besetzung spielen wird.“
Ligaportal: Sprecht ihr in Bad Ischl von Wettbewerbsverzerrung, was Oedts Vorgehen betrifft?
Johann Roitmayer (Sektionsleiter SV Bad Ischl): „Komplett. Für uns ist es natürlich sehr unglücklich. Gegen uns hat Oedt Vollgas gegeben. Eine Woche später spielen sie mit so einer Aufstellung. Ich habe bei der Gruppensitzung schon gesagt, dass die Mannschaften Glück haben, die am Saisonende gegen Oedt spielen. Wir fühlen uns benachteiligt. Ich denke aber auch, dass das andere Vereine so sehen, die Oedt schon hatten.“
Ligaportal: Fordern Sie Konsequenzen?
Roitmayer: „Nein, wir sind da vorsichtig. Rechtlich ist das schwierig. Sportlich ist so ein Vorgehen nicht in Ordnung.“