Nach der empfindlichen Pleite in Bad Ischl am vergangenen Wochenende zog man im Lager der abstiegsbedrohten SU STRASSER Steine St. Martin/M. die Reißlinie und trennte sich von Übungsleiter Andreas Luksch. Im ersten Spiel unter Co-Trainer Jürgen Mairhofer, der die Truppe fortan interimistisch betreut, galt es für die Mühlviertler gegen die Union Stampfl-Bau Ostermiething dem letztwöchigen Negativtrend in der LT1 OÖ-Liga ein Ende zu setzen. Es war ein Vorhaben, das man schließlich auf absolut spektakuläre Art und Weise in die Realität umsetzte. Damit hamsterte die Sportunion immens wichtige drei Zähler im Kampf gegen den Abstieg ein.
Dabei verlief die erste Halbzeit so gar nicht nach dem Geschmack der Hausherren, die sich mit einem enorm agilen sowie zielstrebigen Kontrahenten konfrontiert sahen und von diesem bereits in der Anfangsphase die Grenzen aufgezeigt bekamen. Nachdem Lucas Purkrabek seine Mannen in der 10. Minute mit einem wuchtigen Abschluss in Front gebracht hatte, führte ein schlichtweg unglückliches Eigentor von Paul Mahringer schnell dazu, dass die Chancen der Mühlviertler auf Zählbares am Ende des Tages vernichtend klein wurden. So fand der Gastgeber über den gesamten ersten Durchgang hinweg kein adäquates Mittel gegen einen ungemein dominant auftretenden Gegner. Angesichts des doch fahrlässigen Umgangs mit Torchancen der Mühllechner-Truppe konnte man aber noch froh sein, nach dem Seitenwechsel nicht einem deutlicheren Rückstand hinterherrennen zu müssen.
So blieb nach absolut einseitigen ersten 45 Minuten noch ein Stück Resthoffnung auf eine Kehrtwende aus Sicht der Hausherren, welche man prompt nach Wiederanpfiff auch einleiten sollte. Dabei im Mittelpunkt des Geschehens: Marko Tawdrous. Der Angreifer stellte per Doppelschlag binnen acht Minuten kurzerhand den Ausgangszustand wieder her und war damit hauptverantwortlich für den schlagartigen Umschwung der Heimischen nach dem Pausentee. (46.; 54.). Ein Umstand, der nun desillusionierte Gäste scheinbar völlig von der Rolle brachte und darin resultierte, dass das Momentum zweifelsohne auf die Seite der Heimischen sprang. Diese spielten nun völlig befreit auf, nützten die Gunst der Stunde und stellten die Partie nach einer guten Stunde durch Jan Bartos völlig auf den Kopf – 3:2. Damit nicht genug: In einer absolut irren Schlussphase sah zunächst aufseiten der Gäste Christoph Wengler die Ampelkarte und bescherte seiner Truppe damit für die verbleibenden Minuten eine numerische Unterlegenheit. Und trotzdem gelang es dem UFC schließlich in der Nachspielzeit, durch Marco Ovesny noch auf 3:3 zu stellen und sich dadurch vermeintlich einen Punkt zu sichern. Dabei machte man die Rechnung allerdings ohne die Mühlviertler, die im Gegenzug noch einen Pfeil im Köcher hatten und durch Thomas Pfoser in letzter Sekunde noch zum Siegestreffer kamen. Mehr Dramaturgie geht kaum.
Christoph Rudelstorfer (Sportlicher Leiter SU St. Martin/M.):
„Wenn wir zur Pause mit 5:0 hinten sind, dürfen wir uns auch nicht beschweren. Da hat uns Ostermiething am Leben gelassen. Nach der Pause war es dann ein einziger Film. Die Jungs haben wieder an sich geglaubt und enorm wichtige drei Punkte eingefahren.“
Die Besten: Pauschallob bzw. Manuel Lanzersdorfer (ZM, SU St. Martin/M.), Marko Tawdrous (ST, SU St. Martin/M.)