So richtig Selbstvertrauen hatte der SV sedda Bad Schallerbach unter der Woche in der LT1 OÖ-Liga getankt, als man den Aufsteiger aus Gschwandt mit 5:0 abgeschossen und somit den ersten Saisonsieg eingefahren hatte. Heute musste man die Reise zur SU Vortuna Bad Leonfelden antreten. Im Mühlviertel wurde die soeben aufkommende Euphorie jedoch umgehend im Keim erstickt. Grund hierfür: Ein ganz stark aufspielender Gastgeber, der es zudem verstand, eine rund 40-minütige Überzahl nahezu perfekt auszunutzen.
Vor rund 450 Zuschauern geizte das Kräftemessen zunächst mit den ganz großen offensiven Highlights. Es war vielmehr von Intensität und Kampf geprägt. Die erste Duftmarke im vordersten Drittel setzte der wohl formstärkste OÖ-Liga-Akteur dieser ersten Meisterschaftswoche Michael Schröttner, seinen Abschluss parierte Bad Leonfeldens Torhüter Manuel Gierlinger spektakulär per Fußabwehr. In Minute 38 klopften dann die Heimischen das erste Mal so richtig an, Stürmer David Radouch, heute enorm auffällig agierend, fand seinen Meister aber in Gästekeeper Kai Lang.
Der zweite Durchgang hatte in seiner ersten Phase prompt mehrere spektakuläre Szenen zu bieten – zwei davon kam zweifelsohne ein spielentscheidender Charakter zu. Zunächst fand Bad Leonfeldens Radouch die bis dato dickste Chance vor, er scheiterte in Minute 47 aber am Aluminium. Lediglich drei Minuten später gelang der Hinterkörner-Elf dann der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führungstreffer. In einer Situation, in welcher sich der Defensivverbund der Gäste zweifelsfrei zu passiv verhielt, fasste sich Bad Leonfeldens Sommerneuzugang Lukas Denk ein Herz und versenkte das Leder nach sehenswerter Einzelaktion gefühlvoll im langen Eck. Wiederum nur fünf Minuten später kam es knüppeldick für den amtierenden Vizemeister: Venhar Jashari sah nach einer Torchancenverhinderung glatt Rot und musste frühzeitig runter. In Überzahl machten es die Mühlviertler dann richtig gut: Dominant agierend, schafften sie es, das Geschehen größtenteils in die Hälfte des Gegners zu verlagern. Obendrein hatte man immer wieder das richtige Timing für Tempoverschärfungen, um der Defensive der sedda-Elf wehzutun. Man fand in dieser Phase eine Vielzahl an aussichtsreichen Chancen vor, die besten verzeichneten Radouch und Denk. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass der SV sedda Bad Schallerbach in Unterzahl den einen oder anderen Nadelstich zu setzen vermochte und der neutrale Beobachter das Gefühl nicht loswurde, dass der Gast immer noch in gewisser Art und Weise lebte. Tatsächlich hatte man in der zweiten Minute der Nachspielzeit die dicke Chance auf den Ausgleich und somit die Gelegenheit, den Kontrahenten ganz spät zu schocken. Schröttners Abschluss fiel aber zu zentral aus, um Keeper Gierlinger in Verlegenheit zu bringen.
Dominik Mach (sportlicher Leiter SU Bad Leonfelden):
„Zuhause haben wir noch kein Gegentor kassiert. Jetzt stehen wir bei zwei Siegen aus drei Partien. Das ist ein super Start. So wünscht man sich das.“
Erich Renner (Trainer SV sedda Bad Schallerbach):
„Am Schluss hatten wir noch die große Chance auf den Ausgleich. Ein Remis wäre aber unverdient gewesen. Bad Leonfelden hat es sehr gut gemacht – speziell nach dem Ausschluss. Es war ein verdienter Sieg des Gegners. In läuferischer Hinsicht haben wir nicht unseren besten Tag erwischt. Insgesamt haben wir zu wenig investiert.“
Die Besten: Lukas Denk (LMF, SU Bad Leonfelden), Simon Schauberger (ZDMF, SU Bad Leonfelden)