Als eindeutiger Favorit war der amtierende Vizemeister der LT1 OÖ-Liga und Landescup-Finalist der Vorsaison SV sedda Bad Schallerbach ins Kräftemessen mit der SU Strasser Steine St. Martin/M. gegangen. Dieser Rolle konnte man in einer Partie, die für mächtig Diskussionsstoff sorgte, schlussendlich nicht gerecht werden. Die Mühlviertler setzten sich mit 2:1 durch und realisierten den ersten Saisonsieg, während es für die sedda-Elf den nächsten Rückschlag setzte in einer Spielzeit, die bislang von zu wenig Konstanz gekennzeichnet ist.
Rund 300 Zuschauer sahen einen insgesamt recht ausgeglichenen ersten Durchgang, in welchem die SU St. Martin/M. den Fokus immer wieder auf eine kompakte Defensive legte und der Gast um Kontrolle bemüht war. Beide Teams fanden durchaus aussichtsreiche Chancen vor. Während St. Martins Fabian Lohr das anvisierte Ziel zwei Mal knapp verpasste, strahlte die Renner-Truppe insbesondere bei Standards eine brutale Gefahr aus. In Minute 30 setzte Simon Kandler den Ball aus rund 20 Metern knapp über das Gehäuse. Daniel Pointners Tor wurde kurz darauf aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt.
Nach dem Seitenwechsel schaffte es der Favorit aus Bad Schallerbach noch mehr Druck zu erzeugen und den Gegner einzuschnüren. Kapital konnte man daraus aber keines schlagen. Stattdessen schlug in Minute 58 der Gastgeber ein erstes Mal an diesem Nachmittag zu: Nach einem langen Ball schoss Marek Kalousek zum 1:0 ein. Es war ein brutal harter Zweikampf, mit welchem sich der Offensivmann in der Entstehung den nötigen Platz verschafft hatte. Für die Betreuerbank des SV sedda Bad Schallerbach war dies nicht mehr im Bereich des Erlaubten – Beschwerden, für die der Headcoach Gelb-Rot und der Torwarttrainer glatt Rot sahen. Danach fand die sedda-Elf die bis dato beste Gelegenheit der zweiten Hälfte vor, Angreifer Schröttner scheiterte aber am Aluminium. In Minute 88 gelang dem SV sedda Bad Schallerbach dann der Ausgleich: Nach einem Freistoß von Kapitän Dominik Stadlbauer lenkte ein Akteur der Heimischen das Leder ins eigene Tor. Die Euphorie der Gäste wurde in der fünften Minute der Nachspielzeit aber umgehend im Keim erstickt: Nach einer Flanke köpfte Martin Dudak sie SU St. Martin/M. zu den ersten drei Punkten im bisherigen Saisonverlauf. In einer unübersichtlichen Situation kam es abermals zu enorm harten Zweikämpfen, der Unparteiische sah dabei aber kein strafbares Vergehen.
Peter Wiesinger (Trainer SU St. Martin/M.):
„Das 1:0 war eine umstrittene Szene. Der Schiedsrichter hat kein Foul gegeben. Das ist gut für uns. Beim 2:1 hätte man ein Foul geben können. Es wurden harte Zweikämpfe geführt. Wir haben uns den Sieg jetzt aber einmal verdient.“
Erich Renner (Trainer SV sedda Bad Schallerbach):
„Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Der Gegner machte es uns durch eine sehr gute Defensivleistung schwer. Der Schiedsrichter hat mit seiner Entscheidung, kein Foul zu geben, vakant in das Spielgeschehen eingegriffen und den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Zuvor und auch danach gab es auf beiden Seiten einige strittige Situationen – ausgelöst von Fehlpfiffen des Unparteiischen. Anscheinend gibt es seitens des Schirikollegiums keine besseren personellen Lösungen, um ein Spiel zu leiten. Dem Gegner gratuliere ich trotzdem zu der kämpferischen Leistung und den drei Punkten.“
Der Beste: Felix Schneitler (RV, SU St. Martin/M.)