Das mit Hochspannung erwartete Mühlviertel-Derby ging heute auf der Anlage der SU Strasser Steine St. Martin/M. über die Bühne, als es die Wiesinger-Truppe mit der SU Vortuna Bad Leonfelden in der LT1 OÖ-Liga zu tun bekam. Schlussendlich wurde es eine klare Angelegenheit – dank gnadenloser Effizienz der Hausherren. Diese schossen den Favoriten mit 5:1 ab, realisierten den dritten vollen Erfolg en suite und distanzieren sich immer mehr von den hinteren Plätzen des Zwischenklassements, während der Rückstand der Hinterkörner-Truppe auf die Tabellenspitze nach der insgesamt dritten Saisonpleite jetzt sieben Zähler beträgt.
Bereits nach wenigen Augenblicken konnte die Partie mit der ersten Szene aufwarten, die für mächtig Diskussionsstoff sorgte. Gästestürmer David Radouch konnte den Ball im Tor des Kontrahenten unterbringen, der Treffer wurde aber wegen eines Handspiels aberkannt. Die SU St. Martin/M. hatte also eine frühe brenzlige Situation überstanden und fand danach ausgesprochen gut in die Partie, nachdem man in der Frühphase der Saison den Start in ein Kräftemessen oftmals in gewisser Art und Weise verschlafen hatte. Man scheint die Lektion gelernt zu haben, begann richtig griffig und belohnte sich für eine insgesamt starke Performance mit einem Doppelschlag in den Minuten 10 und 18. Nachdem Innenverteidiger Maximilian Jäger nach einer Flanke den Ball aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt hatte, erhöhte Benito Hemmelmayr nach Assist von Marek Kalousek auf 2:0, indem er die Kugel spektakulär halbvolley übernahm und sie via Innenstange ins Tor beförderte. Unmittelbar danach fand die SU Bad Leonfelden besser in die Partie und insbesondere zu ihrem gewohnt starken, druckvollen Kombinationsspiel zurück. In der 36. Minute gelang dann der nicht unverdiente Anschlusstreffer durch Radouch, der eine sehenswerte Kombination mit einem platzierten Schuss ins lange Eck gekonnt abschloss.
Die Gäste hatten sich für den zweiten Durchgang viel vorgenommen und wechselten in der Halbzeitpause gleich drei Mal. Nur wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff folgte aber prompt die kalte Dusche für den Tabellenzweiten: Nach einem weiten Ball in die Spitze spielte St. Martins Mittelfeldmann Kalousek sein Tempo gekonnt aus, schüttelte den letzten Verteidiger des Kontrahenten ab und versenkte die Kugel zum 3:1 – die Vorentscheidung zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt (47.). Jener Treffer bedingte, dass der Gast nun gewissermaßen gebrochen war. Man war irgendwie ideenlos und konnte den Defensivverbund der SU St. Martin/M. lange Zeit nicht wirklich fordern. In der 70. Minute dann noch einmal ein Lebenszeichen der SU Bad Leonfelden: Radouch scheiterte mit seinem Schuss aber am Aluminium, als der Ball an die Oberkante der Latte klatschte. In der Schlussphase schraubten effiziente Hausherren das Ergebnis dann noch in die Höhe. Zunächst stellte der erst 17-jährige Eigenbaustürmer Lorenz Füruter mit seinem ersten OÖ-Liga-Tor nach Vorlage seines Bruders Jakob auf 4:1 (79.). Für den 5:1-Endstand zeigte sich 6 Minuten später ein weiterer Joker verantwortlich: Routinier Thomas Pfoser war nach einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle.
Christoph Rudlstorfer (sportlicher Leiter SU St. Martin/M.):
„Es war ein absolut verdienter Sieg aufgrund der zweiten Hälfte. Wahrscheinlich ist er aber zu hoch ausgefallen. Wir haben fast aus jeder Chance ein Tor gemacht. Das war der dritte Sieg in Folge. Wir sind sehr glücklich über diese kleine Serie. Es ist perfekt gelaufen.“
Stefan Hinterkörner (Trainer SU Bad Leonfelden):
„Wir haben ein frühes Tor gemacht. Das wurde leider aufgrund eines Handspiels aberkannt. St. Martin war danach eiskalt. Der Sieg ist verdient.“
Die Besten: Martin Dudak (IV, SU St. Martin/M.), Marek Kalousek (RMF, SU St. Martin/M.)