Spielberichte

8-Tore-Spektakel: SU St. Martin/M. gibt 4:1-Führung gegen SPG Friedburg/Pöndorf aus der Hand

Obgleich man als leichter Underdog ins Kräftemessen mit der SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf ging, rechnete man sich im Lager der SU Strasser Steine St. Martin/M. nach zuletzt vier ungeschlagenen Partien in der LT1 OÖ-Liga durchaus etwas aus gegen die Braunauer. Tatsächlich sah es lange danach aus, dass die Mühlviertler den nächsten elementar wichtigen Sieg einfahren würden. Man machte aber die Rechnung ohne aufopferungsvoll fightende Braunauer, die spät noch richtig aufdrehten, drei Treffer nachlegten und am Ende einer absolut irren zweiten Hälfte noch einen Punkt aus St. Martin/M. entführten.

 

Auftakt nach Maß für die Heimischen

Vor über 400 Zuschauern hatten es die Gastgeber besonders eilig und stellten bereits nach wenigen Sekunden auf 1:0. Nach einem langen Pass von Marek Kalousek, der womöglich formstärkste Spieler der OÖ-Liga aktuell, verarbeitete der Adressat des Zuspiels Benito Hemmelmayr das Leder perfekt, um es dann mit einem gefühlvollen Heber im Tor unterzubringen. Unmittelbar danach war die SPG aber das aktivere Team und belohnte sich für eine nun starke Performance mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich in Minute 22: Wieder war es ein langer Ball, der die Defensive des Kontrahenten gewissermaßen aushebelte. In letzter Instanz schoss Markus Dominik zum 1:1 ein. Was dann aber folgte, war absolut spektakulär. Es war Kalousek-Time im Aubachstadion: Mit einem Doppelschlag in den Minuten 28 und 30 schockte der Mittelfeldakteur die Friedburger zweifach und stellte somit die Weichen auf Sieg. Beide Male verschaffte er sich mit seiner typischen Bewegung, einem super Laufweg mit Ball am Fuß von der rechten Außenbahn ins Zentrum, den nötigen Platz, um die Kugel dann dank toller Schusstechnik im langen Eck zu versenken.

 

Gäste kommen spektakulär zurück

Lediglich 10 Minuten nach dem Seitenwechsel setzte Kalousek noch einen drauf: Nach einem Eckball gelangte das Leder über Umwege zum Offensivakteur, der es abermals im langen Eck unterbrachte. Besondere Note: Kalousek übernahm die Kugel nun sehenswert mit dem Außenrist. Was danach offensichtlich war: Der Gast steckte keineswegs auf und suchte weiterhin das Heil in der Offensive. Man ließ den Ball gut laufen und wurde prompt wieder gefährlich im vordersten Drittel. In der 66. Minute verkürzte Leonard Jigalov mit einem humorlosen Abschluss auf 4:2. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In einer absolut mitreißenden Partie, deren Spannungskurve plötzlich wieder exponentiell angestiegen war, stellten die Friedburger, die jetzt das Momentum klar auf ihrer Seite hatten, auf 4:3. Nach einem Handspiel im Strafraum der Heimischen verwandelte der in der Halbzeitpause eingewechselte Haris Harba sicher vom Punkt (73.). Damit aber nicht genug: Spektakulär aufspielende Gäste kehrten in Minute 78 endgültig in die Partie zurück und erzielten tatsächlich das 4:4. Nach einer präzisen Flanke war Innenverteidiger Emrah Krizevac mit dem Kopf zur Stelle. Das war es dann aber mit dem ganz großen Offensivfeuerwerk beider Teams über eine beträchtliche Distanz des Kräftemessens. In der Schlussphase passierte nichts Nennenswertes mehr. Beide Mannschaften hatten davor wohl schlichtweg zu viel investiert.

 

Stimmen zum Spiel:

Peter Wiesinger (Trainer SU St. Martin/M.):

„Das ist eine gefühlte Niederlage. Das Spiel war aber ausgeglichen. Daher ist das Remis gerecht.“

 

Ernst Öbster (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):

„Das ist ein gewonnener Punkt. Das Remis ist auch verdient. Wir hatten über 90 Minuten mehr vom Spiel.“

 

Die Besten: Marek Kalousek (RMF, SU St. Martin/M.), Petar Pejicic (ZMF, SPG Friedburg/Pöndorf), Emrah Krizevac (IV, SPG Friedburg/Pöndorf)