Kurzerhand wurde dem SV Zebau Bad Ischl am vergangenen Wochenende der Stecker gezogen, als man nach zwei Siegen in Folge auf heimischer Anlage gegen den Tabellenzweiten der LT1 OÖ-Liga aus Bad Leonfelden den Kürzeren zog. Nun ging es in der vorletzten Partie dieses Jahres zur Union Stampfl-Bau Ostermiething, die sich nach dem verkorksten Saisonstart zu einer der stabilsten Mannschaften entwickelte. Am heutigen Abend sorgte die Mühllechner-Truppe dann für ein richtiges Spektakel und stellte dabei zugleich eine eindrucksvolle Moral unter Beweis: Nach nicht einmal dreißig Minuten mit 0:3 zurückgelegen, schoss man die Mannen aus dem Salzkammergut schlussendlich noch mit 5:3 vom Platz.
Dabei legten die Hausherren in der ersten halben Stunde einen klassischen Fehlstart hin, präsentierten sich defensiv nicht gerade von der besten Seite und sahen sich so prompt mit einem mehr als deutlichen Rückstand konfrontiert. Dies lag nämlich vor allem auch daran, dass es die Gäste heute besonders eilig hatten und mit einer gnadenlosen Effizienz die Unachtsamkeiten des Gegners ausnutzten: So traf Franjo Dramac bereits nach 120 Sekunden zum 1:0, ehe Mittelfeldstratege Filip Halgos nur neun Minuten darauf per Distanzschuss einen weiteren Treffer nachlegte. Wiederum eine gute Viertelstunde später war es dann Torgarant Rudi Durkovic, der die Begegnung für Aster-Truppe vermeintlich entschied. Dabei machte man die Rechnung allerdings ohne den Gastgeber, der sich trotz der schier aussichtslosen Situation keineswegs aufgab und durch einen Doppelschlag binnen sechzig Sekunden noch vor der Pause schlagartig für neue Hoffnung sorgte. Verantwortlich hierfür: Ousainou Surr und Julien-Lee Richter, die prompt auf 2:3 verkürzten. Damit wieder alles offen.
Dass eben jene Treffer vor der Pause aus psychologischer Sicht Gold wert waren, unterstrichen die Hausherren nach dem Seitenwechsel schlagartig. So kam man nun mit einer gehörigen Portion Entschlossenheit und nicht weniger Energie auf den Platz zurück und egalisierte das Ergebnis in Minute 55 – Torschütze war zum zweiten Mal an diesem Abend der ohnehin extrem auffällig agierende Ousainou Surr. Doch damit nicht genug: Es vergingen wiederum nur gute zehn Minuten, da versenkte Luka Ban das runde Leder im Gehäuse der nun völlig desillusionierten Ischler. Obwohl der Spielfilm aus Sicht der Mannen aus dem Salzkammergut mittlerweile schon einem Albtraum nahekam, behielt die Aster-Truppe weiterhin eine gewisse Struktur und Stabilität und scheiterte im Anschluss doppelt am heimischem Keeper Wolfgang Schober und damit nur denkbar knapp am Ausgleich. Schließlich beendeten die Hausherren aber jegliche Hoffnungen des Gegners auf einen Punktgewinn selbst, als Resul Omerovic mit einem technisch versierten Lupfer den fünften Treffer für den Gastgeber fixierte und somit einer schon verloren geglaubten Partie doch noch einen – aus Sicht der Ostermiethinger – mehr als versöhnlichen Ausgang verpasste.
Christoph Mühllechner (Trainer Union Ostermiething):
„Die Defensivleistung war in der ersten halben Stunde einfach schlecht. Die zwei Treffer vor der Halbzeit waren dann ganz wichtig für uns. Das hat uns neue Hoffnung gegeben. Alles in allem war es eine verrückte Partie.“
Die Besten: Jürgen Winfried Matscher (ZDM, Union Ostermiething), Ousainou Surr (LMF, Union Ostermiething), Julien-Lee Richter (ST, Union Ostermiething)