Es war eine Hinrunde in der LT1 OÖ-Liga, die aus Sicht der Union Raiffeisen Mondsee definitiv nicht nach den eigenen Vorstellungen verlaufen war. Aufgrund von diversen Gründen und Umständen kam die Plasser-Truppe zu keinem Zeitpunkt so richtig in Fahrt und hinkt dementsprechend den Erwartungen weitestgehend hinterher. Nun will man mit einem Auswärtserfolg gegen die DSG Union HABAU Perg zumindest noch für einen versöhnlichen Abschluss sorgen, ehe man im Frühjahr wieder voll angreifen möchte. Aber auch daraus wurde schlussendlich nichts – und das, obwohl man mehr als die Hälfte der 90 Minuten in Überzahl agierte.
Dabei hätte der Start für die Mondseer nicht besser verlaufen können, ging die Plasser-Truppe doch nach nicht einmal sechzig verstrichenen Sekunden bereits umgehend in Führung und schockte so einen Kontrahenten früh auf brutale Art und Weise. Tobias Freinberger bestrafte einen individuellen Fehler im Aufbauspiel der Perger eiskalt und stellte per gefühlvollem Lupfer auf 1:0. Die Hausherren wussten aber enorm stark mit diesem Treffer umzugehen und hatten nur vier Minuten darauf die ideale Antwort parat: Manuel Christof Mühlbachler schloss von der Strafraumgrenze abgeklärt zum prompten Ausgleich ein, nachdem der von Offensivkollege Gabriel Sandner ideal bedient worden war. Im Anschluss konnte dann das Geschehen nicht mehr mit der spektakulären Anfangsphase mithalten und es wurde zusehends ruhiger am Perger Rasen – bis zur 34. Minute, als Goalie Simon Primetzhofer nach einem ungestümen Einsteigen beim Herauseilen die Ampelkarte sah und damit vorzeitig vom Feld musste. In Unterzahl agierend, kam es für die Hausherren nun knüppeldick, versenkte doch Kevin Brandstätter den fälligen Freistoß sehenswert in den Maschen und sorgte so für eine knappe Halbzeitführung der Gäste.
Was sich dann in Durchgang zwei hier im Mühlviertel ereignete, ist für den neutralen Beobachter nur schwer zu erklären und im wöchentlichen Fußballgeschäft alles andere als gewöhnlich. So waren es nämlich, trotz der numerischen Überlegenheit der Union Mondsee, die Hausherren, die nach dem Seitenwechsel entschlossener, giftiger, ja schlichtweg besser in die zweite Halbzeit starteten und umgehend für gehörig Betrieb in der gegnerischen Hälfte sorgten. Die Prandstätter-Truppe verstand es, auch in Unterzahl den gegnerischen Defensivblock zu bespielen und erarbeitete sich dadurch zusehends ein nicht wegdiskutierbares Übergewicht am Feld. Nach etwas mehr als einer Stunde belohnte sich die Heim-Elf dann für die couragierte Leistung und glich durch einen, in der Entstehung möglicherweise fragwürdigen, Elfmetertreffer von Mario Ebenhofer zum 2:2 aus. Und auch im Anschluss war das, was die Perger da ablieferten, einfach stark, blieb man doch weiter die deutlich aktivere und geradlinigere Mannschaft, ließ die numerische Unterlegenheit zu keinem Zeitpunkt geltend werden und stach letztlich durch Gabriel Sandner in Minute 81 noch ein weiteres Mal eiskalt zu. Der Offensivakteur gab sich im Eins-gegen-Eins gegen den Mondseer Keeper keine Blöße und versenkte das Spielgerät kurz vor Schluss unbeeindruckt zum 3:2-Siegestreffer in den Maschen. Was für eine Partie.
Jürgen Prandstätter (Trainer DSG Union Perg):
„Wir hatten natürlich einen sehr unglücklichen Start, auf den wir aber schnell reagieren konnten. Danach war es ein bisschen komisches Spiel ohne wirklich gefährliche Aktionen auf beiden Seiten. Nach dem Ausschluss und dem 2:1 wussten wir, dass es nun sehr schwer werden wird. Die Jungs waren dann aber in der zweiten Halbzeit total überlegen und haben Mondsee phasenweise an die Wand gespielt. Das war von allen Spielern eine überragende Leistung!“
Der Beste: Pauschallob bzw. Gabriel Sandner (LF/RF, DSG Union Perg)