Fünf Tore, drei Elfmeter und eine Rote Karte - knapp 300 Fans bekamen in Gmunden so einiges zu sehen. In einem überaus ereignisreichen Match setzte sich der SV Pöttinger Grieskirchen auswärts beim SV Gmundner Milch mit 3:2 durch und feierte im ersten Spiel nach der Trennung von Coach Thomas Weissenböck gleich einen Sieg.
Knapp 60 Sekunden waren in diesem Match gespielt, schon drang Gmunden-Offensivmann Manuel Schmidl in den Grieskirchen-Strafraum und wurde dort von den Beinen geholt - Elfmeter. Fassungslosigkeit bei den Gästen, nun konnte man nur noch auf Goalie Martin Haberl hoffen. Und tatsächlich, der Grieskirchen-Tormann konnte den Elfer, getreten von Kiril Chokchev, abwehren, es blieb vorerst beim 0:0. Gmunden drängte allerdings weiterhin vehement in Richtung Gästetor, hatte in den ersten 15 Minuten mehr Spielanteile. Nach dieser Drangphase kam Grieskirchen etwas besser ins Spiel, aber nur zwischendurch, in der 34. Minute war es doch soweit, Gmunden ging nicht unverdient mit 1:0 in Führung. Manuel Schmidl leitete den Angriff ein, Pass zu Peter Augustini, der weiter für Chokchev durchsteckte, und nun traf der Stürmer auch.
Die Freude der Heimischen hielt aber nur kurz, denn fünf Minuten nach dem 1:0 sollte die Wende in diesem Spiel eingeleitet werden. Bei einem Getümmel im Gmunden-Strafraum prallte Branislav Bajza der Ball an die Hand. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer entschied auf Elfmeter und Rot für den Gmunden-Defensivmann, schon die zweite für ihn in dieser Saison. Michael Miksits trat an und machte es besser als Chokchev, traf zum 1:1 (39.). Mit diesem Zwischenergebnis ging es schließlich in die Kabine, in der Grieskirchens Gerald Hintringer mit Verdacht auf Nasenbeinbruch auch bleiben musste. Nach der Pause dann das nächste Schockerlebnis für die Heimischen. In der 49. Minute wurde ein Kopfball von Oliver Pollack abgewehrt, Michael Miksits war aber zur Stelle und schoss zum 2:1 für die Gäste ein. Grieskirchen kam danach zu der ein oder anderen Chance, Patrick Vormair und Fabian Schnabel vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Gmunden ließ sich aber nicht unterkriegen, spielte auch mit zehn Mann gefällig mit und kam in der 67. Minute zum zweiten Elfmeter in diesem Match. Wieder wurde Schmidl gefoult, und diesmal trat dieser selbst an. Auch er traf, der Spielstand war nun wieder ausgeglichen - 2:2.
Nach dem Ausgleich waren es die Gastgeber, die auf die Führung drängten. Kurz nach dem 2:2 kam Andreas Pühringer zu einer sehr guten Chance, wenig später war es Schmidl, der verzog. Im Gegenzug hatte dann Kreshnik Kelmendi seinen besten Moment in diesem Spiel. Der Grieskirchner schnappte sich das Leder und zog aus großer Distanz ab, Manuel Feurhuber konnte nur noch zusehen wie der Ball in Richtung Kreuzecke flog und dort auch einschlug - 2:3 (76.). Auch in den letzten Minuten wurde Gmunden für die eigenen Bemühungen nicht belohnt, es blieb beim Auswärtssieg der Trattnachtaler im ersten Match unter Interimscoach Ronald Scharschinger.
Thomas Heissl, Trainer SV Gmundner Milch
"Der Spielverlauf hätte für uns gesprochen, der Elfer ging aber nicht rein. Grieskirchen hat auf Sicherheit gespielt, die Bälle hoch nach vorne geschlagen, wir haben das Spiel stets kontrolliert. Auch in Unterzahl waren wir besser als der Gegner. Deshalb ist das Ergebnis schon jetzt für mich zweitrangig, die Mannschaft hat viel Moral bewiesen. Ich will nicht auf den Schiedsrichter schimpfen, aber manchmal sollte man nicht ganz so viel eingreifen. Bajza hat den Ball bei einem Getümmel an die Hand bekommen, der Elfer ist von mir aus ok, die Rote Karte aber eine unnötige doppelte Bestrafung. So etwas ist spielentscheidend, nicht nur jetzt, sondern auch später, wenn er uns erneut fehlt."
Die Besten: M. Schmidl, Danninger
Ronald Scharschinger, Sportlicher Leiter SV Pöttinger Grieskirchen
"Ich habe heute etwas anders spielen lassen, viel war aber nicht möglich, da einige Stammspieler gefehlt haben. Wir haben uns vor dem Spiel viel vorgenommen, und dann bekommt Gmunden nach einer Minute einen Elfer. Gott sei Dank hat Haberl sehr gut gehalten. Wir haben dann doch das 0:1 erhalten, aber kurz darauf zurückgeschlagen. Nach der Pause hätten wir nach dem 2:1 alles klar machen müssen, was uns nicht gelungen ist. Deshalb blieb es bis zum Schluss spannend. Ab Montag werden wir mit einem neuen Trainer versuchen uns in den letzten vier Herbstpartien bestmöglich zu präsentieren."
Die Besten: Pauschallob
Milan Vidovic