Auch wenn nach den jüngsten Ergebnissen und dem aktuell ausgezeichneten achten Tabellenplatz kaum jemand das OÖ-Liga-Abstiegsgespenst auf der Anlage der Union Edelweiß wähnt, so sind die Linzer rein mathematisch noch nicht vollständig gerettet. Es müsste aufgrund der vielen Mannschaften, die hinter der Stumpf-Elf liegen jedoch schon mit dem Teufel zugehen. Ebenfalls geringe Sorgen hat derzeit der SV Grieskirchen. Die Trattnachtaler werden alles daran setzen, ihren Anhängern zum Saisonabschluss den Vizemeister zu schenken.
Viele Chancen benötigte die hellwache Wartinger-Elf aus Grieskirchen nicht, um am Edelweiß-Platz in Linz-Neue Heimat mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach nur acht Minuten sicherte sich der ehemalige Bundesliga-Akteur Harrison Kennedy nach einer herrlichen Kombination über mehrere Strecken den Zugriff auf das Spielgerät. Mit einem optimal dosierten Schuss ließ er Edelweiß-Schlussmann Stefan Singer nicht den Hauch einer Chance. Kennedy gelang es damit einmal mehr seine Klasse unter Beweis zu stellen und zu bestätigen, dass er zurecht als einer der besten Spieler der Liga gilt. Die Linzer erwischten jedoch alles andere als einen schlechten Tag und hielten beherzt dagegen. "Edelweiß hatte mehr Spielanteile, für mich sind sie die beste Mannschaft der Liga", räumt etwa Grieskirchen-Coach Helmut Wartinger ein. In diesem Sinne dauerte es nicht lange, da zog Goalgetter Marius Bogdan von der Strafraumgrenze ab und verwertete per Direktschuss zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1:1-Ausgleich. Zu dieser Zeit hätte Edelweiß sogar in Führung gehen können, die Linzer hatten bei einem Bogdan-Aluminiumtreffer aber Pech. Jedoch kamen auch die Gäste gerade im ersten Durchgang ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von Stefan Singer.
In einem teilweise hochklassigen Spiel ging es munter auf und ab. Die Gäste aus Grieskirchen sorgten im Konter immer wieder für Gefahr. Etwa fünf Minuten nach Wiederbeginn fanden die Trattnachtaler eine Riesengelegenheit vor. Nach Foul von Mayr entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Solch eine Gelegenheit lässt sich Daniel Lindorfer natürlich nicht entgehen, der Grieskirchner Goalgetter erzielte seinen 24. Saisontreffer. Die starken Linzer konnten jedoch Mitte der zweiten Halbzeit erneut antworten. Mit einem sehenswerten Distanzschuss sorgte Imamovic für den erneuten Ausgleich. Zehn Minuten vor Schluss war jedoch erneut "Lindorfer-Time". Der Führende der Torschützenliste der OÖ-Liga machte nach einem Konter den Doppelpack und damit verbunden den 16. Saisonsieg der Elf von Trainer Helmut Wartinger perfekt. Durch den Sieg der bärenstarken Marchtrenker sind die Trattnachtaler nach Verlustpunkten Dritter, aktuell aufgrund eines ausstehenden Nachtragsspieles der Konkurrenz jedoch auf dem zweiten Tabellenplatz. Edelweiß ist trotz der Niederlage nach menschlichem Ermessen bei im für die Linzer schlechtesten Fall des Ausgangs des Nachtragsspiels SC Marchtrenk - SU St. Martin sechs Punkten und 20 Toren Vorsprung zwei Runden vor Schluss endgültig auch mathematisch gerettet.
Dieter Mirnegg, (Sportlicher Leiter Union Edelweiß):
"Es war heute ein offener Schlagabtausch, keine uninteressante Partie! Mit der Strafstoßentscheidung bin ich nicht einverstanden, hier war für mich kein Kontakt vorhanden. Beide Teams hatten heute ihre Chancen, es ging hin und her."
Helmut Wartinger, (Trainer SV Grieskirchen):
"Das war ein offenes Spiel, Edelweiß hatte mehr Spielanteile. Für mich sind sie ohnehin die technisch stärkste Mannschaft der Liga. Wir haben aber dagegen gehalten und sind über die Konter gekommen. Speziell in der ersten Halbzeit hatten wir noch zwei bis drei gute Chancen.
Die Besten: Florian Madlmayr (Innenverteidigung), Matthias Leibetseder (Hängende Spitze/Linkes Mittelfeld), beide Grieskirchen.