Nach der Pleite der Vorwoche gegen die SPG Weißkirchen/Allhaming war der SV Zebau Bad Ischl als Tabellenletzter und mit maximalem Druck konfrontiert in die 16. Runde der Oberösterreich-Liga gegangen. Im heutigen Auswärtsmatch gegen die SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf sah es dann lange so aus, als ob es den nächsten empfindlichen Dämpfer für die Scherpink-Elf setzen würde. Diese bündelte in der zweiten Hälfte und insbesondere in der Schlussviertelstunde aber noch einmal alle Kräfte, holte vorbildhaft ein 0:2 auf und belohnte sich mit einem Zähler. Letzter bleibt die Truppe aus dem Salzkammergut trotzdem.
Kreativität ist gefragt in diesen Tagen und Wochen. Gefordert dabei: Bad Ischls Übungsleiter Franz Scherpink, der angesichts regelmäßiger Ausfälle von wichtigen Stützen der Mannschaft immer wieder improvisieren muss – vor allem im Defensivbereich. Auch heute fehlten mit Marco Wieser und Stefan Gassenbauer wieder zwei Leistungsträger des ohnehin in dieser Saison extrem anfälligen Abwehrverbunds. Trotzdem machte es der SV Bad Ischl gegen in der Tabelle deutlich besser klassierte Hausherren gut, verteidigte kompakt und lauerte auf Umschaltsituationen. Der Führung nahe war man dann, als Winterneuzugang Filip Halgos das Leder an den Pfosten drosch. So ehrlich muss man aber sein: Die SPG Friedburg/Pöndorf war insgesamt schon die aktivere, engagierte, kurzum bessere Mannschaft in Hälfte eins und belohnte sich hierfür mit dem Führungstreffer durch Andreas Friedl, der den Ball in Minute 22 humorlos unter die Latte ins Tor knallte. Nur Augenblicke später der nächste Rückschlag für den Inhaber der roten Laterne: Nach einem Ballgewinn im Zentrum suchte die Pessentheiner-Elf umgehend die Tiefe und stellte durch den Adressaten eines vertikalen Zuspiels Mersudin Jukic auf 2:0 (23.). Der SV Bad Ischl muss sich dabei zweifelsohne den Vorwurf gefallen lassen, nicht optimal positioniert gewesen zu sein. In einem berauschenden ersten Durchgang hatte die SPG noch weitere enorm aussichtsreiche Gelegenheiten, um schon vor dem Pausenpfiff für ganz klare Verhältnisse zu sorgen. Die beste fand wohl Jonas Reitter vor. Er ließ diese aber ungenützt verstreichen. Auf der anderen Seite scheiterte Bad Ischls Michael Ebner an der Querlatte.
Die Charakteristik der Begegnung änderte sich nach dem Seitenwechsel komplett. Aus völlig unerklärlichen Gründen verloren die Hausherren gänzlich den Faden gegen einen Kontrahenten, der nun eine ganz andere Körpersprache zeigte, griffig in den Zweikämpfen agierte und die Angriffe mit dem nötigen Esprit vortrug. In der Schlussviertelstunde zeitigte jener nun deutlich verbesserte Auftritt der Gäste endlich Konsequenzen auf den Zwischenstand der Begegnung. In einer sichtlichen Drangphase holte der SV Bad Ischl in den Minuten 82 und 86 zum Doppelschlag aus und fixierte somit noch einen Punkt, dem im Abstiegskampf noch enorme Bedeutung zukommen kann. Zunächst besorgte Ebner das 2:1 aus zentraler Position und kurzer Distanz (82.). Vier Minuten später markierte Franjo Dramac den 2:2-Endstand per Elfmeter, nachdem einem Friedburg-Akteur das Leder nach einem Kopfball von Mario Petter im Strafraum an die Hand gesprungen war.
Robert Pessentheiner (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):
„Bad Ischl hat sich das Remis über 90 Minuten auch verdient. Das waren zwei völlig konträre Halbzeiten.“
Franz Scherpink (Trainer SV Bad Ischl):
“Aufgrund der zweiten Hälfte bin ich für die kommenden Spiele positiv gestimmt. Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt. Die Situation ist nicht einfach. Wir haben nur 13 Punkte und sind Letzter. Die Truppe lebt aber. Jetzt braucht es aber wieder einmal drei Punkte.“
Der Beste: Patrick Ambrosch (ZDMF)