Mit zwei beeindruckenden Siegen am Stück hatte die SPG Weißkirchen/Allhaming vorgelegt und gleichsam den Druck auf die ASKÖ Oedt extrem erhöht. Diesem hielt der Herbstmeister der Oberösterreich-Liga heute aber stand und entschied eine turbulente Partie, die mit offensiven Highlights keinesfalls geizte, gegen die Union T.T.I. St. Florian mit 3:2 für sich. Während die Trauner bei einem Spiel weniger einen Zähler Vorsprung auf die Zebras vorweisen, befinden sich die Sängerknaben nach der dritten Pleite en suite im Ranking im freien Fall. Beim Debüt des neuen Cheftrainers David Schimpl nährte die gezeigte Leistung aber die Hoffnung, dass der Fallschirm zeitnah geöffnet werden kann.
Der erste Schock für die Union St. Florian ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach 6 absolvierten Minuten überwand Oedts Stürmer Manuel Schmidl, mit einem langen, präzisen Pass von Florian Fellinger hinter die Kette perfekt in Szene gesetzt, per Heber Dominik Leonhartsberger im Kasten der Gäste. Der umtriebige Offensivakteur des alten, neuen Tabellenführers hatte dabei feine Technik und absolute Zielstrebigkeit auf spektakuläre Art und Weise gewinnbringend vereint. Die Schimpl-Elf ließ sich von jenem frühen Dämpfer aber keinesfalls verunsichern und zeigte sich bemüht, den vom neuen Trainerteam an die Hand gegebenen Matchplan gewissenhaft umzusetzen. Dies gelang oft, aber nicht immer, was auch und vor allem an der hohen individuellen wie kollektiven Klasse des Kontrahenten lag. Dieser fand in Hälfte eins noch Halbchancen vor. Richtig zwingend wurde er vor dem Pausenpfiff aber gegen einen insgesamt kompakt, diszipliniert agierenden Gast nicht mehr.
Auch in den zweiten Durchgang startete der Favorit aus Oedt perfekt und wieder war es Schmidl, der für Bewegung auf der Anzeigetafel sorgte. Per Abstauber stellte er auf 2:0 (49.). In der Folge setzte die zweifelsohne beste Phase der Union St. Florian an diesem Nachmittag ein. Die in der jüngeren Vergangenheit so gebeutelte Mannschaft bot dem Top-Team der Liga die Stirn, agierte richtig griffig in den Zweikämpfen und kreierte gleich mehrere nennenswerte Offensivaktionen. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang aber, dass die Gäste dabei auch von folgendem Umstand profitierten: Die ASKÖ Oedt erreichte heute zu keinem Zeitpunkt der Partie das Leistungsmaximum. In Minute 54 gelang Robin Mayrhofer jedenfalls der Anschlusstreffer nach schöner Einzelaktion. 13 Minuten später zeigte sich dann Mathias Haider für den zwischenzeitlichen Ausgleich verantwortlich, indem er aus kurzer Distanz einschoss. Plötzlich war sie da, die Hoffnung im Lager der Union St. Florian auf einen völlig überraschenden Auswärtssieg und damit einhergehend auf ein perfektes Debüt von Coach Schimpl. In der 76. Minute knallte man dann aber mehr als unsanft auf den Boden der Tatsachen, als Oedts Joker Francis Sarfo Mensah stach. Der 20-jährige Winterneuzugang hielt aus rund 18 Metern voll drauf, traf zunächst die Stange und vollendete dann geistesgegenwärtig mit dem zweiten Versuch zum 3:2-Siegtreffer. Ein zweites Comeback vermochte die Union St. Florian dann aber nicht mehr zu realisieren – womöglich weil das erste zu viel Kraft gekostet hatte. Nennenswerte Chancen konnte man in der Schlussphase nicht kreieren.
Davorin Kablar (Trainer ASKÖ Oedt):
“Der Sieg geht in Ordnung. Es war keine gute Partie von uns. Wir haben eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Gottseidank ist uns dann noch ein Tor gelungen. Nur das Ergebnis ist heute zufriedenstellend.“
Die Besten: Manuel Schmidl (ST), Michael Leonhartsberger (ZOMF)
Mario Bramberger (Sektionsleiter Union St. Florian):
“Oedt ist unglaublich stark – vor allem in der Offensive. Sie sind nicht umsonst an der Tabellenspitze. Dieser Auftritt gibt uns aber Hoffnung für die kommenden Aufgaben. Wir haben Power und nach dem Trainerwechsel neue Motivation.“