Am zweiten Spieltag in der Regionalliga Mitte stand bereits das erste Kärntner Derby auf dem Programm. Am Samstagnachmittag trafen die WAC Amateure zu Hause auf den SK Treibach. In einem umkämpften Duell hatten die Jungwölfe schließlich das bessere Ende für sich. Godwin Agbevor sorgte mit dem einzigen Treffer des Spiels für den knappen 1:0-Erfolg der Gastgeber. Zwar sah Marcel Fritzer in der 62. Minute noch die Gelb-Rote Karte, aber auch in Unterzahl brachten die Lavanttaler den Vorsprung über die Zeit und stehen dadurch nach zwei Runden an der Tabellenspitze.
Nemanja Rnic startet mit seiner Mannschaft mit zwei Siegen aus zwei Spielen
Die vergangene Saison schlossen die WAC Amateure auf dem hervorragenden dritten Tabellenplatz ab und auch der Start in die neue Saison verlief für die Jungwölfe nach Wunsch. Mit dem 4:1 in St. Anna/A. setzten sie sich direkt an die Tabellenspitze und mit einem Sieg im Kärntner Derby gegen Treibach wollten sie diesen Auftakt bestätigen, doch die Gäste boten den Lavanttalern über weite Strecken der Partie Paroli.
Zwar waren die Hausherren wie erwartet die spielbestimmende Mannschaft, aber die Gäste aus Treibach verteidigten von Beginn an konsequent und zeigten eine Leistungssteigerung im Vergleich zur Auftaktniederlage gegen Dietach. Dementsprechend entwickelte sich in den ersten 45 Minuten ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Für die Hausherren sorgten Godwin Agbevor und Marcel Fritzer für die gefährlichsten Szenen, auf Seiten der Gäste vergab Lukas Pippan eine gute Möglichkeit. In der 38. Minute erzielten die Blau-Weißen sogar den vermeintlichen Führungstreffer, dieser zählte aber aufgrund einer Abseitsposition nicht. Somit blieb es bis zum Pausenpfiff beim torlosen Remis.
Nur drei Minuten nach der Pause kam es bereits zur entscheidenden Aktion. Agbevor konnte von der Treibacher Defensive nicht mehr gestoppt werden und mit einem guten Abschluss bezwang der 21-jährige Angreifer aus Ghana Tormann Patrick Böck und stellte auf 1:0 für die Hausherren.
Nach diesem Treffer übernahmen die Jungwölfe zusehends die Kontrolle, doch in der 62. Spielminute schwächten sie sich selbst. Nach einem Foulspiel sah Fritzer die zweite Gelbe Karte und seine Kollegen mussten die letzte halbe Stunde mit einem Mann weniger den Vorsprung über die Zeit bringen. Das gelang zunächst auch ohne große Probleme. Zwar hatten die Gäste mehr und mehr Ballbesitz, die Rnic-Elf ließ aber kaum etwas zu und hatte im Konter sogar die Chancen auf die endgültige Entscheidung. Diese Möglichkeiten blieben aber ungenutzt und so kamen die Gäste kurz vor dem Ende tatsächlich noch zur Riesenchance auf den Ausgleich. Allerdings stand ein Spieler der Heimischen goldrichtig und konnte den Ball noch von der Linie kratzen. Somit durften sich die Lavanttaler am Ende über einen harterkämpften Derbysieg vor 250 Zuschauern freuen.
Mit diesem Erfolg führen die WAC Amateure auch nach zwei Runden die Tabelle der Regionalliga Mitte an. Neben den Kärntnern haben nur noch die LASK Amateure und die Union Dietach sechs Punkte nach zwei Spielen auf dem Konto. Die Treibacher hingegen warten nicht nur weiterhin auf den ersten Punktgewinn der neuen Saison, sondern auch auf das erste Tor. Mit dem ASK Voitsberg wartet am nächsten Freitag allerdings das nächste Top-Team der Liga.
Rafael Graf (Co-Trainer WAC Amateure): „Es war wie erwartet ein umkämpftes Derby. Treibach war sehr gut auf uns eingestellt und hat mannorientiert verteidigt. Es hat auf beiden Seiten Chancen gegeben, aber diese Möglichkeiten wurden nicht konsequent ausgenutzt, so entwickelte sich ein Spiel, bei dem die Frage war, wer das erste Tor schießt. Nach dem Führungstreffer haben wir dann mehr Kontrolle übers Spiel gehabt, aber haben im Konter einige Chancen auf die Entscheidung liegengelassen. Zwar hatten die Treibacher nach der Roten Karte mehr Ballbesitz, richtig gefährlich wurden sie aber nicht, aber weil wir das zweite Tor nicht nachgelegt haben, hatten sie ganz zum Schluss noch die eine Chance, die wir mit Glück verteidigt haben. Gratulation an unsere Mannschaft, dass sie diese kämpferische Partie für sich entscheiden konnte, aber man muss ehrlich sagen, dass es ein ausgeglichenes Spiel war und auch anders ausgehen hätten können. Auch wenn der Sieg nicht unverdient war.“
Foto: RIPU