In der elften Runde der Regionalliga Mitte stand eines der zahlreichen OÖ-Derbys auf dem Programm. Dabei traf der formstarke SV Wallern auf die Jungen Wikinger Ried, die sich in dieser Saison noch sehr schwertun. Auch an diesem Abend zeigten die jungen Rieder eine engagierte Leistung, klar überlegen waren dennoch die Hausherren. Doch unter Mithilfe der Trattnachtaler kamen die Gäste nach einem 1:3-Rückstand noch zurück und holten am Ende einen Punkt. Nach der frühen 1:0-Führung der Gäste durch Joris Boguo drehten die Heimischen durch Tore von Daniel Steinmayr, Michael Wild und Dejan Misic das Spiel. In der Schlussphase sorgten ein Treffer von Sefiwu Abubakar und ein Eigentor in der Nachspielzeit von Lukas Schindler für den 3:3-Endstand.
Die Mannschaft von Horst Haidacher schenkte eine 3:1-Führung her
Nach einem schwachen Saisonstart fand der SV Wallern zuletzt wieder in die Spur. Die Trattnachtaler holten aus fünf Spielen vier Siege. Die letzten beiden Erfolge feierten sie sogar ohne Gegentor. Am Freitagabend gegen die Jungen Wikinger hielt die Null allerdings nur sieben Minuten.
Joris Boguo war nach sieben Minuten zur Stelle und schockte die Hausherren mit dem frühen 1:0 für die Gäste. Für den Angreifer war es das dritte Saisontor. Doch die Wallerner ließen sich von diesem Rückschlag nicht beeindrucken und kamen schnell zurück. Etwa eine Viertelstunde dauerte es, ehe die Heimischen ausglichen. Joris Boguo erzielte das frühe 1:0 für die Rieder
Daniel Steinmayr setzte seinen Lauf aus dem letzten Heimspiel fort – er erzielte damals einen Dreierpack – und war erneut erfolgreich. Nach 19 Minuten stand es somit 1:1. Auch in weiterer Folge war die Haidacher-Elf das klar bessere Team und so dauerte es nicht lange, bis die Trattnachtaler nachlegten. In der 26. Spielminute war es Michael Wild, der für das 2:1 sorgte.
Bis zur Pause blieben die Gastgeber weiter am Drücker. Weiterer Treffer gelang zunächst aber keiner mehr. Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nur zehn Minuten, bis Dejan Misic erhöhte. Ein weiter Ball von Tormann Patrick Moser fand den Flügelspieler, der zog entschlossen in den Strafraum und aus kurzer Distanz traf er per Außenrist ins kurze Eck. Felix Wimmer war zwar noch dran, konnte den Treffer zum 3:1 jedoch nicht verhindern (55. Spielminute).
Dejan Misic war ebenfalls erfolgreich
Dieser Treffer wirkte wie eine Vorentscheidung. Vor allem, weil die Hausherren auch nach dem dritten Treffer weiter nach vorne spielten und zu weiteren Chancen kamen. Doch die Mannen von Horst Haidacher verpassten es, endgültig für klare Verhältnisse zu sorgen. Das sollte sich in der Schlussphase rächen.
In der 74. Spielminute wollte ein Wallern-Akteur von der Mittellinie zum eigenen Tormann zurückspielen. Allerdings stand ein Teamkollege im Weg und fälschte die Kugel ab. Sefiwu Abubakar kam so ans Leder und stand plötzlich völlig frei vor Moser. Diese Chance ließ sich der Angreifer nicht nehmen und verwertete ins lange Eck zum 2:3-Anschlusstreffer. Doch wer dachte, mehr Slapstick geht nicht, der wurde in der vierten Minute der Nachspielzeit eines Besseren belehrt. Am Ende konnten die Rieder doch noch jubeln
Nach einer Halbfeldflanke kam es zu einem Kopfballduell im Sechzehner der Heimischen. Von dort flog der Ball in hohem Bogen Richtung Fünfmeterraum. Es war kein Gegenspieler weit und breit. Lukas Schindler duckte sich, um seinem Tormann den nötigen Platz zu geben. Moser kam aus dem Tor und wollte den Ball fangen. Allerdings machte er das nicht entschlossen genug und fing den Ball nicht. Stattdessen sprang er auf den Rücken bzw. die Ferse von Schindler, der den Ball gar nicht sah und kullerte von dort über die Linie – neuer Spielstand 3:3. Spät kamen die Innviertler durch dieses kuriose Eigentor also noch zu einem mehr als glücklichen Punkt. Am Ende belohnten sich die Heimischen für einen starken Auftritt nicht. Durch zwei Eigenfehler brachten sie sich jedoch selbst um die Früchte ihrer Arbeit.
Mit diesem Remis bleiben die Wallerner in der Tabelle auf Platz sieben. Mit 16 Zählern liegen sie zwei Punkte hinter Weiz und einen vor den WAC Amateuren. Auch die Jungen Wikinger können sich durch den Punkt nicht verbessern. Allerdings liegen sie mit fünf Punkten und als 15. nur mehr einen Punkt hinter Gleisdorf.
Horst Haidacher (Trainer SV Wallern): „Das ist heute extrem bitter. Zwar war es am Anfang schwierig, weil es die Jungen Wikinger in ihrer gewohnten Art und Weise gut gemacht haben. Im Endeffekt haben wir das Spiel aber komplett im Griff gehabt und haben uns zwei Tore selbst geschossen. Sowohl das 2:3 als auch das 3:3 waren Eigenfehler. Über die restlichen 90 Minuten können wir uns extrem wenig vorwerfen. Wir hätte das Spiel einfach früher entscheiden müssen. Wir haben einen super Fußball gespielt, schöne Tore geschossen und uns zahlreiche weitere Chancen erspielt. Für uns ist das trotzdem kein Beinbruch. Auch wenn es bitter ist, nehmen wir diesen Punkt mit am Montag geht es schon wieder weiter. Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall noch, dass heute einige sehr junge Spieler eine richtig gute Leistung gezeigt haben.“
Fotos: Winter und Schröckelsberger