Regionalliga West

Spieltaganalyse Runde 28 mit Dietmar Emich

Inemich-kopf seinen knapp zweieinhalb Jahren als Trainer von Austria Salzburg führte Dietmar Emich die Violetten von der 2. Landesliga in die Regionalliga, wo er in der ersten Saison mit seiner Elf den starken fünften Platz erreichte. Für die Rückrunde der Regionalliga West agiert der ehemalige Goalgetter als Experte. Wie Emich die Ergebnisse und Leistungen der Salzburger Vereine in der 28. Runde einschätzt, lesen Sie in seiner Spieltagsanalyse.

 

WSG Wattens - Austria Salzburg 3:0
unterhaus.at: Die Austria kassierte in den letzten drei Runden nur Niederlagen, ist bei den Violetten die Luft schon draußen?

Emich: Möglich, jedoch lasse ich so eine Einstellung nicht gelten. Man muss ehrlicherweise konstatieren, dass man gegen den Durchschnitt bzw. das Ende der Liga brav gespielt hat und glanzlose Siege eingefahren hat – als einzige Ausnahme ist hier vielleicht der Auswärtssieg gegen die Altach Amateure zu nennen. Gegen die guten Mannschaften der Liga gab es nur Niederlagen – teilweise sogar haarsträubende (FC Salzburg). Überzeugen konnte man jedoch nie wirklich, weder spielerisch noch kämpferisch. Das Stehvermögen (physische Komponente) der Mannschaft konnte zwischenzeitlich noch das Schlimmste verhindern. Dieser Befund muss nachdenklich machen.

 

USK Anif - FC Hard 4:0
unterhaus.at: Bei Anif steht der nächste Umbruch bevor, macht die Kooperation mit Red Bull, nach dem der Aufstieg so gut wie fix neuerlich verpasst wurde, überhaupt noch Sinn?

Emich: Grundsätzlich sollte man aus Fehlern lernen. In den letzten beiden Jahren hat man immer eine der teuersten Mannschaften der Liga gehabt, und am Ende kam immer nur der dritte Platz heraus, heuer wird man vielleicht sogar Zweiter. Zweimal hat man im Winter alles umgekrempelt, um am Ende der Saison das Ziel nicht zu erreichen. Hätte man die Ehrlichkeit zur Selbstkritik, so gäbe es aus meiner Sicht für einige Beteiligte nur den Rücktritt. Über die Sinnhaftigkeit einer Kooperation, die eigentlich einer Selbstaufgabe der Anif Funktionäre gleicht, möchte ich mich nicht weiter auslassen.

 

SV Seekirchen - TSV St. Johann 1:1
unterhaus.at: Während St. Johann schon fix gerettet ist, muss Seekirchen weiter um den Klassenerhalt zittern. Was machen die Pongauer besser als die Wallerseer?

Emich: Aus meiner Sicht wird mehr darauf geachtet, seine eigenen Stärken in den Fokus der Betrachtung zu stellen. Aus dieser Analyse erwächst dann die Tatsache, dass man sich mehr an eine defensiv ausgerichtete taktische Ordnung hält und keine Experimente zulässt. In Seekirchen hat man im Frühjahr nicht die eigene Position in der Tabelle wahrgenommen, und ist damit mehr als gedacht an den Rand des Abgrunds gefahren.

 

FC Dornbirn - TSV Neumarkt 5:1
unterhaus.at: Warum haben die Neumarkter in der Rückrunde nicht an die Leistungen des Herbsts anschließen können?

Emich: Selbsteinschätzung ist auch hier der Schlüssel. Mit einem VW Käfer kann man halt nicht 300 km/h fahren! Trainer Hajek wollte zu viel und hat überzogen, einfach ein grausames Schicksal. Selbstkritik wird in Neumarkt eher klein geschrieben und deshalb wird man weiterwurschteln wie bisher.

 

FC Pinzgau Saalfelden - FC Red Bull Juniors 1:2
unterhaus.at: Was trauen Sie Juniors-Trainer Peter Hyballa bei Sturm Graz zu?

Emich: Na ja, er wird zum neuen Meistermacher von Sturm Graz. Mit (unter)durchschnittlichen Leistungen wurde auch Markus Hofmann zum FC Basel geholt und als Co-Trainer gleich Meister. Die Leistung Hyballas in Salzburg würde ich ebenfalls gleich einschätzen und somit ist Sturm Graz der Meistertitel in der neuen Saison so sicher wie das Amen im Gebet!