Regionalliga West

Strittiger Elfmeter rettet Saalfelden Derby-Punkt

Ohne Sieger ging am Freitag das Salzburg-Derby zwischen Tabellschlusslicht Saalfelden und Seekirchen seekirchen svzu Endepinzgau saalfelden_sv: Die beiden Westliga-Mannschaften trennten sich nach einer heißen Schlussphase mit 2:2. Die Wallerseer gingen in der ersten Halbzeit durch Tore von Youngster Moritz Strasser und Stefan Federer mit 2:0 in Führung. In den zweiten 45 Minuten kamen die Heimischen durch Erwin Keil früh zum Anschlusstreffer. Wenige Minuten vor dem Ende erzielten die Pinzgauer durch einen strttigen Elfmeter den Ausgleich. Seekirchen verlor nicht nur die zwei Punkte, sondern auch noch Klaus Märzendorfer und Christoph Mühllechner, die in den Schlussminuten ausgeschlossen wurden.

Die rund 350 Zuschauer sehen in den Anfangsminuten eine ausgeglichene Partie, die erste Chance findet Saalfelden vor: Stefan Bierbaumer setzt einen Kopfball in aussichtsreicher Position aber neben den Kasten. Besser machen es die Seekirchner nach 19 Minuten: Saalfelden-Goalie Dominik Steinbauer klärt einen Lochpass schlecht, Moritz Strasser, der zum zweiten Mal in seiner Karriere in der SVS-Startelf steht, schießt aus rund 25 Metern zum 1:0 ein. Nur vier Minuten später legen die Gäste nach: Nach einem Zuspiel von Christopher Mayr stellt Stefan Federer aus elf Metern auf 2:0. In der 27. Minute hat Seekirchen dann die Vorentscheidung auf dem Fuß, Christoph Mühllechner überhebt Steinbauer, der Ball landet aber nur an der Latte. Bis zur Halbzeitpause haben die Heimischen dann noch zwei Chancen auf den Anschlusstreffer, doch Bierbaumer bringt den Ball zwei Mal per Kopf nicht im Tor unter. "Der Gegner war in der ersten Halbzeit eigentlich nie in unserem Sechzehner und hat trotzdem 2:0 geführt. Wir haben dagegen unsere Chancen nicht genutzt", ärgert sich Saalfelden-Trainer Hannes Rottenspacher. Sein Gegenüber Markus Scharrer war mit den ersten 45 Minuten seiner Mannen zufrieden: "In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt und hätten auch höher führen können."

Hitzige Schlussphase

Mit Wiederbeginn der zweiten Halbzeit bestimmt Saalfelden das Spielgeschehen klar. In der 53. Minute werden die Heimischen für ihre Bemühungen belohnt: Einen kurz abgespielten Freistoß zimmert Erwin Keil in die Maschen. Auch in der Folge bleiben die Pinzgauer am Drücker, Seekirchen findet dagegen gute Kontermöglichkeiten vor. "Leider sind wir bei unseren Kontern immer acht Meter im Abseits gestanden", so Scharrer. Saalfelden hat dagegen sehr gute Chancen, bringt den Ball aber nicht im Tor unter. In der 84. Minute holt sich SVS-Kicker Christoph Mühllechner die zweite gelbe Karte ab und muss das Feld verlassen. "Er hat beide Verwarnungen wegen Kritik bekommen, dass ist natürlich saudumm", ärgert sich Scharrer, für den es vier Minuten später noch dicker kommt: Nach einem Zweikampf zwischen Klaus Märzendorfer und Rudolf Schoder zeigt Schiedsrichter Reuf Salihovic auf den Elferpunkt. "Es war sicher kein Elfer", so Scharrer, der in dieser Szene auch noch Märzendorfer wegen Schiedsrichter-Beleidigung verliert. Saalfelden-Kicker Tamas Tandari lässt sich die Chance nicht entgehen und stellt auf 2:2. Bei diesem Ergebnis bleibt es auch nach 90 Minuten. "Wir haben den Sieg hergeschenkt. Mich ärgert die Leistung in der zweiten Halbzeit mehr, als der strittige Elfmeter", erklärt Scharrer. Glücklich mit dem Unentschieden ist auch sein Gegenüber Rottenspacher nicht: "Für die Moral ist der Punkt gut, weiterhelfen tut er uns aber nicht." Seinen Humor hat er trotz nur zwei Punkten aus den ersten elf Spielen noch nicht verloren: "Der verwandelte Elfmeter hat mir vielleicht meinen Job gerettet."

von Thomas Gottsmann