Der FC Liefering konnte im Schlagerspiel gegen SV Austria Salzburg einen 1:0-Sieg in der Red Bull Arena einfahren.
Vor der tollen Kulisse von rund 9.600 Fans, die einen neuen Rekordwert für die Regionalliga West bedeutete, gelang Rene Aufhauser in der 66. Minute nach einer Ecke per Kopf das Goldtor. Die Hofer-Elf setzte danach noch einmal ihre letzten Kräfte frei, der Ausgleich wollte aber bis zum Schlusspfiff nicht mehr gelingen.
Die Stimmung im Stadion ist prächtig, einige Anhänger sorgen mit Pyrotechnik aber bereits kurz nach Anpfiff für eine Unterbrechung. Violett-weiße Rauchbomben liegen vor dem Austria-Sektor auf dem Platz und müssen entfernt werden. Die Lage kann beruhigt werden, Schiedsrichter Heinz Vitzkotter pfeift die Partie wieder an. Die ersten Minuten des Gipfeltreffens sind gekennzeichnet von hohem Tempo, wirklich gefährliche Chancen bleiben aber Mangelware. „Die ersten zwanzig Minuten von uns waren okay, dann haben wir uns immer mehr in die Passivität zurückdrängen lassen und die Lieferinger sind besser aufgekommen", berichtet Austrias Sportlicher Leiter Gerhard Stöger. In der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts verbucht Liefering dann mehr Spielanteile. In der 31. Minute zieht Wolfgang Mair nach einem guten Zuspiel von Stefan Lainer ins Zentrum, wo ihn Fabio Strauss aber vom Ball trennen kann. Sechs Minuten später die größte Chance für die Austria: Nach einer halbhohen Hereingabe von Florian Hirsch geht der Ball von der Brust von Marko Vujic nur ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Kurz vor der Halbzeit kommt Liefering wieder einem Treffer nahe: Erst scheitert Alexander Aschauer bei einem Schuss aus der Drehung (41.), eine Minute später vergeben die Hausherren gar eine Dreifach-Möglichkeit. Zuerst blockt Fabio Strauss einen Schuss von Aschauer, dann bleibt ein Knaller von Sandro Djuric in der Austria-Verteidigung hängen und schlussendlich trifft Savic nur den Außenpfosten. Es geht mit dem 0:0 in die Kabinen.
„Nach dem Seitenwechsel haben sich beide Mannschaften vorerst neutralisiert", erzählt Stöger von einer ereignisarmen Anfangsphase der zweiten Halbzeit. In der 57. Minute wird es wieder heiß im Strafraum der Violetten: Strauss grätscht nach einem scharfen Pass von Savic in den Ball, dieser geht nur um Zentimeter an der linken Stange vorbei. Neun Minuten später ist der Ball schließlich im Tor. Nach einem Eckball von Josip Coric ist Routinier Rene Aufhauser per Kopf zur Stelle und markiert den Führungstreffer für den Tabellenführer. Vier Minuten später hat Savic die Chance zur Vorentscheidung, er bringt den Ball aber aus kurzer Distanz nicht im Tor unter. Die Austria stellt um, richtet ihr Spiel fortan offensiver aus. In Minute 78 verfehlt ein Distanzschuss von Karim Onisiwo nur knapp das Ziel. Die Heimischen kommen durch die offensivere Spielausrichtung der Violetten zu mehr Räumen, spielen weiter nach vorne und suchen die Entscheidung. Es läuft die 85. Minute, als viele im Stadion den Ball ein zweites Mal im Tor sehen. Savic schiebt den Ball an Austria-Keeper Stefan Ebner vorbei, Florian Hirsch kann im letzten Moment aber noch vor der Linie klären. In den letzten Minuten hält das Lieferinger Abwehrbollwerk den Angriffsbemühungen der Gäste stand und bringt die drei Punkte ins Trockene.
Durch den Sieg im Schlagerspiel haben die Lieferinger wieder fünf Punkte Vorsprung im Rennen um den Titel. Coach Peter Zeidler ist dementsprechend glücklich: „Nach diesem Spiel empfinde ich sehr viel Freude. Wir haben wenig zugelassen, uns mehr Chancen erarbeitet. Auch wenn wir zu Beginn etwas nervös waren und einige Fehler gemacht haben. Das Tor ist in einer ganz wichtigen Phase gefallen – da waren wir gerade im Aufschwung. Jetzt haben wir fünf Punkte Vorsprung, Vorentscheidung ist das für mich aber noch keine. Denn jede der sechs restlichen Partien ist nun ein Endspiel." Auch Austria Salzburgs Coach Thomas Hofer zieht ein Fazit der Partie: „Es war wie erwartet ein enges Spiel, das durch Taktik geprägt war. Eine Standardsituation hat leider die Entscheidung gebracht, in Summe waren die Lieferinger vielleicht einen Tick besser als wir. So hat sich der Favorit knapp durchgesetzt." Stöger blickt ebenfalls noch einmal auf die 90 Minuten zurück: „Die Mannschaften haben sich nichts geschenkt, wir haben leider etwas zu passiv agiert. Normalerweise wäre das Spiel für ein Unentschieden prädestiniert gewesen. Es waren auf beiden Seiten nicht allzu viele Chancen vorhanden, vor allem zwingende Möglichkeiten waren kaum dabei."
von Andreas Rachersberger