Am gestrigen Dienstag ging das am Osterwochenende abgesagte Match zwischen dem Tabellenvorletzten FC Kitzbühel und dem ersten Wattens-Verfolger USK Anif über die Bühne. Dir Tiroler mussten sich zuletzt gegen die Topteams aus Dornbirn und Wattens sowie die formstarken Altacher stets nur knapp geschlagen geben. Im Duell mit den Salzburger Titelanwärtern platzte nun der Knoten und erarbeitete sich die Mannschaft von Chefcoach Alexander Markl einen verdienten Heimerfolg, der dem rettenden Ufer wieder näher bringt. Die unterlegenen Hofer-Mannen kassierten die zweite Niederlage im neuen Jahr. Der Rückstand auf den Tabellenführer ist nun größer als der Vorsprung auf die von hinten Druck machenden Dornbirner.
Die Hausherren finden sofort ins Spiel. Mit aggressivem Forechecking machen sie den spielstarken Anifern das Leben an diesem Abend äußerst schwer. Philip Scherz & Co. werden vom Heimstrafraum ferngehalten und defensiv beschäftigt. Die Markl-Mannen kommen zu guten Tormöglichkeiten. Vor allem über Standards sorgt man für ständige Gefahr. Das 1:0 fällt nach 21 Minuten, als Thomas Hartl nach einem Eckball per Kopf erfolgreich ist. Wenig später die große Chance auf den Ausbau der Führung, doch bei einem Schuss von Simon Viertler fehlen Zentimeter, geht das Geschoss nur an die Torumrandung. Dies bestrafen die Anifer, die kurz nach ihrem ersten Torschuss der Partie auch gleich auf 1:1 stellen. Marinko Sorda trifft mit einem Prachtschuss aus 18 Metern genau in die kurze Ecke. 28 Minuten sind da absolviert. Obwohl die Kitzbüheler ein deutliches Chancenplus aufweisen, geht es daher mit einem ausgeglichenen Spielstand in die Pause.
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel ändert dies aber Martin Boakye, der einen per Kopf verlängerten Freistoß über die Linie bugsiert. Der Charakter des Spiels wandelt sich erst mit dem Ausschluss des Kitzbühelers Christian Pauli, der seine zweite Gelbe Karte gezeigt bekommt. In den letzten 20 Minuten sind die Kitzbüheler nun gezwungen, deutlich tiefer zu verteidigen. Anif wittert naturgemäß die Chance, trotz überschaubarer Leistung zu punkten, doch auch in der Schlussphase kann sich der Favorit zu selten in Szene setzen. Der FCK bringt den Vorsprung über die Zeit und feiert einen enorm wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Die Gastgeber verbessern sich auf den 14. Rang, während der USK Zweiter der Regionalliga West bleibt.
Alexander Markl, Trainer FC Kitzbühel:
"Wir haben heute super gekämpft und sehr gut gespielt. Wir haben stark gepresst, den Raum sehr eng gemacht und uns tolle Möglichkeiten erarbeitet. In der ersten Halbzeit hätten wir 3:0 führen müssen. Der Ausschluss hat uns dann aus dem Konzept gebracht. Zu zehnt wird es natürlich eng als Vorletzter gegen den Zweiten, aber wir haben nichts mehr anbrennen lassen. Wir haben geschickt verteidigt, was normal nicht unsere größte Stärke ist. Ich kann der Mannschaft nur ein Pauschallob aussprechen."
Thomas Hofer, Trainer USK Anif:
"Das ist eine Riesenenttäuschung für uns. Wir waren nie präsent, hatten nur einmal vor der Pause für eine kurze Zeit und nach dem Ausschluss etwas bessere Phasen. Wir konnten heute aber nicht gefährlich werden und haben viele Fehler gemacht. Kitzbühel hätte durchaus 2:0 führen können. Sie waren aggressiver und haben sich daher den Sieg absolut verdient."
Geschrieben von Lukas Kollnberger