Der SW Bregenz gerät immer stärker unter Zugzwang. In den ersten fünf Runden des neuen Jahres erzielte man nur einen Treffer und holte erst zwei Zähler. Die Konkurrenz punktet derweil fleißig. Mit dem USK Anif kam nun der Tabellenzweite angereist. Und ausgerechnet gegen das Topteam gelang der wichtige erste Dreier. Weil die Anifer aus ihrer Überlegenheit zu wenig Kapital schlugen, schossen sich die Vorarlberger zu einem sensationellen 3:1-Heimerfolg. Dieser hält die Hoffnung am Leben. Ans rettende Ufer der Regionalliga West fehlen dem Vorletzten sechs Zähler. Die Salzburger sind weiterhin Zweiter. Der Blick ist nicht mehr nach oben gerichtet. Die Verteidigung des zweiten Platzes ist im Fokus.
Nach äußerst intensiven Wochen sind die Anifer an einer frühen Entscheidung der Partie interessiert. Dies unterstreicht die allererste Szene des Spiels: Bregenz wird schon nach der Ausführung des Anstoßes massiv angepresst und tatsächlich kann die Haut erobert und das 0:1 erzielt werden. Keine 20 Sekunden sind absolviert, lässt sich Eyüp Erdogan feiern. In weiterer Folge kommen die Gäste zu weiteren hochkarätigen Einschussgelegenheiten, doch aus drei, vier Sitzern in der ersten Viertelstunde gelingt den Hofer-Mannen kein weiterer Treffer. Diese Nachlässigkeit im Abschluss wird bestraft. Nach einem Freistoß von der Seite gleicht Christoph Fleisch in der 17. Minute auf 1:1 aus.
Dies bremst die Salzburger etwas in ihrem Elan ein. Sie sind weiter spielbestimmend, haben sehr viel Ballbesitz, aber je länger die Partie dauert, desto ungefährlicher werden die Angriffe. In der zweiten Spielhälfte ziehen sich die Bregenzer noch weiter zurück und lauern auf Konter. Der USK scheint das Pulver verschossen zu haben und wird kaum zwingend. So sind es die Schwarz-Weißen, die in Führung gehen. Nach einer Stunde ist der eingewechselte Fabio Zizi nach einer Ecke zur Stelle. Als die Anifer in der Schlussphase alles nach vorne werfen, die Bregenzer aber nicht in Verlegenheit bringen, laufen sie noch in einen Konter, der die Entscheidung bringt. Vinicius Maciel Gomes fixiert in der 87. Minute den 3:1-Endstand.
Thomas Hofer, USK Anif:
"Eine unnötige Niederlage! Wir hätten das Spiel in der ersten Viertelstunde entscheiden müssen, sind an der schlechten Chancenauswertung und Unachtsamkeiten bei Standards gescheitert. Solche Fehler werden auf diesem Niveau bestraft. Da fehlt uns einfach Routine und Cleverness. Die erste Halbzeit war die beste im bisherigen Frühjahr. Wir haben sehr gut gespielt, waren kreativ, belohnen uns aber nicht. Das war entscheidend. Der Titel war für uns schon länger kein Thema mehr. Wattens ist die beste Mannschaft. Sie werden verdient Meister. Wir wollen den zweiten Platz gegen Dornbirn und St. Johann verteidigen. Außerdem wollen wir Wattens zumindest im direkten Duell herausfordern und ins Landescup-Finale einziehen."
Geschrieben von Lukas Kollnberger