In der Kufstein Arena duellierten sich zwei Teams mit großem Punktebedarf. Der FC Kufstein gewann zuletzt zuhause, verlor aber auswärts. Als 13. des Regionalliga West-Tableaus war (und ist) man unter Zugzwang, um der Abstiegszone zu entfliehen. Weil man in den letzten Runden gegen Wattens und Anif antreten wird müssen, will man sich jetzt viele Punkte krallen. Dies gelang gegen den SV Seekirchen, der nach drei Niederlagen in Folge selber einen Befreiungsschlag landen wollte, perfekt. Mit einem überzeugenden 4:0-Heimsieg überholte die Schaider-Elf zumindest die Neumarkter und ist vorerst Elfter. Die unterlegenen Gäste laufen wahrlich Gefahr noch in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Sie könnten nach diesem Spieltag Zehnter sein.
In einer einseitigen Begegnung finden die Salzburger Gäste überhaupt nicht ins Spiel. Chancen gibt es praktisch nur auf Tiroler Seite. Mit für Abstiegskampf untypisch spielerischen Mitteln werden die Seekirchener beinhart auseinandergenommen. Die Kufsteiner erspielen sich eine Unzahl an Tormöglichkeiten und nutzen vier. Den Anfang macht Kris Jogan, der nach tollem Umschaltspiel trotz Überzahl der Gäste an der zweiten Stange an einen Stangler herankommen darf und zum erlösenden 1:0 einschießt. Nach dieser Führung in Minute 32 erhöht Kapitän Mathias Treichl per Strafstoß kurz vor der Pause auf eine komfortablere Führung. Nach dem Seitenwechsel ändert sich nichts am Charakter des Spiels. Der FCK ist tonanagebend und stellt gleich nach Wiederanpfiff auf 3:0. Wieder netzt der vorbildlich vorangehende Kapitän, der nach einem Ballverlust der Seekirchener mit einem klugen Seitenwechsel bedient wird und frei zum Abschluss kommt. Den vierten Treffer erzielt dann in der 74. Minute der ebenfalls stark aufspielende Sechser Stefan Schreder. Man leistet sich danach noch den Luxus eines verschossenen Elfmeters. Es bleibt beim starken 4:0-Erfolg der Schaider-Mannen.
Friedl Schwaighofer, Geschäftsstellenleiter FC Kufstein:
"Wir sind heute mit einer sehr jungen Elf aufgelaufen und haben sensationell gut Fußball gespielt. Bei uns war von Anfang an ein unbändiger Siegeswille zu spüren. Das war eine sehr starke, mannschaftlich geschlossene Leistung. In unserer Situation ist es nicht einfach, gut Fußball zu spielen. Spielerisch war das aber großartig. Die Mannschaft hat sich ein Pauschallob verdient. Hervorzuheben ist für mich trotzdem aber Kapitän Treichl, der überragend war. Wir sind trotz des Sieges weiter in einer misslichen Lage. Das Saisonende wird sehr schwierig, weshalb wir uns einen Polster erarbeiten und jetzt gegen Saalfelden und Reichenau punkten müssen. Im Cup gegen Wattens werden wir uns nicht schonen. Wir werden unbeschwert aufspielen und uns Schwung für die kommenden Aufgaben holen."
Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:
"Die Niederlage ist auch in der Höhe mehr als verdient. Sie hätte auch höher ausfallen können. So blöd das klingt, aber wir sind mit dem 0:4 gut bedient. Wir waren chancenlos. Kufstein hat über 90 Minuten dominiert und viele Möglichkeiten vorgefunden."
Geschrieben von Lukas Kollnberger