Spielberichte

Gelb-Rote räumt Henndorf in Pfarrwerfen letzten Stein aus dem Weg - medizinischer Notfall überschattet Spiel

Mit einem 4:1-Sieg fuhr die Union Henndorf gestern Sonntag beim SC Pfarrwerfen ihren zwölften Sieg im 13. Spiel ein. Klingt etatmäßig, war es aber nicht. Denn die Pongauer boten dem überlegenen Spitzenreiter der 1. Landesliga lange Zeit die Stirn - bis Julian Vorderegger mit der Ampelkarte unter die Dusche geschickt wurde. Relativiert wurde das Ganze letztendlich von einem echten Schockmoment: Ende der ersten Halbzeit musste der Notarzt ausrücken.

 

 

Pfarrwerfen machte Henndorf das Leben schwer

"Wir wollten unser letztes Heimspiel in diesem Jahr unbedingt gewinnen", machte Pfarrwerfen-Obmann Daniel Hager auch vor Liga-Dominator Henndorf keinen Halt. Der letzte Auftritt vor Heimpublikum sollte aus Pongauer Sicht vielversprechend anlaufen. Schon nach zwei gespielten Minuten musste die Hintermannschaft der Henndorfer einen gefährlichen SCP-Stangler in extremis entschärfen. Auf der Gegenseite zeigten sich die Herren in Grün-Weiß kaltschnäuzig, als nach einem Emen-Corner das daraus resultierende Eigentor von Fabian Mussbacher nahezu erzwungen wurde - 0:1 (12.). Das Loibl-Kollektiv ließ sich vom Rückstand und einer frühen Verletzung von Alexander Mooslechner (musste in der 25. Minute runter, Verdacht auf Gehirnerschütterung) allerdings nicht beirren. "Wir sind in der ersten Halbzeit zweimal alleine auf das Tor gelaufen", beobachtete Hager beste Ausgleichschancen, die zu dessem Leidwesen allesamt verjuxt wurden. 

 

Platzverweis als Gamechanger

"Ich bin mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen, was sich zu Beginn der zweiten Halbzeit auch bestätigt hat. Bis zum Ausschluss waren wir die bessere Mannschaft, nach unserem Ausgleich dem Führungstor viel näher als Henndorf", schilderte Hager. In ihrer besten Phase drückten die Pongauer in Person von Franz Ranstl zum 1:1 ab (53.) und verbuchten darüber hinaus noch einen Lattentreffer von Mario Lienbacher. Ab Minute 70 mussten die drückenden Platzherren jedoch mit einem Spieler weniger auskommen, weil der verwarnte Julian Vorderegger die Gelb-Rote Karte kassierte. "Sehr strittig. Für mich war es ein Allerweltsfoul", moserte Hager. Darüber hinaus bitter: Der anschließende Freistoß von Henndorfs Ankhbat Naranbat hüpfte an Freund und Feind vorbei ins Netz (71.). Minuten darauf besiegelten ein Eigentor von Ranstl (73.) und ein Treffer von Henndorf-Joker Vincent Wallner (80.) die 1:4-Pleite. "Wir haben den haushohen Favoriten, der bislang noch kein einziges Spiel verloren hat, an den Rand einer Niederlage gebracht. Die Leistung war überragend, das Ergebnis tut im Endeffekt schon sehr weh. Wir haben einfach unsere Chancen nicht gemacht, sonst geht das Spiel definitiv anders aus."

 

Notarzt-Einsatz sorgte für Spielunterbrechung

Kurz vor der Halbzeitpause wurde das Spiel von einem medizinischen Notfall überschattet. Der Vater eines Pfarrwerfen-Kickers klagte über Sehstörungen und musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus geliefert werden. "Später stellte sich heraus, dass es ein Herzinfarkt war. In Salzburg wurde ihm ein Stent gesetzt - mittlerweile geht es ihm den Umständen entsprechend wieder gut", ließ Hager wissen. Dementsprechend schnell war bei Hager auch die Enttäuschung über die zweite Heimniederlage en suite vom Tisch. "Da merkt man, wie unwichtig so ein Fußballspiel werden kann."