Seit mehr als zwei Jahrzehnten trägt Marcel Cepin das Trikot des SC Seiersberg. Mit knapp 29 Jahren gehört der Innenverteidiger zu den prägendsten Spielern des Vereins. Seine Karriere begann bereits im Jahr 2002, als er durch Freunde und seinen Vater, der als Funktionär tätig war, zum Verein kam. In der Jugend spielte er zunächst im offensiven Mittelfeld, bevor er sich ab 2010 in die Innenverteidigung entwickelte. Trotz Angeboten von Sturm Graz und dem GAK in der Jugendzeit in Seiersberg blieb er seinem Verein immer treu.
Die U11 des SC Seiersberg vor bald zwei Jahrzehnten - Marcel Cepin (oben, dritter von links), Gerhard Cepin (Vater und Trainer) und neben ihm Yvonne Cepin.
Als Marcel Cepin am 12. September 2002 offiziell seine Reise beim SC Seiersberg begann, war die Welt eine andere. In Österreich stand der Euro noch ganz frisch als Zahlungsmittel im Umlauf, und im Sport war das Jahr geprägt vom WM-Finale in Japan und Südkorea, bei dem Brasilien mit 2:0 gegen Deutschland triumphierte. In den Charts dominierte "The Ketchup Song" von Las Ketchup, während in den Kinos Blockbuster wie "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" und "Spider-Man" für volle Säle sorgten. Es gab noch keine Smartphones und das Internet steckte in den Kinderschuhen.
Ligaportal: Servus Marcel, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Du bist seit 2002 im Verein. Wie hat damals alles angefangen?
Marcel Cepin: Hallo, freut mich auch. Ja, das ist mittlerweile wirklich eine lange Zeit. Angefangen hat alles durch meinen Vater, der damals Funktionär im Verein war. Viele meiner Freunde haben bereits gespielt, und da bin ich einfach mitgegangen. Ich war damals in Seiersberg in der Volksschule und habe gleich in der U7 begonnen.
Ligaportal: Warst du schon immer Innenverteidiger?
Marcel Cepin: Nein, ganz und gar nicht. In der Jugend habe ich im offensiven Mittelfeld gespielt. Erst ab 2010, also mit rund 15 oder 16 Jahren, habe ich mich in die Innenverteidigung zurückgezogen. Mein Debüt in der Kampfmannschaft hatte ich bereits mit 15.
Ligaportal: Dein Trainer Stefan Mokoru war früher dein Mitspieler. Wie ist das für dich?
Marcel Cepin: Sehr spannend! Wir standen früher gemeinsam auf dem Platz, und jetzt ist er mein Trainer. Ich finde es aber sehr angenehm, weil er genau weiß, wie der Verein tickt und worauf es hier ankommt.
Ligaportal: Was macht den SC Seiersberg für dich besonders?
Marcel Cepin: Ganz klar die familiäre Atmosphäre. Hier kennt jeder jeden, und viele Spieler sind schon seit Jahren dabei. Auch die Jugendarbeit ist bei uns sehr wichtig. Mein Papa ist ja mittlerweile Obmann, und auch meine Schwester Yvonne ist im Verein sehr engagiert.
Ligaportal: Apropos Familie: Du hattest in deiner Jugend Angebote von Sturm Graz und dem GAK. Warum bist du geblieben?
Marcel Cepin: Ich habe mich hier einfach immer wohlgefühlt. Es war nie ein Thema für mich, den Verein zu verlassen, weil ich meine Freunde hier hatte und der SC Seiersberg für mich mehr ist als nur ein Sportverein. Mein Schwager spielt in meinem Team, mein Leben dreht sich immer um den Club.
Ligaportal: Lass uns kurz auf die aktuelle Saison blicken. Wie schätzt du die Lage ein?
Marcel Cepin: Wir liegen derzeit auf Platz 2, fünf Punkte hinter Tabellenführer Tobelbad. Die Hinrunde war insgesamt okay, aber wir wissen, dass noch mehr geht. Unser Ziel ist es, um den Aufstieg mitzuspielen. Am 16. März starten wir auswärts gegen Unterpremstätten in die Rückrunde, da wollen wir unbedingt punkten.
Ligaportal: Schnellfragerunde! Dein Lieblingsverein?
Marcel Cepin: GAK!
Ligaportal: Dein Vorbild als Spieler?
Marcel Cepin: Sergio Ramos.
Ligaportal: Dein bestes Spiel?
Marcel Cepin: 2019 in Lieboch, als wir Herbstmeister wurden.
Ligaportal: Lieblingsessen?
Marcel Cepin: Pasta in allen Varianten.
Ligaportal: Und dein Lieblingsgetränk?
Marcel Cepin: Eistee Pfirsich!
Ligaportal: Was möchtest du am Ende noch loswerden?
Marcel Cepin: Mein Papa ist mein größter Unterstützer. Seit der Jugend war er immer dabei, er war sogar mein Trainer. Und meine Schwester Yvonne ist ebenfalls eine wichtige Stütze für den Verein.
Ligaportal: Vielen Dank für das Interview, Marcel! Alles Gute für die Rückrunde!
Marcel Cepin: Danke, hat Spaß gemacht!
Der SC Seiersberg liegt nach der Hinrunde auf dem zweiten Tabellenplatz und hat noch alle Chancen, im Aufstiegskampf mitzuspielen. Mit neun Siegen aus 13 Spielen und einem Torverhältnis von +32 ist die Basis gelegt. Tabellenführer Tobelbad ist fünf Punkte voraus, doch mit einem starken Start in die Rückrunde könnte Seiersberg noch einmal Druck ausüben. Das erste Spiel nach der Winterpause findet am 16. März auswärts gegen Unterpremstätten statt, ein wichtiger Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf.
Mit 450 Spielen für den SC Seiersberg ist Marcel Cepin eine wahre Vereinslegende. In seiner Karriere erzielte er 110 Tore und absolvierte über 32.000 Einsatzminuten. Seine Erfahrung und Loyalität machen den kaufmännischen Angestellten zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Teams.
Man darf gespannt sein, ob er in dieser Saison den nächsten Meilenstein seiner Karriere setzt!
Bericht und Interview Florian Kober
Fotos: KK