1. Klasse Mitte-West

SV Pichl mit durchwachsenem Herbst – viel Qualität, aber "Anpassung an neu Liga braucht Zeit"

Der SV Spar Hochhauser Pichl 1963 schließt die Hinrunde in der 1. Klasse Mitte-West mit einem 3:2-Auswärtssieg in Haag/Hausruck ab und überwintert mit 20 Punkten auf Tabellenrang acht. Nach dem Abstieg im Sommer und Offensivverstärkungen hatte man sich allerdings eine bessere Ausgangslage erhofft – neun Punkte fehlen auf Tabellenführer Frankenburg. Sportkoordinator Roman Fuchsberger ordnet die Lage ein.

Anspruch und Realität: „Wir hatten uns mehr erwartet“

Der Blick auf die Tabelle fällt in Pichl zwiespältig aus. „Die Bilanz ist durchwachsen. Das Umfeld hat sich sicher mehr erwartet, als am Ende herausgekommen ist“, sagt Fuchsberger. Die sportliche Leitung habe allerdings schon vor Saisonbeginn realistischer eingeschätzt, wie herausfordernd der Neustart werden würde: „Wir sind abgestiegen – das ist nie positiv. Man muss sich erst in der neuen Liga zurechtfinden.“

Die Veränderungen im Sommer waren gravierend: Trainerwechsel, Umstellungen im Kader und die Verpflichtung eines neuen, spielstarken Offensivduos. „Wir haben eine enorm gute Mannschaft, vor allem spielerisch“, betont Fuchsberger. „Aber wir wussten auch, dass wir Zeit brauchen würden.“ Vor allem die Unterschiede zwischen Bezirksliga und 1. Klasse hätten sich bemerkbar gemacht. Gegen tiefstehende, körperlich kompakte Gegner tat sich Pichl deutlich schwerer als erwartet. „Gegen spielstarke Teams haben wir uns leichter getan“, erklärt er. Die Ergebnisse belegen diese Einschätzung: Gegen mehrere Teams aus dem unteren Drittel ließ Pichl Punkte liegen, während man gegen Spitzenmannschaften immer wieder überzeugen konnte.

Fehlende Konstanz verhindert bessere Platzierung

Die spielerischen Qualitäten sind unbestritten, doch die Schwankungen waren zu groß. „Wir haben keine Konstanz reingebracht“, fasst Fuchsberger zusammen. „Gegen die Top-4 haben wir gut gepunktet – da sieht man schon, was uns gefehlt hat, wenn am Ende dennoch nur Platz 8 herausschaut – Auch wenn die Punkteausbeute gar nicht so schlecht ist.“ Denn dass am Ende dennoch nur fünf Punkte auf Platz zwei fehlen, zeigt das Potenzial. Gleichzeitig ärgert man sich über zu viele verschenkte Spiele. „Wir wissen, dass wir sechs bis acht Punkte mehr haben könnten. Es war keine perfekte Halbsaison – aber wir sind nicht unzufrieden, weil wir die Situation richtig einordnen können.“

Winterüberlegungen: Optionen offen – aber nichts entschieden

Wie der Kader im Frühjahr aussehen wird, ist noch offen. „Wir überlegen gerade, ob wir nachlegen oder nicht“, sagt Fuchsberger. „Wir sind grundsätzlich zufrieden mit der Mannschaft, aber eine Verstärkung würde uns gut tun.“ Die Planungen laufen – aber ohne Zeitdruck. Auch mögliche Abgänge stehen im Raum, allerdings ohne konkrete Entscheidungen. „Wir führen lose Gespräche – sowohl mit potenziellen Zugängen als auch mit Spielern, bei denen sich zeigt, ob sie bleiben wollen.“ Ein Trainingslager ist noch nicht fix. „Wir würden gerne fahren – wie jedes Jahr. Aber es hängt davon ab, ob die Mannschaft fast vollzählig teilnehmen kann. Sonst macht es wenig Sinn.“ Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.

Vorbereitung startet Mitte Jänner – vieles ist noch möglich

Der Trainingsstart ist für Mitte Jänner geplant. Bis dahin sollen die Spieler individuell in Form bleiben, ein klassisches Winterprogramm ist vorgesehen. Für die Rückrunde bleibt der Blick realistisch – aber keinesfalls pessimistisch. „Ich schaue selten auf Tabellenplätze – entscheidend sind für mich die Punkte“, betont Fuchsberger. „Wir sind nicht abgeschlagen. Wenn wir die direkten Duelle gewinnen, sind wir sofort wieder voll dabei.“