2. Klasse Mitte-West

Aufbruchstimmung beim ATSV Stadl-Paura: 20 neue Spieler und Optimismus in Sachen Finanzausgleich

Nur ein Punkt und 166 Gegentore in der vergangenen Saison der 2. Klasse Mitte-West – die Bilanz des ATSV Stadl-Paura war bitter. Doch mit über 20 Neuzugängen, einem erweiterten Trainerteam und spürbarer Aufbruchsstimmung soll nun alles anders werden. Der Verein hat große Ziele, auch wenn vorerst das sportliche und wirtschaftliche Überleben im Vordergrund steht.

Letzte Saison soll schnell abgehakt werden

Die Vorsaison des ATSV Stadl-Paura war sportlich ein Debakel. Unter Trainer Philipp Sterner holte das Team nur einen einzigen Punkt. „Definitiv, die Saison haben wir längst abgehakt“, erklärt Obmann Michael Puchinger. „Wir waren im Training zu wenige Spieler, wurden Woche für Woche abgeschossen – das war keine Basis für vernünftige Arbeit.“ Nun setzt der Verein alles daran, den Neustart zu schaffen. Die Weichen sind gestellt, der Kader wurde massiv umgebaut.

Über 20 Neuzugänge und mehr als 30 Spieler im Training

Der erste große Schritt war eine wahre Transferoffensive: „Wir haben über 20 Neuverpflichtungen, natürlich auch einige für die Reserve, aber definitiv sieben bis acht Spieler, die echte Verstärkungen für die Kampfmannschaft sind“, so Puchinger. Der Kern der letztjährigen Mannschaft wurde beibehalten, dazu kamen die zahlreichen neuen Kräfte. Ein Großteil der Neuen stammt von einer ehemaligen Linzer Kleinfeldmannschaft, die österreichweit bereits Erfolge feiern konnte. Da die Linzer kein eigenes Gelände für eine Großfeldmannschaft fanden, tat man sich kurzerhand mit Stadl-Paura zusammen. „Von Linzer-Jungs sind ein eingeschworener Haufen und möchten bei uns am Großfeld durchstarten. Jetzt müssen sich alle einspielen, aber die Qualität ist da“, erklärt Puchinger.

Die Veränderung zeigt sich schon im Trainingsbetrieb: „Vor einem Jahr hatten wir beim Trainingsstart gerade elf oder zwölf Spieler. Am 2. Juli waren es heuer 33 – und seither sind im Schnitt mehr als 20 Spieler im Training. Das ist ein riesiger Unterschied.“

Dreiköpfiges Trainerteam und klare Ziele

An der Seitenlinie steht weiterhin Spielertrainer Philipp Sterner, der nach einem Kreuzbandriss derzeit ausschließlich als Coach fungiert. Er wird von einem erweiterten Trainerteam unterstützt: Diogo Sousa, Trainer der Reserve und nun auch Co-Trainer der Kampfmannschaft, und Neuzugang Wolfgang Mayrhofer stehen ihm zur Seite. „Wolfgang hat zuvor die Linzer Kleinfeldmannschaft betreut, von der nun so viele Spieler zu uns gekommen sind“, erklärt Puchinger.

Die Zielsetzung ist klar: „Wir wollen nicht mehr abgeschossen werden und uns im Mittelfeld – zwischen Rang fünf und acht – etablieren“, so Puchinger. Alle Neuzugänge haben sich für zwei Jahre verpflichtet, ohne Bezahlung zu spielen. „Da sind Kicker dabei, die sehr lukrative Angebote gehabt haben und dennoch kostenlos für uns spielen. Sie möchten einfach gerne mit ihren Freunden am Platz stehen. Das zeigt, dass unser neuer Weg über Teamgeist und Zusammenhalt funktionieren kann.“

Aufbruchsstimmung rund um den Verein

Die Veränderungen sind auch im Umfeld spürbar. „In der Kantine haben wir schon jetzt den dreifachen Umsatz wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Bei den Vorbereitungsspielen kommen wieder mehr Zuschauer, weil wir nicht mehr zweistellig verlieren. Es herrscht eine richtige Aufbruchsstimmung“, so Puchinger. Auch die Testspielergebnisse stimmen optimistisch: Gegen die Mannschaft aus Rüstorf aus der 1. Klasse verlor man nur knapp mit 3:5, gegen den ESV Wels gab es ein 2:2-Unentschieden. „Das sind natürlich ganz andere Ergebnisse als noch vor einem Jahr“, freut sich der Obmann.

Finanzieller Kraftakt steht noch bevor

Sportlich ist der Weg klar, wirtschaftlich muss noch ein wichtiger Schritt gelingen: Bis 15. September muss noch ein höherer Geldbetrag aufgebracht werden, um den angestrebten Finanzausgleich zu schaffen. „Das ist der Tag der Wahrheit. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir es schaffen. Wenn uns das gelingt, können wir künftig auch wieder gezielter in Infrastruktur oder Spieler investieren“, so Puchinger. In den vergangenen zwei Jahren hat der Verein bereits fast 80.000 Euro aufgetrieben und konsequent gespart. „Wenn wir so weitermachen und wieder mehr Zuschauer und Sponsoren dazugewinnen, sind wir auf einem sehr guten Weg.“

Auftakt gegen Schwanenstadt Juniors

Der Meisterschaftsstart erfolgt am 14. August zu Hause gegen die Schwanenstadt Juniors. Gegen den starken Gegner will man sich so teuer wie möglich verkaufen. „Das ist eine ganz schwer einzuschätzende Mannschaft, weil sie je nach Kaderlage Spieler von oben bekommen. Aber wir gehen ohne Druck in die Partie. Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen und zeigen, dass mit uns wieder zu rechnen ist.“