2. Klasse Süd

SV Grün-Weiß Zell/Pettenfirst: Viel Offensivpower, zu wenig Ertrag

Der SV Grün-Weiß Zell am Pettenfirst überwintert in der 2. Klasse Süd nach der Herbstsaison mit 13 Punkten auf Rang 10 der Tabelle. Damit nimmt die Mannschaft von Trainer Andreas Klein eine ähnliche Position ein wie bereits in der Vorsaison, obwohl man sich durch Verstärkungen im Sommer mehr versprochen hatte. Auffällig ist jedoch die deutlich gesteigerte Offensivleistung: Mit 29 erzielten Treffern hat Zell beinahe so viele Tore geschossen wie im gesamten Vorjahr. In der Punkteausbeute spiegelt sich diese Entwicklung bislang allerdings nicht wider.

Hohe Erwartungen, bislang nicht erfüllt

Die Ausgangslage vor der Saison war in Zell eine andere. Mit einem komplett neu aufgestellten und breiter aufgestellten Trainerteam – sowohl in der Kampfmannschaft als auch in der Reserve – war die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Auch personell setzte der Verein auf Kontinuität und Identifikation, indem mehrere eigene Spieler zurückgeholt wurden, die zuvor pausiert oder bei anderen Klubs gespielt hatten. Die Euphorie im Sommer war groß, die Hoffnung auf einen klaren sportlichen Schritt nach vorne ebenso. Nach Einschätzung des sportlichen Leiters, Jakob Kaltenbrunner, blieb die Mannschaft im Herbst jedoch deutlich unter diesen Erwartungen, obwohl die Rahmenbedingungen gepasst hätten.

Viele Tore, fehlende Konstanz

Ein Blick auf die Zahlen zeigt ein widersprüchliches Bild. Offensiv präsentierte sich Zell deutlich treffsicherer als noch in der Vorsaison. Dennoch blieb der Ertrag überschaubar. Kaltenbrunner führt das vor allem auf fehlende Konstanz zurück. Mehrfach startete die Mannschaft schwach in die Spiele oder ließ nach guten Phasen nach, wodurch Führungstreffer nicht über die Distanz gebracht wurden. Über 90 Minuten eine stabile Leistung abzurufen, gelang zu selten.

Blick nach vorne: Stabilität als Schlüssel

Für die Rückrunde verzichtet der Verein bewusst auf konkrete Platzierungs- oder Punktevorgaben. Vielmehr soll der Fokus auf einer höheren Siegquote und einer stabileren Performance liegen, insbesondere bei Heimspielen, die in der Vergangenheit auf dem kleinen Zeller Platz eine Stärke waren. Ein zentrales Thema wird dabei die personelle Konstanz sein. Im Herbst stand die Mannschaft kaum einmal in Bestbesetzung zur Verfügung, sei es urlaubs-, verletzungs- oder berufsbedingt. Für das Frühjahr hofft man auf mehr Verlässlichkeit im Kader, auch auf Basis klarer Absprachen innerhalb der Mannschaft.

Am Transfermarkt ist derzeit keine größere Bewegung geplant. Der Kader gilt intern als groß und qualitativ ausreichend, Abgänge stehen aktuell nicht im Raum. Ergänzungen sind nur dann ein Thema, wenn sich eine wirklich passende Möglichkeit ergibt. Die Spieler haben bereits mit eigenständigen Laufeinheiten begonnen, der offizielle Trainingsstart wird in den kommenden Tagen festgelegt. Fix ist ein Trainingslager in den Semesterferien vom 19. bis 22. Februar im Bundessportzentrum in Faak am See, zu dem sich bereits jetzt 37 Personen angemeldet haben.

Trotz der sportlich durchwachsenen Hinrunde betont Kaltenbrunner den positiven Zusammenhalt im Verein. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei gut, der soziale Bereich funktioniere, Veranstaltungen abseits des Platzes funktionieren sehr gut. Nun gilt es, diese Basis auch sportlich zu bestätigen. Gelingt es, die Offensivstärke mit mehr Stabilität zu verbinden, ist im Frühjahr für den SV Grün-Weiß Zell am Pettenfirst mehr möglich, als es der Tabellenstand derzeit vermuten lässt.