Ohne Glanzleistung aber mit einem wichtigen Auswärtssieg tritt der USV St. Ulrich die Heimreise von der Partie bei den Union T.T.I. St. Florian Juniors an. In einem mäßigen Spiel behalten die Wimmer-Kicker dank zweier Treffer von Alexander Möslinger knapp mit 2:1 die Oberhand. Während die Lage für die Sängerknaben immer prekärer wird, verkünden die Ulricher einen Trainerwechsel im kommenden Sommer.
Nach 36 Jahren Vereinszugehörigkeit geht die Regentschaft von Wilfried Wimmer als Coach beim USV nach der laufenden Spielzeit zu Ende. "Wenn man acht Jahre einen Verein trainiert, wo nicht jedes Jahr die Mannschaft ausgetauscht wird, muss man irgendwann auf der Trainerschiene für frisches Blut sorgen", erklärt Sektionsleiter Christoph Molterer. Ein Nachfolger für den Langzeittrainer steht bereits fest: Wolfgang Stary wird in der kommenden Saison das Trainerzepter bei den Ulrichern schwingen. Das Pichlinger Urgestein betreute zuletzt unter anderem die ASKÖ Leonding sowie die Edelweiß 1b. "Durch meine Tätigkeit hatten sich unsere Wege schon oft gekreuzt und ich hatte das Gefühl das Wolfgang sowohl fachlich als auch charakterlich sehr gut zu uns passen würde. Wolfgang kennt den USV St. Ulrich, kennt unsere Vereinsphilosophie und ich hatte beim Erstkontakt gespürt, dass er diese Aufgabe wirklich übernehmen will. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat", sagt Molterer auf der Klub-Homepage.
Weniger reibungslos verläuft dagegen der fünftletzte Auftritt der Ulricher unter Noch-Trainer Wimmer. Nachdem die Florianer einer Führung in Hälfte eins näher sind, schießt Alexander Möslinger den USV in Front (64.). Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Oliver Preuer (76.) hält bis fünf Minuten vor dem Ende: Abermals ist Möslinger nach einem schweren Abwehrfehler zur Stelle und stellt den zweiten Dreier in der Rückrunde sicher.
Die ersten 45 Minuten lassen nur die kühnsten Optimisten auf Seiten der Gäste auf einen Erfolg hoffen. In einem über weite Strecken mäßigen Spiel erweisen sich die Sängerknaben als tonangebende Mannschaft. Die Gruber-Elf kämpft ob der heiklen Lage im Abstiegskampf um jeden Meter, präsentiert sich kampfkräftiger und findet die gefährlicheren Möglichkeiten vor. St. Ulrich lässt vor allem in spielerischer Hinsicht einiges vermissen. Die größte Chance der ersten Halbzeit hat vermasselt USV-Goalie Bernhard Staudinger. Mit einer nicht mehr für möglich gehaltenen Reaktion fischt er das Leder nach 19 Minuten noch aus dem Winkel. Fünf Minuten später ist der Schlussmann ein weiteres Mal gefordert. Mit einer neuerlichen bravourösen Tat verhindert er eine Florianer Führung. Die Ulricher Offensivabteilung agiert weitgehend harmlos, verzeichnet nur wenige Halbchancen.
Eine Viertelstunde in der Kabine und eine angemessene Halbzeitansprache des scheidenden Trainers später zeigen die Gäste ein verändertes Gesicht. An spielerische Glanzzeiten vermag die Truppe zwar nicht anzuschließen, die erforderlichen Tugenden werden aber nach der Pause an den Tag gelegt. Nach und nach reißen die Wimmer-Mannen das Spiel an sich. Nicht ganz unerwartet fällt nach 64 Minuten der Führugstreffer zu Gunsten des Tabellenfünften. Mit einem herrlichen Weitschuss aus über 20 Metern sorgt er vorerst für Erleichterung auf Seiten des USV. Just in einer Phase, in der die Ulricher einer Vorentscheidung nahe sind, muss sich die Anzeigetafel im Florianer Sportpark ein weiteres Mal einer Beschäftigungstherapie unterziehen. Ein ideales Zuspiel in die Tiefe verwertet Oliver Preuer 14 Minuten vor dem Ende zum überraschenden 1:1.
Für die Hausherren ein überaus wichtiger Punkt, der sich in dieser Phase abzeichnet. Bezeichnend für die derzeitige Krise zerstört ein schwerer Ballverlust im eigenen Drittel alle Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis. Alexander Möslinger lässt sich nicht zweimal bitten, fixiert mit seinem zweiten Treffer den 2:1-Endstand. Während die Ulricher auf Platz fünf bleiben, rutscht die Union auf Rang elf zurück. Und liegt bei einem Spiel mehr als die Konkurrenz nur noch einen Zähler vor der Abstiegszone.