Frauen in OÖ

UPDATE: Innviertels Fußball-Allrounder Nicola Rago führt jetzt die SPG Geretsberg/Bürmoos an- Christoph Ömer „debütiert“ bei der SPG Aschach / Steyr / St. Ulrich / Ternberg

In lockerer Reihenfolge beleuchtet das LIGAPORTAL Neo- CheftrainerInnen in Oberösterreichs Frauen-Unterhaus:

 

Nicola Rago, SPG Geretsberg/Bürmoos (2. Frauen-Bundesliga)

Ligaportal: ” Nicola, was hat Dich motiviert, dieses Team zu übernehmen?

Nicola Rago: „Nach intensiven Gesprächen mit dem Verein entstand schnell ein starkes gegenseitiges Vertrauen, sowohl fachlich wie menschlich. Die gemeinsame Vision für nachhaltige Entwicklung hat mir gezeigt: Das ist die richtige Herausforderung zur richtigen Zeit. Mich beeindruckten besonders die Energie, Leidenschaft und Professionalität des Teams und des gesamten Umfelds. Die vergangene Saison war durch strukturelle Herausforderungen geprägt, in deren Folge es, aus verschiedenen, teils unausweichlichen Gründen, zu mehreren Trainerwechseln kam.

Diese Umstände haben dem Team verständlicherweise die Möglichkeit genommen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und das vorhandene Potenzial voll auszuschöpfen. Genau hier setzt meine Arbeit an: Ich möchte neue Strukturen schaffen, den Weg für sportliche und persönliche Entwicklung ebnen und individuelle Fähigkeiten: physisch, technisch und taktisch, gezielt fördern. Wichtig ist mir dabei auch ein Teamgeist, der Leistungsbereitschaft und Freude am Spiel vereint“.

Würdest Du uns, bitte, Deine bisherige fußballerische Karriere skizzieren?

"Meine fußballerische Laufbahn begann im Jugendbereich eines kleinen Dorfes in Kalabrien (Italien), wo ich erst mit 14 Jahren aktiv wurde – die Möglichkeiten waren damals begrenzt. Dennoch schaffte ich es bis zur Bezirksliga. Nach meiner Matura zog ich nach Österreich, wo ich in verschiedenen Amateurvereinen wie Sankt Peter am Hart, Munderfing und Ranshofen spielte.

Meine Trainerkarriere startete in Braunau, wo ich über 10 Jahre die Nachwuchsabteilung des FC Braunau trainierte und meine Trainerlizenz absolvierte. Parallel war ich 8 Jahre lang als Trainer im LAZ-Vorkader tätig, was mir nicht nur wertvolle fachliche Impulse und praxisnahe Erfahrungen brachte, sondern auch enge Kontakte zur Sportschule Ried ermöglichte. In dieser Zeit durfte ich zahlreiche internationale Nachwuchsturniere begleiten und bestreiten – unter anderem gegen renommierte Vereine wie Inter Mailand, FC Bayern München, Sturm Graz, FC Salzburg und Borussia Dortmund. Diese Turniere haben mir tiefe Einblicke in die professionelle Trainingsmethodik, Talentförderung und Spielphilosophie im internationalen Jugendfußball verschafft.

Im Erwachsenenbereich war ich als Co-Trainer bei ATSV Ranshofen (Sieger 29. Innviertler Fußballcup), SV Schalchen (Vizemeister Landesliga West) und SV Friedburg (OÖ-Liga) engagiert. Nun freue ich mich auf die neue Aufgabe bei der SPG Geretsberg/Bürmoos – mit dem Ziel, meine Erfahrung und Leidenschaft weiterzugeben und die Entwicklung der Spielerinnen bestmöglich zu fördern".

Konntest Du Dir schon einen Überblick über den Kader verschaffen?

„Nach drei intensiven Wochen Vorbereitung habe ich einen guten ersten Eindruck vom Kader gewonnen. Die Mischung aus Erfahrung, Spielintelligenz und körperlicher Präsenz ist vielversprechend, ebenso wie das große Entwicklungspotenzial, das in vielen Spielerinnen steckt. Besonders motivierend ist der spürbare Teamgeist und die Offenheit für neue Impulse. Natürlich wird mein Bild vom Kader in der laufenden Arbeit weiter geschärft, doch die bisherigen Eindrücke machen große Lust auf die kommende Saison“.

Was sind Deine Ziele mit Deiner neuen Mannschaft?

„Unser kurzfristiges Ziel ist es, Stabilität zu schaffen und klare Abläufe zu etablieren, im Training wie im Spiel, ohne dabei den Spaß am Fußball zu verlieren. Gerade diese Mischung aus Struktur und Spielfreude soll unser Fundament bilden und die Energie ins Team tragen.

Mittelfristig wollen wir uns in der Liga behaupten und kontinuierlich weiterentwickeln, in einem Umfeld mit starken Gegnern wie dem FC Wacker Innsbruck, dem SK Rapid Wien, dem GAK 1902 und vielen weiteren ambitionierten Vereinen“.

Vielen Dank für Deine präzisen Infos, ich wünsche Euch eine möglichst frühzeitige Konsolidierung in der Meisterschaft der zweithöchsten Spielklasse Österreichs!

Vorbereitungsprogramm und Auftakt zu den „Pflichtspielen“ bei der Oberösterreich-Salzburg-Connection:

Testspiele:

SG Tennengau - SPG Geretsberg- 1:5 (0:2) Tore: Nina Seethaler (Elfer); Alexandra Aichner, Jenny Mayr (je 2, davon 2 Freistöße), Lea Hauer.

FC Bergheim 1 c- SG MALEREI GLANZER Geretsberg / Bürmoos 1:0 (1:0) Tor: Nina Hardebusch.

Weitere Vorbereitungsspiele: SPG Wallern/Krenglbach (30.7.), LASK AKA (2.8.), SC Leogang (17.8)..

ÖFB-Cup, 1. Runde: gegen die SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen (10. August, auswärts),

Meisterschaftsstart: 24. August daheim gegen die SG SK Austria Klagenfurt (13.30 Uhr).

 

Christoph Ömer, SPG Aschach / Steyr/St. Ulrich/Ternberg (Landesliga):

Ligaportal: Christoph, was hat zu Deinem Engagement bei der Frauenelf ganz wesentlich beigetragen?

Christoph Ömer: „Ich verfolge die Mannschaft schon seit längerem und kenne die Spielerinnen deswegen schon etwas genauer. Auch wenn es die letzte Saison nicht so ganz gezeigt hat (9. Platz), steckt in der Mannschaft wegen der Mischung aus Erfahrung und Jugend einiges an Potenzial. Als man mich dann gefragt hat, ob ich das Team für die neue Saison übernehmen will, war für mich schnell klar, dass ich die Chance ergreifen möchte. Es war mir jedoch auch wichtig, dass das bewährte Trainerteam rund um Christian Nietrost als Co. erhaltenbleibt“.

Wann habt Ihr Eure Vorbereitung für die neue Meisterschaft begonnen?

„Wir starteten bereits Anfang Juli nach kurzer Sommerpause in die neue Saison. Obwohl wir uns gerade noch in der Urlaubszeit befinden, ist die Trainingsbeteiligung großartig. Man sieht, dass es ein eingespieltes Team ist und es eine gute Mischung zwischen Ernst und Spaß gibt. Man muss mit jeder Spielerin anders umgehen, da jede Akteurin andere Stärken und Schwächen hat, aber auch eine andere Persönlichkeit besitzt. Einige Spielerinnen haben mich durchaus positiv überrascht“.

Was hast Du Dir für 2025/26 vorgenommen?

Im Herbst ist es mir vor allem wichtig, mein Spielsystem in die Mannschaft zu bringen. Für die heurige Saison geht es darum, so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das soll vor allem durch die Weiterentwicklung und Förderung der jungen Spielerinnen gelingen. Dadurch soll auch langfristig eine konkurrenzfähige Mannschaft zustande kommen“.

Für Deine klaren Erstinformationen vielen Dank und meine besten Wünsche für Eure 2. Landesliga-Saison!

Helmut Pichler