Frauen in OÖ

Trainer- „Fuchs“ Johann Hochreiter war schnell mit dem ASV Niederthalheim handelseins!

Auf das Trainer-Duo: Mario Zolgar/Jürgen Wabitsch, folgt beim LT1-O.Ö.Ligisten ein UEFA- A-Lizenz- Trainer, mit dem das Ligaportal das folgende Interview führte:

 

Ligaportal: Herr Hochreiter, zu Beginn unseres Gesprächs darf ich Sie um eine Nachbetrachtung zum 0:1 in Nebelberg bitten?

Johann Hochreiter: „Wir hatten in dieser Partie sicher mehr Spielanteile, aber die Gastgeberinnen kamen zu mehr Torchancen. Für uns war ihre Fünferkette in der Abwehr einfach nicht zu knacken, unsere Torjägerin Vicky Marehard wurde von 2 „Leibwächterinnen“ nicht aus den Augen gelassen und am gegnerischen Sechzehner war für uns „Endstation“. Trotzdem kamen wir in der 93. Minute noch zu einer „hochprozentigen“ Ausgleichschance, aber mangels Routine scheiterte unsere junge Spielerin noch ganz knapp am 1:1. Weil die Heimelf immer wieder gute Lösungen fand, bei ihrem Siegtreffer wirkten wir aber mit einem Fehler auch mit, feierte sie schließlich einen verdienten Sieg“.

Was hat Sie bewogen, dieses Team zu übernehmen, wie ist es dazu gekommen?

„Fußball bedeutet für mich: Teamgeist, zusammen unvergessliche Momente zu erleben, mit jungen Menschen intensiv zu arbeiten. Vor 2 Jahren wollte ich schon ein Frauenteam übernehmen, habe mich aber dann doch wieder anders entschieden. Harald Weisseneder, der sportliche Leiter von Niederthalheim, hat mich heuer kontaktiert, und binnen 2 Stunden waren wir uns einig, es hat sofort gepasst. Und dann erlebte ich bei meinem Antritt die nächste Überraschung, denn ich erhebe zu Beginn meiner Tätigkeit immer schriftlich die Stimmung bei meinen Schützlingen: keine einzige Spielerin äußerte sich über irgendetwas negativ, das ist mir in meiner langjährigen Tätigkeit als Trainer noch nie untergekommen. Und die ersten Vorbereitungs-Wochen haben meinen sehr positiven Eindruck verstärkt: die Fußballerinnen genießen beim ASV Niederthalheim im gesamten Verein große Wertschätzung und Anerkennung, das erleichtert meine Arbeit immens.“

Könnten Sie, bitte, Ihren Werdegang als Trainer kurz skizzieren?

„Ich war jahrelang im Mühlviertel tätig, in Perg, Saxen, Unterweißenbach, habe als Spielertrainer gearbeitet, war Spartentrainer usw.; sogar die Chance, als Cheftrainer der Kampfmannschaft in Perg zu wirken, hätte sich mir geboten, aber da musste ich berufliche Prioritäten setzen. Nach meiner Pensionierung 2019 bekam ich wieder „Gusto“ auf das Coaching“!

Ihr Credo im Fußball?

„Kompakt stehen, wenig Gegentore zulassen und mit einer klaren Spielidee ins Match gehen. Jede Spielerin soll einen „Schritt nach vorne“ machen, sowohl in der Technik, Taktik, Fitness und ganz wichtig: in der Kommunikation während des Spiels“.

Ihre Ausbildung, Ihre größten Erfolge?

„ Seit 30 Jahren die UEFA A- und B-Lizenz, größte Erfolge: der Meistertitel in der o.ö. U 17 Nachwuchsliga, mit der 1b von Perg gelang mir ebenfalls der Meistertitel“.

Wo sehen Sie bei Ihrem neuen Team noch die berühmte „Luft“ nach oben?

Wie schon gesagt, in der Kommunikation im Spiel, das ist für mich die halbe Miete und hilft etliche Fehler vermeiden und uns in Bereichen verbessern, die ich vorhin als besonders wichtig für jede Einzelne angeführt habe. Wir wollen als Gemeinschaft noch enger zusammenwachsen. Bei uns sind auch einige Kooperationsspielerinnen aktiv, die auch noch in den gemischten Burschen-Teams mitspielen, das halte ich für zu anstrengend. Ich plädiere für mehr trainieren, weniger spielen, das führt zu Überbelastung und körperlicher Beeinträchtigung der „Youngsters“.

 

Es gibt seit heuer auch ein 1b-Team des ASV Niederthalheim, das von Christoph Hans gecoacht wird, ist es als Nachschubbasis gedacht?

„Wir gestalten ein gemeinsames Training mit A und 1 b-Team, Christoph Hans besorgt die Aufstellung der 1b, aber durch die „Eigenheiten der Genetik“ haben wir im A-Team öfter Ausfälle und die kompensieren wir schon mit Fußballerinnen aus der 1b.

Dort helfen uns auch noch ältere Spielerinnen aus, die nicht mehr das volle Programm des A-Teams durchziehen wollen und ich denke, dass wir mit der 1 b im oberen Drittel der Tabelle landen werden“.

Ihre Saison- Ziele mit dem A-Team?

Wir wollen uns verbessern in der Tabelle, auf jeden Fall mehr Punkte einheimsen, die TOP- Vier ein wenig „ärgern“, und näher an das Vorderfeld heranrücken.

Mein persönlicher Wunsch wäre , aber da bin ich sicher nicht allein, dass die Regeln und Vereinbarungen, die man vor Saisonbeginn beschließt, auch konsequent durchzieht, Planungssicherheit wäre für die Stabilität der Ligen höchst nützlich und die Organisationsarbeit im Verein unbedingt erforderlich.“

Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihre präzise Darlegung, ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Spielglück mit Ihrer Mannschaft!

Helmut Pichler