Die Torjägerin wurde als allererste LASK-Spielerin engagiert, war Premieren-Kapitänin, erste Torschützin in der Raiffeisen Arena, feierte Triumphe mit den Schwarz-Weißen…… bei der Plauderei mit dem Ligaportal beschreibt sie ihre aktuelle Situation:
Ligaportal: Katharina, Du hast nach 109 Toren in 97 Spielen, Meistertitel-Titeln und Cupsiegen mit dem LASK Deine Karriere beendet, hattest Du sportliche „Entzugserscheinungen“?
Katharina Mayr: "Ja genau, ich habe im Mai 2025 nach über 20 Jahren im Fußball meine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Es gab viele Gründe für diese gut überlegte Entscheidung. Da ich früher schon neben dem Fußball auch Tennis gespielt habe, habe ich mich, gleich nach dem ich meine aktive Fußballkarriere beendet habe, bei einem Tennisverein angemeldet. Somit habe ich keine sportlichen „Entzugserscheinungen“ denn nun bin ich statt auf dem Fußballplatz eben am Tennisplatz zu finden (schmunzelt)“.
Deine persönlich schönsten Erinnerungen an die Zeit im Dress der Linzerinnen?
„Puh, das ist schwer zu beantworten, weil ich in meinen vier Jahren beim Lask so viele schöne Erinnerungen gesammelt habe. Angefangen vom ersten Spiel in Pasching gegen Altmünster (3:0) über die Meister- und Cuptitel, aber natürlich auch die zwei Aufstiege in die Bundesligen. Meine persönlich schönsten Erinnerungen sind das erste Tor in der neuen Raiffeisen Arena (beim 4:1 gegen Geretsberg), aber auch, wie die Fans immer wieder das Lied „Kathi Mayr“ angestimmt haben. Mein allerletztes Heimspiel zähle ich natürlich auch dazu, da es mein 100. Spiel für den Lask war, meine ganze Familie und Freunde anwesend waren und auch, dass ich tatkräftige Unterstützung meiner Schul- Klasse hatte“.
Hast Du noch Kontakt mit ehemaligen Teamkolleginnen bei den Linzerinnen?
„Ja, ich habe noch Kontakt zu ehemaligen Teamkolleginnen. Ich verfolge auch jedes Spiel entweder live oder per Livestream. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Mannschaft diese Saison entwickelt, derzeit schaut es ja sehr gut aus!“
Gegenüber Deiner Anfangszeit beim LASK sind mittlerweile sehr viele Legionärinnen für den LASK aktiv, sind auch sehr erfolgreich, aber bleibt dabei der Nachwuchs auf der Strecke?
„Das ist schwer zu sagen. Die Legionärinnen helfen Dir derzeit, da sie einfach eine andere Qualität und Erfahrung mitbringen. Trotzdem ist der eigene Nachwuchs eigentlich bei einem Verein das Wichtigste. Beim Lask sind sie, denke ich, trotzdem sehr gut aufgestellt und die jungen Spielerinnen können in den Nachwuchsmannschaften, aber auch bei den Juniors- und Future League Teams reichlich Erfahrungen und Spielpraxis sammeln. Natürlich haben auch die jungen Talente die Chance, bei den „Großen“ ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit Mavie Schweitzer (jetzt: Kleinmünchen), Linda Schöser, Sarah Straußberger (um nur einige genannt zu haben) haben es schon einige junge Talente in den Kader des A-Teams geschafft und sich dort auch als Stammspielerinnen etabliert. Dafür ist auch die vereinseigene Akademie vom Vorteil, so können sich die Talente jeden Tag aufs Neue ihren Schwächen stellen und ihre Stärken verbessern.“
Verfolgst Du generell noch das Geschehen im Frauenfußball in Oberösterreich in den Medien?
„Natürlich, da ich ja immer noch sehr interessiert am Fußball bin. Gerade Teams, wo ich einige Spielerinnen kenne, wie zum Beispiel die SG Steyr Damen, verfolge ich regelmäßig.“
Eure ehemalige Cheftrainerin Lisa Alzner coacht jetzt in der „Königsklasse“, war der Aufstieg vorhersehbar?
„Da der SKN St. Pölten die letzten Jahre immer wieder Champions League Luft schnuppern durfte, war mir klar, dass sie dies auch diese Saison wieder schaffen werden. Dass Lisa Alzner jetzt an der Seitenlinie der Sankt Pöltnerinnen steht, ist für sie natürlich ein großer Erfolg. Ich freue mich für sie, dass sie ihren Weg so gegangen ist und ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute!“
Inwieweit lässt Dir Dein berufliches Engagement noch Zeit für sportliche Betätigung?
„Da ich jetzt viel flexibler bin, kann ich mir meine sportlichen Aktivitäten selber sehr gut einteilen. Dies erleichtert mir meinen Alltag, ohne großen Stress und Druck zu haben. Es ist schön, nun Dinge machen zu können, welche ich immer machen wollte, beziehungsweise immer hintanstellen musste. Ich genieße die Zeit sehr und freue mich auf alles, was noch kommen wird. Aber eins ist klar: Der Fußball hat mich nicht ganz verloren und ich werde sicher irgendwann einmal an der Seitenlinie stehen“.
Darauf freuen sich Deine Fans schon heute und ich bedanke mich herzlich für das aufschlussreiche Gespräch mit Dir!
Helmut Pichler