In einem Schlagerspiel der Extraklasse treffen am kommenden Samstag die beiden Führenden in der zweithöchsten Spielklasse Oberösterreichs aufeinander; das Ligaportal bat beide Cheftrainer um ihre Einschätzung, den Vortritt hat heute Gäste- Cheftrainer Helmut Brandl:
Landesliga Frauen:
Samstag, 4. Oktober, 17.00 Uhr, Panorama Park Stadion Altenfelden,
TRUCKCENTER Altenfelden Damen--Union St. Stefan / Waldmark
Ligaportal: Helmut , was sind Deine Erwartungen an das Schlagerspiel?
Helmut Brandl: „Es ist ein ganz „eigenes“ Spiel, jeder brennt darauf, unsere Gegnerinnen aus Altenfelden haben beachtliche Qualität, die Liga-"Neulinge" sind optimal mit 4 Siegen in die neue Liga gestartet; Ich denke, wer den besseren Tag erwischt, wird gewinnen, dabei kann auch das erste Tor kann eine große Rolle spielen!“
Kann man von einem „Derby“ sprechen, Ihr seid immerhin 22 Kilometer voneinander entfernt?
„Ich denke schon, dabei kommen unsere Kontrahentinnen kommen sogar näher, denn nach früher war Union Lembach „Derby-Partner“ und noch früher SV Hellmonsödt“.
Behält am Samstag Eure Routine die Oberhand oder setzen sich die „jungen Wilden“ durch?
„Möglich, dass unsere Spielerinnen „abgebrühter“ sind, weil sie schon höherklassig gespielt haben, aber Altenfelden hat junge, schnelle Spielerinnen, die eisern zusammenhalten und die unbekümmert drauflos spielen, das macht sie so gefährlich. Auch wir haben Junge im Team, der „Altersschnitt“ dürfte nicht allzu unterschiedlich sein.“
Entscheidet das Duell der Torjägerinnen: Nora Hetzmannseder gegen „Mimi“ Höglinger?
„Das könnte sein, aber meistens werden bei solchen Duellen die Goalgetterinnen gut abgedeckt und andere Mitspielerinnen treffen dann….!“
Im August des Vorjahres endete ein Freundschaftsspiel noch 12:0 für Euch, hat das noch Aussagekraft?
„Keinesfalls, auch schon damals nicht. Ich war zwar zu der Zeit nicht Trainer, habe mir aber erzählen lassen, dass es zur Pause nur 2:0 stand und dann in der 2. Spielhälfte praktisch jeder Schuss von uns auch 1 Tor war. Heuer haben wir auch getestet und waren froh, dass das Freundschaftsspiel noch mit einem 3:3-Remis geendet hat.“
Mit einer ansehnlichen Publikums-Kulisse ist zu rechnen?
„Ganz sicher, denn die Aufsteigerinnen surfen zu Recht auf einer Welle der Begeisterung , da wird der ganze Ort kommen (schmunzelt), aber auch uns werden etliche Fans begleiten, denn „Altenfelden“ ist ein zugkräftiger Gegner“.
Stehen Dir alle Schlüsselspielerinnen zur Verfügung?
„Nein, 2 oder 3 müssen wir vorgeben, denn aus beruflichen Gründen hat sich bei einigen Spielerinnen die Situation verändert. Die dadurch bedingten Ausfälle zwingen mich jede Woche zu Positionswechseln, ich muss Akteurinnen woanders einsetzen, darunter leidet das Zusammenspiel. Wir sind sicher noch nicht bei einem Team aus einem Guss, die Stabilität ist noch nicht so vorhanden, wie gewünscht. Ich hoffe auch, dass wir von langfristigen Ausfällen wegen Verletzung verschont bleiben, denn 11 Ligaspiele + Cup sollen personell geschafft werden".
Dafür habt Ihr aber einen famosen Start in die Herbst-Saison hingelegt?
„Da hast Du recht, ist eigentlich ein Wunder, dass solche Ergebnisse herausgeschaut haben, aber wir hatten auch Glück dabei. Ein Beispiel: im Heimspiel gegen Union Lochen, das wir 2:1 gewonnen haben, hätten wir auch Punkte abgeben können. Die Aufsteigerinnen haben mir gut gefallen, da ist Potential vorhanden und wir hätten ohne weiteres den Ausgleich kassieren können".
Zwischen Euch (15 Punkte), TRUCKCENTER Altenfelden (12, 1 Spiel weniger) und den Dritten klafft schon ein Abstand von 7 Punkten nach 5 Spielen?
„ Die Ligakonkurrentinnen nehmen sich gegenseitig die Punkte weg, da drückt sich die Ausgeglichenheit der Zwölferliga aus“!
Im Voest-Alpine-Ladies Cup hat ihr das LT1-O.Ö.-Liga -Team von Dorf/Pram besiegt, als nächstes empfängt Ihr den ASV Niederthalheim, Eure Chancen?
„Auch da haben wir zumindest Chancen, denn Niederthalheim ist eine beherzte kämpfende Mannschaft, gegen solche Gegner spielen wir gerne.“
Im Nachhinein: wäre es nicht besser, dass auch Ihr in der lT1-O.Ö- Liga um Punkte kämpfen würdet?
„Ja, Du sagst selbst, …im Nachhinein; wir wollten ursprünglich nur als Meister in der LL aufsteigen, hätten uns dann aber auch als „Ergänzungskandidaten“ für die Neuner- Liga bereiterklärt, das war aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich.“
Was hältst Du davon, auch die oberste Spielklasse auf 12 Teams aufzustocken?
„Sehr wenig, weil ich fürchte, dass dann wichtige Qualität verloren geht und zu viele Spiele eine Überforderung darstellen, abgesehen von den räumlichen Distanzen, die dann zu bewältigen sind“.
Was ist für Dich die größte Motivation, immer wieder Dein Bestes für Eure Mannschaft zu geben?
„Wir stammen aus einer kleinen Gemeinde (ca. 850 Einwohner), das Frauenteam stellt eine Bereicherung für den Ort dar, wenn es bei den Männern einmal nicht nach Wunsch läuft und bei uns besser, dann sind halt wir im Gespräch und der enorme Zusammenhalt a l l e r im Verein drückt dann die enge Verbundenheit aus, dafür lohnt es sich, intensiv zu arbeiten.“
DANKE für das ausführliche Gespräch, wünsche Euch Alles Gute für Eure weitere Entwicklung!
Helmut Pichler