Das Ligaportal führte mit der sportlichen Leiterin der Frauen bei der Union St. Peter/Wimberg, Miriam Neumüller, folgendes Interview:
Ligaportal: Miriam, Ihr mischt in der Mädchen-Hobby-Liga (MHL), Gruppe C mit einem 2:1-Auswärtssieg in Ebelsberg und einem torreichen 4:5 gegen Ansfelden erfolgreich mit, wie kam dieses Team zustande?
Miriam Neumüller: „Da muss ich ein wenig weiter ausholen: bis 2013 hatten wir schon eine Frauen-Mannschaft in St. Peter, wo ich mitspielte, dann löste sich dieses Team auf, ich wechselte zu St. Stefan/Waldmark und war dort 2 Saisonen aktiv. Dann pausierte ich bis 2020, ehe einige Mädels an mich heranraten, ob ich mit ihnen trainieren würde. Weil "Aufstockung" unbedingt notwendig war, sorgten sie dann mit einer Werbeaktion in der Schule dafür, dass sich plötzlich 20 Mädels einfanden und so begannen wir mit regelmäßigem Training, noch ohne Meisterschaftsspiele. Die folgten später, als wir an der U 12- Meisterschaft teilnahmen, als reines Mädchenteam hauptsächlich gegen Burschen spielten, unser Vorteil war : wir durften Mädchen einsetzen, die um 2 Jahre älter waren.“
Wie kam es zu Eurem Engagement in der MHL?
„Vor 1 Jahr wurden wir auf die Mädchen-Hobby-Liga aufmerksam und meldeten uns dazu an, jetzt haben wir unsere 2. Saison begonnen. Bei uns war dieses Format nicht sehr bekannt und das kann möglicherweise auch daran liegen, dass der Titel nach meiner Ansicht etwas irreführend ist. Mit dem Begriff „Hobby“ verbindet man eher: „Nebensächlichkeit“, „Nicht so Ernstes“ usw. Ich würde „Einstiegsliga“ vorschlagen, analog zum Tennis, denn in unserer 1. Meisterschaft 2024/25 haben wir uns schon vom technischen Niveau, der Spielstärke und spannenden Matches überzeugen können. Wenn man bedenkt, dass aus dieser Liga schon A-Team-Anwärterin Isabel Aistleitner, das Frauenklasseteam von Niederthalheim 1b oder Kleinmünchen-Jung-Star Jasmin Schaur hervorgegangen sind, dann beweist das schon, wie gut und ernst dort Fußball gespielt wird".
Wie groß ist Euer Kader, wie oft trainiert Ihr?
„Als Spielertrainerin habe ich noch 15 Mädels im Kader, die Spiele bestreiten wir mit 12 Akteurinnen. Wir üben 1 x in der Woche“.
Spielen Mädchen von Deiner MHL auch noch im gemischten Burschenteam?
„Ja, 2 Aktive helfen bei den Burschen aus und trainieren dann auch doppelt.“
Ihr habt ja auch noch 2 U -9 Teams, die von Lisa Reiter gecoacht werden?
„Lisa ist meine Schwester, sie war auch in unserem 1. Frauen-Team aktiv und hat eine längere Fußballpause eingelegt. Nachdem wir aber so viele ganz junge fußballinteressierte Mädchen bekamen, beschlossen wir , 2 Mannschaften aufzustellen, die von ihr betreut werden. In der H-Nord U09 treten sie in Gruppe A und B in Turnierform gegen die "Nachbar-Teams" an.
Ist St. Peter jetzt ein Zentrum für Talente im Mädchenfußball geworden?
„Das würde ich so nicht sagen, insgesamt sind wir aber ein großer Verein, mit sehr guten Voraussetzungen: ca. 100 Nachwuchskräfte, eine tolle Infrastruktur, 2 Super-Spielplätze usw…..es ist alles da, aber für die Talente aus der Nachbarschaft sind im Moment natürlich noch Vereine attraktiver, die schon im Meisterschaftsbetrieb erfolgreich sind!“
Denkt Ihr darüber nach, in einiger Zeit wieder ein Team für die Frauenklasse zu installieren?
„Im Moment fühlen wir uns in der MHL sehr wohl, wir haben noch nicht so viele Termine, alle 2 Wochen, und unser Kader wäre im Moment sicher auch noch nicht ausreichend. In der MHL können alle spielen, die mindestens 11 Jahre alt sind, wir haben 13-jährige dabei und auch mit 14 ist ein Einsatz in der Frauenklasse noch früh. Dazu warten wir jetzt die Entwicklung unserer U 9 Teams und ihrer Talente ab, in einigen Jahren wird man über dieses große Ziel ernsthaft nachdenken können.“
Vielen herzlichen Dank für Deinen Rück- und Ausblick, ich wünsche Euch weiterhin große Begeisterung und Efolg!
Helmut Pichler