Jäh gestoppt wurde die bis dahin glänzende Karriere der ÖFB-Internationalen und zweifachen EM-Endrundenteilnehmerin Nina Wasserbauer im September 2017 in Graz. Beim Bundesligaspiel SK Sturm gegen Union Kleinmünchen (1:1) wurde die 18-jährige Innenverteidigerin von der Wucht einer Gegenspielerin so hart am Knie getroffen, dass eine lange Verletzungspause folgte.
„In der 30. Minute hatten wir uns ineinander verhakt und meine Gegenspielerin fiel so unglücklich auf mein ohnehin schon stark abgenütztes Knie, dass ich mit Kreuzband- und Meniskusriss operiert werden musste", erinnert sich die ehemalige Kapitänin der Union Kleinmünchen noch genau an den fatalen Zusammenstoß. „Ein längerer Leidensweg folgte und so musste ich im August 2018 erneut und dann auch noch Ende November/Anfang Dezember 2018 nochmals unters Messer".
"Das Knie ist jetzt stabil, die Muskel sind wieder voll funktionsfähig und ich verspüre auch keinerlei Schmerzen mehr. Belastend war es in diesem harten letzten Jahr 2018 eher vom Kopf her, weil da immer wieder die Bedenken kamen, ob es nicht erneut zu einer Verletzung kommen könnte."
"Auch bei der Union Kleinmünchen fühlte ich mich nicht im Stiich gelassen, sondern gut versorgt, ich habe nur manchmal mit dem Gedanken gespielt, das Fußballspiel endgültig ad acta zu legen."
"Im Sommer 2018 ist meine beste Freundin Vanessa Hartl von Union Kleinmünchen zur SPG Antiesenhofen/Weilbach gewechselt, da habe ich einige Spiele beobachtet, bis in mir der Entschluss gereift ist, auch ins Innviertel zum Landesliga-Tabellenführer zu übersiedeln. Zwei mal wöchentlich fahre ich direkt von meiner Arbeitsstelle in Wels zum Training."
"Ich wurde sehr gut aufgenommen und kann mit großer Genugtuung sagen, der Verein und die Mädels haben mir die Freude am Fußball wieder zurückgegeben. Ich fühle mich echt wohl und hoffe, dass wir Meister werden. Wenn wir in die O.Ö. Liga aufsteigen, möchte wir schon vorne mitspielen."
"2013 habe ich bei der U17-Europameisterschaft in England beim fünften Platz im rechten Mittelfeld gespielt, bei der U19-EM in der Slowakei 2016 war in schon in der Innenverteidigung eingesetzt, weil ich auch in der Bundesliga bei Union Kleinmünchen dort gespielt habe."
"Leider ist es dort durch Sperren und Verletzungen für uns dort aber nicht besonders gut gelaufen, immerhin war es gemeinsam mit Tessa Knauseder meine zweite EM-Finalrunden-Teilnahme."
"2005 habe ich mit sechseinhalb Jahren bei Blaue Elf Wels begonnen und bin 2009 zum FC Wels übersiedelt, daneben habe ich eine sehr gute Ausbildung beim LAZ Wels genossen. Sicher hat dann 2013 meinen weiteren Werdegang geprägt: im Februar habe ich beim U16-Nationalteam gegen Schottland an der Algarve einem freundschaftlichen Turnier debütiert, bin im Juli vom FC Wels zu Union Kleinmünchen übersiedelt, im September desselben Jahres ins Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten aufgenommen worden und habe im November/Dezember mit der ÖFB-U17-Auswahl unter Dominik Thalhammer Rang fünf bei der Europameisterschaft in England erreicht."
"Im Herbst 2013 durfte ich bei Kleinmünchen wegen des Alterslimits noch nicht in der Bundesliga eingesetzt werden und habe deshalb in der 1b gespielt, wo er Coach war. Unsere „Zusammenarbeit " war komplikationslos, ich wurde wie jede andere Spielerin behandelt, auch zu Hause gab es keinerlei Diskussionen mehr über die Spiele. Mittlerweile hat mein Vater seine Trainer-Tätigkeit beendet, zum Abschluss konnte er 2017 mit Kleinmünchen 1b noch den O.Ö. Ladies-Pokal holen."
"Die sehr jungen Spielerinnen brauchen sicher noch einige Zeit, bis sie sich an das Niveau der Spitzenvereine St. Pölten, Landhaus, Innsbruck usw. gewöhnt haben, das wird sicher noch zäh, ist aber machbar. Unabhängig davon traue ich den Mädels aktuell den Klassenerhalt zu, ohne „wenn und aber" schaffen die das, da habe ich keinerlei Bedenken."
Helmut Pichler