Der SC Ebner-Trans Marchtrenk bleibt in der Landesliga Ost auf dem vierten Tabellenplatz, doch die Rückrunde verläuft alles andere als nach Wunsch. Nur selten gelang es der Mannschaft von Langzeittrainer Adam Kensy, an die starken Leistungen aus dem Herbst anzuknüpfen. Auch beim jüngsten 2:2 gegen den SV Traun konnte man erst in letzter Sekunde einen Punkt retten – dank eines Elfmetertreffers von Jindrich Rosulek in der 94. Minute. In der Frühjahrstabelle liegt Marchtrenk damit dennoch nur auf dem vorletzten Rang.
Sportchef Christian Baschlberger zieht eine ernüchternde Bilanz der vergangenen Wochen: „Wir sind nie so richtig ins Spiel reingekommen. Die größte Baustelle war der lange Ausfall von Jindrich Rosulek – den konnten wir vorne nicht kompensieren.“ Dazu kam eine generelle Offensivschwäche: „Wir haben zu wenige unterschiedliche Torschützen. Das ist ein Thema, dem wir auf den Grund gehen müssen. Da kommt zu wenig.“ Immerhin: Gegen Traun zeigte die Mannschaft Moral. Nach Rückstand traf schließlich Rosulek, der in der 60. Minute ins Spiel kam und das Match spürbar belebte. Baschlberger: „Mit ihm vorne ist das Spiel ein ganz anderes. Der Ausgleich war zwar spät, aber nicht unverdient. Jindrich stand im Stau und hatte eine 4-stündige Anreise. Darum kam er erst in der 2. Halbzeit ins Spiel.“
Nach sieben erfolgreichen Jahren wird Trainer Adam Kensy mit Saisonende seine Tätigkeit in Marchtrenk beenden. Der Schritt wurde im beiderseitigen Einvernehmen getroffen: „Wir haben uns zusammengesetzt und waren uns einig, dass ein frischer Impuls gut wäre. Adam war immer erfolgreich bei uns, es gibt überhaupt keine Unstimmigkeiten“, betont Baschlberger. Auch mit Blick auf die schwierige Rückrunde war die Entscheidung kein Schnellschuss: „Es geht nicht um eine Momentaufnahme. Adam hat den Verein über Jahre geprägt. Aber manchmal ist einfach der Zeitpunkt gekommen, etwas Neues zu probieren.“ Ein Nachfolger steht derzeit noch nicht fest, Gespräche laufen. Auch der Kader für 2025/26 ist noch nicht finalisiert. Einige Leistungsträger haben verlängert, auf Schlüsselpositionen kann es jedoch noch Änderungen geben.
Vor dem Trainerwechsel stehen noch zwei Partien auf dem Programm. Zunächst geht es auswärts nach Naarn, wo man sich traditionell schwertut. Danach empfängt man zu Hause den SV Garsten – ebenfalls ein direkter Konkurrent im Kampf um Platz vier. „Beide Spiele werden schwer. Garsten ist nur zwei Punkte hinter uns, da geht’s schon noch um was“, erklärt Baschlberger. Auch Rosuleks Verfügbarkeit ist weiterhin unsicher. „Er hat Schmerzen im Knie, aber man findet nichts. Wir hoffen, dass er die gesundheitlichen Probleme bald hinter sich lassen kann.“ Sollte der Angreifer ausfallen, wäre die ohnehin fragile Offensivabteilung erneut geschwächt.
Unabhängig vom Ausgang der verbleibenden Spiele richtet sich der Blick bereits auf die Zukunft. „Wir wollen mehr Tempo in die Mannschaft bringen, auch über die Flügel. Und natürlich brauchen wir wieder mehr Torgefahr“, so Baschlberger. Die Suche nach geeigneten Neuzugängen läuft. Ob über die Außenbahn, die Zentrale oder ganz vorne – eines ist klar: Marchtrenk will in der kommenden Saison wieder konstanter auftreten und im vorderen Tabellenbereich mitmischen. Mit neuem Trainer und gezielten Verstärkungen soll die nächste Etappe eingeläutet werden.