Landesliga Ost

Union Gunskirchen: "Vorhersehbarer" Trainerwechsel kurz vor Saisonende

Die Union Humer Gunskirchen steckt zwei Runden vor Saisonende der Landesliga Ost in einem kleinen Umbruch. Nach dem 2:3 gegen den SV Garsten und einer eher schwierigen Phase im Frühjahr trennten sich die Wege mit Trainer Patrick Datscher – ein Wechsel, der zwar mit dem jüngsten sportlichen Tiefpunkt zusammenfiel, jedoch bereits länger intern vorbereitet war. Der bisherige Co-Trainer Wolfgang Gesswagner übernimmt das Ruder.

Frühes 0:3 gegen Garsten – Fehlstart mit Wendung

Dass die letzte Partie gegen Garsten verloren ging, lag nicht zuletzt an einer verschlafenen Anfangsphase. Bereits nach 13 Minuten stand es 0:3 – ein ungewohntes Gefühl für die Gunskirchner. „So etwas habe ich in meiner langen Karriere noch nie erlebt“, sagt Sektionsleiter Wolfgang Huemer offen. „Das war eine katastrophale erste Halbzeit. In Hälfte zwei haben wir dann aber zwei Mal die Latte getroffen und die Partie hätte sogar noch 3:3 enden können.“

Der Wille war da, doch die Luft schien zum Teil raus. Huemer zeigt dennoch Verständnis: „Die Saison ist für uns als Aufsteiger sehr lang, das sind wir so nicht gewohnt. Das war alles Neuland. Nichts desto Trotz sehe ich das Positive am Garsten-Spiel. Nach so einer Anfangsphase die Köpfe nicht hängen zu lassen und so aufzutreten, fordert Respekt ab.“

Trainerwechsel mit Ansage

Nach dreieinhalb Jahren endet nun die Ära von Patrick Datscher. Der Trainer und sportliche Leiter in Personalunion hat mit seinem Engagement dem Verein viel gegeben. „Der Patrick wollte sich verändern, das war absehbar. Er hat Angebote, wir wussten, dass er nicht ewig bleiben wird“, erklärt Huemer. Die Trennung verlief einvernehmlich. „Er hat unglaublich viel bewegt. Dreieinhalb Jahre hat er gepusht und sehr gute Arbeit geleistet. Jetzt ist es Zeit für frischen Wind.“ Mit Wolfgang Gesswagner übernimmt ein langjähriger Vertrauter das Zepter. „Er hat sich die Chance verdient. Er war als Co-Trainer sehr loyal, hat viel mitgestaltet – diese Lösung ist im Sinne des ganzen Vereins.“ Die sportliche Leitung übernehmen vorerst Wolfgang Huemer selbst und Spieler Akos Gillich.

Solide Bilanz trotz Rückschlägen

Trotz der schwierigen Rückrunde bleibt Gunskirchen mit 35 Punkten auf Rang 9 – und damit klar über dem Strich. Für den Verein ein Erfolg, den man nicht kleinreden will. „Wir sind mit dem Ziel Klassenerhalt angetreten, haben im Herbst überrascht – auch weil einfach vieles gepasst hat“, so Huemer. „Wir haben mit der Bezirksliga-Mannschaft gespielt, ohne große Verstärkungen. Dass wir jetzt fix in der Liga bleiben, hätten wir vor der Saison sofort unterschrieben.“ Dass der Trainer sportlich höhere Ziele hatte – etwa einen Platz unter den Top 5 – war legitim, aber nicht das erklärte Vereinsziel: „Ein Trainer ist da natürlich ehrgeiziger. Aber für den Verein war der Klassenerhalt das Entscheidende.“

Starke Zuschauerresonanz und Vereinsstolz

Gunskirchen erlebte im ersten Landesliga-Jahr auch abseits des Rasens einen Boom. „Wir hatten unglaublich viele Zuschauer. Gegen Teams wie Donau Linz oder Magdalena – das war für uns ein Highlight. Solche Spiele gab’s noch nie“, freut sich Huemer. Und es gibt weitere Gründe zum Feiern: 2026 steht das 80-jährige Vereinsjubiläum an. Dass man dieses in der Landesliga begehen darf, erfüllt den gesamten Verein mit Stolz: „Wir freuen uns riesig. Da wollen wir natürlich auch bleiben.“

Letzte Aufgaben und Ausblick

Die verbleibenden Spiele gegen Putzleinsdorf und Admira Linz sind laut Huemer alles andere als Pflichtaufgaben: „Putzleinsdorf wird nach dem jüngsten Sieg alles reinwerfen, das wird extrem schwer. Und bei Admira Linz ist es ohnehin immer heikel. Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen, sind immer brandgefährlich. Jeder will die Liga halten.“ Die Zielsetzung bleibt aber klar: „Wir wollen, wie immer, jedes Spiel gewinnen.“

Für die kommende Saison ist der Kader weitgehend fix. Einziger bis jetzt fixer Abgang ist Dario Kajic, der beruflich in die USA geht. Es kann aber noch der eine oder andere dazukommen. Zwei bis drei Neuzugänge sollen die entstehenden Lücken schließen. Huemer: „Im Großen und Ganzen bleibt die Mannschaft zusammen. Das ist uns wichtig.“