Mit 450 Zuschauern gut gefüllte Ränge, Flutlicht und eine emotionsgeladene und abwechslungsreiche Partie boten das würdige Drehbuch für das ewige junge Lokalduell zwischen der ASKÖ figarouno Pregarten und dem SV PFS Gallneukirchen. Die von Elf von Spielertrainer Gradascevic konnte nach einer bislang sieglosen Rückrunde mit einem 2:1-Auswärtssieg den ersten Dreier im Frühjahr einfahren. Für Unmut im Lager der Heimelf sorgten hingegen eine Elfmeterentscheidung und der Ausschluss von Keeper Patrick Schwarzbauer. "Der Elfmeter war ein Geschenk, beim Torraub ist der Angreifer in Richtung Cornerfahne gezogen", ist Pregarten-Sportmanager Franz Wohlmuth erzürnt. SVG-Sportchef Walter Lehner sieht die Sache anders. "Beide Entscheidungen waren aus meiner Sicht korrekt."
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nahm das Match dann Mitte des ersten Abschnitts so richtig Fahrt auf. Raffael Schörgi ging nach einem Zweikampf im Pregartner Strafraum zu Boden und Referee Kollmann zeigte auf den Punkt. Klaus Gstöttner ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und verwandelt eiskalt zur 1:0-Führung der "Blues". "Ein Geschenk, das haben sogar einige 'Gallinger' bestätigt", war Pregarten-Sportmanager Wohlmuth mit der Entscheidung nicht einverstanden. "Aus meiner Sicht war der Elfmeter zu geben", hält SVG-Sportchef Walter Lehner entgegen. Keine zehn Minuten später der nächste Aufreger: Fabio Ascione war an der Pregarten-Abwehr bereits vorbei, hatte nur mehr Keeper Schwarzbauer vor sich, der als letzter Mann den technisch versierten Mittelfeldspieler knapp vor dem Sechzener zu Fall brachte. Die Konsequenz: Schwarzbauer wurde wegen Torraubs vorzeitig mit dem roten Karte zum Duschen geschickt und durch den in den letzten Wochen verletzten und nun wieder genesenen Niklas Rimser ersetzt. "Eine ganz klare Sache, der gegnerische Tormann hat Ascione als letzter Mann klar gelegt, die Rote war für mich klar", so Sportchef Lehner. "Der Angreifer hat sich den Ball in Richtung Cornerfahne mitgenommen, war Rot hier aus meiner Sicht überzogen", sieht Franz Wohlmuth die Situation anders. Nach diesen turbulenten Minuten war der typische Derbycharakter der Partie gegeben, jede Menge Emotionen auf der Tribüne und eine angestachlte Pregartner Mannschaft, die im zweiten Abschnitt ordentlich aufs Tempo rückte.
Nur drei Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt als SVG-Goalie Schöller einen Schuss gerade noch parieren konnte, gegen den Nachschuss von "Pregarten-Goleador" Erik Freudenthaler - der trotz seines Torinstinkts noch nicht zum Angreifer umfunktioniert wurde und weiterhin als Innenverteidger glänzte - war er aber machtlos. Der von den "Rossoneri" frenetisch bejubelte 1:1-Ausgleich beflügelte die Ganser-Elf, hatte sie trotz numerischer Unterlegenheit mehr vom Spiel und erarbeitete sich immer wieder brauchbare Chancen. Die Gallneukirchner setzten auf Konter, ein Mittel das sich nach knapp 70 Minuten bewähren sollte. Nach schnellem Umschaltspiel war Klaus Gstöttner zur Stelle und besorgte zum Jubel der zahlreich mitgereisten SVG-Fans die erneute Führung.
Im Finish mussten die Gäste aber noch einmal gehörig um den Dreier zittern. Der mutige Aufsteiger warf vor heimischem Publikum noch einmal alles in die Waagschale, operierte nun viel mit langen Bällen und sorgte für einige brenzlige Situationen im gegnerischen Strafraum, während die Gradascevic-Elf die Vorentscheidung durch einen Konter von Michael Danninger verpasste. Nach vier Minuten Nachspielzeit, einer Glanztat von Goalie Schöller und dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Kollmann war die Erleichterung im Lager des SVG aber spürbar, der erste Rückrundensieg war soeben in trockene Tücher gebracht worden. ASKÖ Pregarten schlug sich, trotz Unterzahl, wacker und präsentierte sich selbst mit einem Mann weniger als spielbestimmende Mannschaft.
Stimmen zum Spiel:
Franz Wohlmuth (Sportmanager ASKÖ Pregarten):
"Die Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt, bis zum Schluss voll gekämpft und ist sehr diszipliniert aufgetreten. Der Elfmeter gegen uns war ein Geschenk, das haben sogar einige Gallinger bestätigt. Bei der roten Karte ist für mich kein Torraub vorgelegen, da sich der Angreifer den Ball in Richtung Cornerfahne mitgenommen hat. Die Stimmung war nach diesen beiden Entscheidung sehr aufgeheizt, hat das unsere Mannen zusätzlich angestachelt. Schade um die Punkte, die Leistung war aber wirklich schwer in Ordnung."
Die Besten: Erik Freudenthaler, Murat Kaba, Daniel Steinbeiß
Walter Lehner (Sportchef SV PFS Gallneukirchen):
"Es tut richtig gut endlich wieder einmal gewonnen zu haben, die letzten Wochen waren nicht leicht für uns. Sowohl der Elfmeter als auch die rote Karte waren aus meiner Sicht zu geben, haben wir uns aber dann in Überzahl sehr schwer gegen die Pregartner getan. Sie haben den fehlenden Spieler mit Laufstärke und Kampkraft wett gemacht. Dennoch möchte ich heute der Mannschaft gratulieren, der Dreier war ganz wichtig, haben wir heute endlich wieder in die Spur gefunden."
Die Besten: Klaus Gstöttner, Fabio Ascione
Redaktion