Volksfeststimmung am Urfahraner Bachlberg! Das Derby zwischen dem SK ADmira Linz und dem SK St. Magdalena zog die ganze Region in ihren Bann und hielt auch am Rasen was es im Vorfeld versprach. Der SKM zog schnell auf 3:0 davon, bot starken Fußball, musste aber am Ende gegen unheimlich leidenschaftlich kämpfende ADmiraner sogar noch kurze Zeit um den Dreier beim 3:4-Auswärtssieg zittern.
Kurze Zeit vor Spielbeginn mussten sogar die Zufahrtswege zum Stadion gesperrt, da frei Parkplätze rund um den ADmira-Platz restlos erschöpft waren. Aufgrund des enormen Zuschauerzustroms, am Ende fanden sich rund 930 Anhänger am Bachlberg ein, konnte die Partie erst mit knapp zehn-minütiger Verspätung angepfiffen werden.
Beide Teams legten mutig und mit offenem Visier los. Während die Heimischen immer wieder ihre Sturmspitzen Matthias Kowatsch und Lukas Schmidsberger suchten, einmal SKM-Goalie Missbichler bei einem Schnittpass gut klären konnte, zeigte die Lindinger-Elf von Beginn an, dass man den Nummer-eins-Status in Urfahr nicht hergeben will! Nach einer guten Viertelstunde konnten dann die zahlreich am Bachlberg gepilgerten SKM-Fans jubeln. Der sich seit Wochen in Topform befindliche Michael Kaindlbinder ließ AD-Goalie Schöffmann mit einem wunderbar platzierten Distanzschuss keine Chance und besorgte die 0:1-Führung (15.). Mitte des ersten Abschnitts flachte das Match aber etwas, waren die Gäste optisch überlegen, konnten aber - genauso wie Nagl-Elf - keine echten Sitzer mehr kreieren.
Auf ihre Kosten sollte das Publikum dann in Halbzeit zwei kommen. Keine 120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff konnte sich Heim-Keeper Marcel Schöffmann bei einer guten Chance der Rot-Schwarz noch auszeichnen, war aber beim anschließenden Nachschuss von Kaindlbinder machtlos - 0:2 (48.). Der Aufsteiger wirkte nun etwas konsterniert, während der SKM endgültig den Sack zu machen wollte. Dies war dann dem heute überragenden Michael Kaindlbinder, der sich damit zum Dreifach-Torschützen küren konnte, vorbehalten der in Minute 50 sehenswert das 0:3 besorgte.
Die Violetten gaben sich aber noch nicht geschlagen, war es Sprintrakete Matthias Kowatsch, der drei Minuten nach dem dritten Gegentreffer nach feiner Vorarbeit von Youngster Thomas Mayr auf 1:3 verkürzen konnte. Geh da noch was? Mitnichten. Der SKM agierte sehr routiniert, nahm das Tempo aus dem Match und konnte vorne sogar noch einmal zuschlagen, war es der aufgerückte Innenverteidiger Martin Brandstätter, der nach 65 Minuten und Flanke per Kopf den Drei-Tore-Vorsprung und das 1:4 herstellen konnte.
Der Käse schien gegessen, ehe die Heimische in der Schlussphase der Partie noch einmal aufkamen. Verteidiger Daniel Koll überwand SKM-Goalie Missbichler in Minute 84 zum 2:4, ehe Leon Sokrat in der Schlussminute der regulären Spielzeit mit einem Freistoß - vorbei an der schlecht postierten Mauer - auf 3:4 verkürzte. Die Spannung hielt aber nicht lange, brachte der SKM die Führung über Distanz und darf sich - in Anbetracht der 90 Derbyminuten - über einen verdienten Sieg beim Lokalrivalen freuen. Einziger Wermutstropfe war die gelb-rote Karte gegen Kapitäb Xhevxhet Havolli, der nach einem Angriff den Ball wegschoss und von Referee Heyss folglich ausgeschlossen wurde.
Gerhard Lindinger (Trainer SK St. Magdalena):
"Ich muss die Burschen heute wirklich einmal richtig loben! Der Sieg war verdient, haben wir heute über 90 Minuten eine sehr starke Leistung geboten. Die Kulisse und die Atmosphäre waren heute etwas ganz besonderes, hat man da bei dem einen oder anderen schon etwas mehr Anspannung als sonst gespürt. Für mich zählen vor allem die drei Punkte, für meine Jungs ist der Sieg in diesem emotionsgeladenen Duell aber schon sehr bedeutsam. Wir gehen jetzt mit einer ordentlichen Brust in die nächsten Partien, die aber keinesfalls einfacher werden."
Die Besten: Michael Kaindlbinder, Manuel Deixler, Manfred Rabenhaupt
Marco Wolfsberger