OÖ-Liga

Vorwärts-Spieler Peter Brandl exklusiv:

Ernüchterung macht sich breit beim SK Vorwärts Steyr. Nach vier Spieltagenskv.jpg in der Radio-OÖ Liga liegt der Aufsteiger mit nur einem mageren Punkt am Tabellenende. ooeliga.at hat bei Peter Brandl, dem sympathischen Mittelfeldmotor der Steyrer nachgefragt und einige interessante Antworten erhalten. Der 25-jährige gebürtige Welser begann das Fußballspielen bei der Eintracht und übersiedelte dann als 15-Jähriger in den Nachwuchs der Wiener Austria. Private Turbulenzen waren es aber, die ihn veranlassten die Koffer zu packen und wieder nach Hause zu gehen. Brandl setzte seine Karriere bei der Welser Eintracht fort, ehe er  als 19-Jähriger zum FC Blau-Weiß Linz wechselte.  Nach drei Jahren Blau-Weiß verschlug es Brandl dann zum SK Vorwärts, wo er bis heute seine Schuhe schnürt. Heute spricht er exklusiv auf ooeliga.at:

Peter, die erste Frage betrifft deine Gesundheit. Wie geht es dir nach deinem Kreuzbandriss? Spielst du endlich wieder schmerzfrei?

Ja eigentlich bin ich seit dieser Saison wieder komplett schmerzfrei und habe keine Einschränkungen mehr. Im Frühjahr war das nicht immer so und darum bin ich auch froh, dass das endlich vorbei ist. Mittlerweile bin ich wieder ganz zufrieden.

Wie hast du die letzte Partie gegen Gmunden gesehen, bzw. was sagst du zum verkorksten Saisonstart mit nur einem Punkt aus vier Spielen?

Das letzte Spiel spiegelt eigentlich die ganze bisherige Saison wieder. Wir investieren sehr viel in unsere Angriffe, sind aber im Abschluss zu inkonsequent und bringen uns um die Früchte unserer Arbeit. Wir waren in jedem Spiel ebenbürtig und könnten schon den einen oder anderen Punkt mehr am Konto haben. Defensiv machen wir einfach zu viele grobe Schnitzer und die werden in dieser Liga gnadenlos bestraft. Da muss sich bei uns trotzdem jeder an die eigene Nase nehmen.

Wie es scheint hast du aktuell deinen Stammplatz an eure Neuerwerbung Dominic Schierhuber verloren. Wo siehst du den Grund dafür?

Ich denke ich hatte bei Radan Lukic nie einen Stammplatz. Man muss sich jede Woche im Training aufdrängen und in dieser Woche dürften das andere mehr getan haben. Jeder, der selber gespielt hat weiß, dass man im ersten Moment nicht jede Entscheidung versteht, aber man hat sie zu respektieren.

Wie ist aktuell dein Verhältnis zu eurem Trainer Radan Lukic?

Ich bin Spieler und Radan Lukic ist Trainer.

Wo genau siehst du das Problem in eurem Spiel?  Man hört immer wieder, dass das 4-4-2 nicht das richtige System sei? Was sagst du dazu?

In Österreich hat jeder etwas zu sagen. Derzeit spielen wir 4-4-2 und unser Trainer wird dazu auch eine Idee haben. Natürlich hat jeder seine eigene Meinung zu jedem System, aber wo kommt ein Trainer denn da hin, wenn er es jedem Recht machen würde. Das wird nie gelingen. Radan Lukic vertritt dieses System und wir werden versuchen, es bestmöglich umzusetzen.  Es ist immer dasselbe: Gewinnst du, ist es gut- verlierst du, ist es schlecht.

Wie ist aktuell die Stimmung bei euch in der Mannschaft? Zieht ihr alle an einem Strang?

Naja jeder kann sich vorstellen, dass die Stimmung in unserer Lage momentan nicht die Beste ist. Allerdings ist die Mannschaft intakt, es gibt keine größeren Streitigkeiten oder Anfeindungen. Natürlich wollen wir so schnell es geht da unten raus und ich glaube auch, dass uns das zusammen gelingen wird.  Hin und wieder müssen Emotionen raus, aber auch das gehört bei einer intakten Mannschaft dazu.

Themenwechsel

Heißt deine Zukunft weiterhin Vorwärts Steyr oder möchtest du noch einmal zu einem Verein in eine höhere Liga wechseln?

Sag niemals nie! Nein im Ernst: Ich habe Familie und einen Job, der mir viel Freude bereitet. Es müsste schon alles passen, wenn ich noch einmal in eine höhere Liga wechseln würde. Ich bin im Sport sehr ehrgeizig und stelle hohe Anforderungen an mich selbst. Mit 25 muss man aber so realistisch sein, dass es eher nichts mehr wird. E gibt im Unterhaus tolle Vereine, mit gutem Umfeld und sportlichen Zielen. Um ehrgeizig zu sein, muss man nicht unbedingt Profi sein.

Was sagst du zu deinem Ex-Klub Blau-Weiß Linz? Ist heuer der Titel möglich?

Ich würde dem Verein und den Fans natürlich den Titel wünschen. Hermann Schellmann, Gerald Perzy und Adam Kensy haben da eine richtig gute Truppe beisammen. Natürlich schmerzt das Remis gegen Bad Aussee allerdings haben Sie in den direkten Duellen eindrucksvoll gezeigt, dass sie mitspielen können und hätten auch gegen Pasching und den GAK gewinnen können. Ich glaube und hoffe, dass sie sehr lange ein Wörtchen mitreden können.

Zum Abschluss bitten wir dich noch zum Wordrap:

1. Mein sportliches Vorbild ist: Socrates, Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft bei der WM 82 und 86
2. Der beste Spieler mit dem ich je zusammengespielt habe war / ist: Hannes Stromberger
3. Vorwärts Steyr ist für mich: sportliche Heimat der letzten 4 Jahre
4. Nächstes Jahr spiele ich bei: einem Verein
5. Meine Familie bedeutet für mich: Mehr als alles andere!


Peter Brandl im Gespräch mit Wolfgang Hötzenegger