Für die Elf von Trainer Ronald Scharschinger war das Spiel gegen Donau richtungsweisend. Nur mit einem Sieg konnte man Tuchfühlung zu den Spitzenreitern halten, was für einen Titelkandidaten wie Grieskirchen natürlich von essentieller Bedeutung ist. Der Mannschaft von Donau Linz fehlte - wie schon in der vergangenen Saison - die nötige Konstanz, um endlich einmal Tabellen-Höhenluft zu schnuppern. In den letzten beiden Runden wurde zwar nicht verloren, doch Unentschieden helfen, was die Tabellensituation betrifft, nur bedingt weiter.
Von Anpfiff an entwickelte sich ein rasantes Spiel - das gegenseitige Abtasten, wie es oft in wichtigen Spielen zu beobachten ist, blieb den Zusehern erspart. Bereits in Minute 5 fiel der Führungstreffer für den Außenseiter aus Linz: Dominik Kirchberger verwandelte einen Freistoß aus ca. 20 Metern unhaltbar für Torwart Roither - der Ball wurde jedoch noch etwas abgefälscht.
Die Grieskirchner zeigten sich wenig beeindruckt vom frühen Gegentreffer und spielten munter nach vorne. Dies wurde bereits in der 8. Minute belohnt. Daniel Lindorfer, der Torschütze vom Dienst, wurde schön freigespielt und tauchte alleine vor Tormann Singer auf. Der anschließende trockene Schuss bedeutete den schnellen Ausgleich. Die Ereignisse überschlugen sich in der ersten Viertel Stunde - in der 15. Minute fiel schon das dritte Tor der Partie. Die Gäste von Donau Linz gingen durch Daniel Makowski erneut in Führung. Er bekam den Ball am 16er und zog sofort ab. Eine Stürmeraktion wie aus dem Lehrbuch. Von diesem erfolgserlebnis beflügelt war es in Minute 30 erneut Makowski, der nach einem schönen Alleingang von Safak Ileli dessen Vorlage zum 1:3 in die Maschen schob.
Die Führung der Gäste war zu diesem Zeitpunkt verdient, da Kirchberger auch noch einen Freistoß an die Stange hämmerte. Grieskirchen, das heute ohne den Rot-gesperrten Demir Yalcin auskommen musste, war jedoch durch den ständigen Unruheherd Lindorfer stets gefährlich.
In der 37. Spielminute brachte Ex-Bundesligaspieler Rainer Kührer die Heimischen wieder ins Spiel zurück. Nach einem Corner auf die erste Stange, der per Kopf verlängert wurde, brauchte er am 2. Pfosten lauernd nur noch einzuköpfen.
Die 2. Halbzeit begann nicht so stürmisch wie die Erste. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Grieskirchen kam besser ins Spiel und fand einige Halbchancen vor - die Gäste brachten Lindorfer nie wirklich unter Kontrolle. In der 67. Minute dann jedoch die Vorentscheidung für die Mannen von Mario Eisschiel. Kirchberger hob einen Ball schön über die Abwehr in den Lauf des eingewechselten Nenad Vidackovic, der zum 2:4 einschoss. In dieser Szene hätte Goalie Roither früher aus seinem Tor kommen müssen. Der Donau-Stürmer wollte - weil er den Tormann früher am Ball wähnte, fast schon abdrehen.
Grieskirchen schwächte sich bald darauf auch noch selbst. Kapitän Gerhard Eschlböck flog mit der Ampelkarte vom Feld. Donau brachte die Führung über die Zeit und konnte nicht unbedingt erwartete 3 Punkte einfahren, die das Team einige Plätze nach oben bringen werden.
Donau-Trainer Mario Eisschiel: "Der Sieg für uns geht in Ordnung. In der 1. Halbzeit haben wir tollen Fußball gespielt. Das 2. Tor für Grieskirchen haben wir ihnen meiner Meinung nach geschenkt. In Halbzeit 2 haben wir zwar einige Zeit gewackelt, doch nach dem Ausschluss von Eschlböck haben wir die 3 Punkte sicher ins Trockene gebracht."
SV Pöttinger Grieskirchen - ASKÖ Donau Linz 2:4 (2:3)
Trattnachtalstadion Grieskirchen, 250 Zuseher, SR Fritz Erlinger
Torfolge:
0:1 (5.) Kirchberger
1:1 (8.) Lindorfer
1:2 (15.) Makowski
1:3 (30.) Makowski
2:3 (37.) Kührer
2:4 (67.) Vidackovic
Gelbe Karten:
Eschlböck, Lindorfer
Wieser, Vidackovic
Gelb/Rote Karte:
Eschlböck (69.)
Aufstellungen:
SV Pöttinger Grieskirchen
Roither - Doppelbauer F. (81. Vormair), Schachl-Lughofer (70. Flörl), Kührer, Klinger - Földvari, Eschlböck, Linimayr, Meister R. - Lindorfer (84. Möseneder), Fabry
ASKÖ Donau Linz
Singer - Wieser (61. Reisinger), Stöckler, Wansch, Oberegger - Steinkellner, Krasniqi, Kirchberger (74. Ileli Y.), Retschitzegger (53. Vidackovic) - Ileli S., Makowski
von Andreas Richter