Die einen Radio OÖ-Liga-Trainer reihten SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure vor Beginn der Saison im ersten, die anderen im letzten Tabellendrittel ein. Die Ersteren sollten fast recht behalten, die Angerschmid-Elf platzierte sich schlussendlich auf dem sechsten Tabellenrang. Eine passable Leistung, beachtet man das Durchschnittsalter der Mannschaft. Dieses wurde nun weiter gesenkt, drei Akademiespieler wurden in den Kader aufgenommen. Außerdem neu ist das 3-3-3-1-System, das von den Rieder Profis abgekupfert wurde. Im Gegenzug muss aber Michael Angerschmid nach dem Abgang von SV Ried-Trainer Paul Gludovatz oben aushelfen. "Das ist überhaupt kein Problem", verweist Angerschmid auf seinen Co-Trainer Heinz Etzlinger, der immer wieder einspringen wird.
ooeliga.at: Einige haben Ihrer Mannschaft diesen sechsten Tabellenplatz, auf dem Sie jetzt stehen, gar nicht zugetraut. Die Mannschaft ist nun noch reifer geworden, ist jetzt noch mehr möglich?
Angerschmid: "Generell ist eine Rangverbesserung sicher noch drin. Die Mannschaft ist zwar reifer, jedoch haben wir über den Winter eine weitere Verjüngung des Kaders erfahren, haben drei Spieler dazu bekommen, die alle 1994 geboren sind und somit noch in der U18 spielberechtigt wären. Wir sind aber auf keinem schlechten weg, die Vorbereitungsspiele waren zum Großteil in Ordnung. Probleme gab es nur, wenn wir vorne hinein mussten. Hier müssen nun die Mittelfeldspieler einspringen und mehr Tore machen. Auch die Standards müssen wir noch besser nutzen, da waren wir bisher zu wenig gefährlich."
ooeliga.at: Sie haben es angesprochen, in der Offensive an Durchschlagskraft. Hat man nach dem Abgang von Manuel Gerner eine Lösung für das Problem gefunden?
Angerschmid: "Wir können ja ohnehin nicht aus, mussten uns etwas überlegen. In den letzten drei Tests hat sich Fabian Schnabel vorne ganz gut präsentiert. Mit Forian Spitzer haben wir einen zweiten Stürmer dazu bekommen. Sie müssen sich jetzt einfach beweisen und in der Meisterschaft zeigen was sie können. Über den Abgang von Gerner brauchen wir jetzt nicht mehr nachdenken, wir müssen einfach das Beste aus der jetzigen Situation machen."
ooeliga.at: Spitzer kommt also als Stürmer in Frage, wie gut konnten sich alle drei Akademiespieler, die zur Mannschaft gestoßen sind, in die Mannschaft integrieren?
Angerschmid: "Grundsätzlich machen alle drei Spieler eine gute Entwicklung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie von Beginn an auf dem Platz stehen können, Rensch und Fischer werden das womöglich schon beim ersten Frühjahrsspiel. Das wird aber erst am Freitag entschieden. Wenn sie die Chance bekommen, müssen sie ihre Leistungen aus der Vorbereitung auch bestätigen."
ooeliga.at: Nicht nur neue Spieler sind jetzt da, sie haben auch eine Systemänderung vorgenommen. Wie gut funktioniert das 3-3-3-1?
Angerschmid: "Stimmt, wir spielen jetzt genau gleich wie die Profis, einfach um den jungen Spielern den Umstieg zu erleichtern. Wir trainieren dieses System nun seit etwa 1,5 Monaten und ich muss sagen, dass es schon ganz gut funktioniert. Allerdings wird es sicher weitere fünf bis sechs Wochen dauern bis das richtig sitzt. Es handelt sich dabei um einen Entwicklungsprozess, den die Spieler eben auch während der Meisterschaft durchlaufen müssen."
ooeliga.at: Zum Auftakt der Frühjahrssaison geht es zum Tabellenschlusslicht SV Traun. Die Mannschaft hat zum Ende der Herbstrunde allerdings sehr gute Leistungen geboten. Wie schwer wird es dort zu bestehen?
Angerschmid: "Im Grunde genommen ist das eine undankbare Aufgabe für uns. Gleich zu Beginn müssen wir zum Tabellenletzten. Den Aussagen von ihrem Trainer kann man entnehmen, dass sie vom letzten Platz wegkommen wollen, also werden sie beißen und kratzen. Da müssen wir einfach körperlich dagegen halten. Wenn wir unsere Leistung abrufen können, sollten wir spielerisch ein Übergewicht haben. Allerdings werden auch die Platzverhältnisse zu beachten sein, das wird nicht einfach. Die Mannschaft fährt aber dorthin, um zu gewinnen."
ooeliga.at: Sie haben seit dem Abgang von Ried-Trainer Paul Gludovatz auch mehr Verantwortung bei den Profis. Werden auch Sie die Fahrt nach Traun in Angriff nehmen?
Angerschmid: "Nein, die Profis spielen zeitgleich gegen Wiener Neustadt, also bin ich auch dort dabei. Das ist aber überhaupt kein Problem, ich habe vollstes Vertrauen zu meinem Co-Trainer Heinz Etzlinger, mit dem ich schon seit fünf Jahren zusammenarbeite und der ganz genau weiß was ich will. Natürlich kommt es jetzt vor, dass ich bei dem ein oder anderen Training nicht dabei sein kann, auch das übernimmt dann Etzlinger, der überhaupt kein Akzeptanzproblem bei der Mannschaft hat. Die Spieler wissen dann einfach, dass er der Chef ist."
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