Schwacher Beginn, Gmunden netzt
In der Anfangsphase der Partie tun sich die Mannschaften schwer, in die Gänge zu kommen. Der starke Wind beeinflusst die Akteure auf dem Platz sichtlich. Die erste halbe Stunde des Spiels hat daher auch dementsprechend wenig Highlights zu bieten. Beide Mannschaften können das Spielgeschehen nicht in die Hand nehmen, daher entstehen auch kaum Torraumszenen. Nach mehr als einer halben Stunde ist das Bild zwar noch das selbe, jedoch gelingt Gmunden in Minute 35 etwas glücklich der Führungstreffer. Paschingers Flanke wird abgefälscht und der Ball landet im Strafraum genau bei Manuel Schmidl, der aus kurzer Distanz problemlos zum 1:0 einnetzt. In der ersten Halbzeit kann Gmunden nicht nachlegen und auch die Gäste schaffen es nicht mehr, den Spielstand zu egalisieren.
Schmidl-Brüder lassen Top-Chance aus
Zu Beginn der zweiten Hälfte ist vorerst Gmunden am Platz noch Herr der Lage und kommt durch eine Co-Produktion der beiden Schmidl-Brüder zu einer riesigen Chance auf das 2:0, doch diese Möglichkeit wird ausgelassen. Danach nimmt Schallerbach-Coach Hegedüs einen, wie sich später herausstellen sollte, clerveren Doppeltausch vor: Er bringt Ruckendorfer und Heinle ins Spiel, die frischen Wind in die Partie bringen. Nur wenig später platzt der Knoten dann auf Seiten der Schallerbacher und Kessler sorgt in Minute 61 nach einem Stangelpass von Ruckendorfer für das erste Schallerbach-Tor in der Rückrunde.
Hegedüs-Elf kommt auf den Geschmack
Durch diesen Treffer haben die Gäste nun Lunte gerochen und sind jetzt die spielbestimmende Mannschaft. Gmunden scheint der Schock vom Gegentor noch etwas tiefer zu sitzen, als Schallerbach dann nur sieben Minuten später über den Führungstreffer jubeln darf. Etwa 20 Meter vor dem Tor kommt Verteidiger Weinberger an den Ball, der das Leder mit einem satten Schuss ins kurze Kreuzeck jagt: 1:2 nun der Spielstand. Bad Schallerbach ist nun aggressiver und spritziger und liegt verdient mit einem Tor voran. Entgegen dem Spielverlauf gelingt den Gmundnern dann aber trotzdem noch der Ausgleich. Aus großer Distanz führt Manuel Schmidl jenen Freistoß aus, den Schallerbach-Keeper Saliu in Form einer Flanke am langen Eck erwartet. Der Gmundner scheint dies bemerkt zu haben und überrascht den Keeper mit einem Schuss aufs Tor - und der sitzt auch. Schallerbach ist sich der heiklen Tabellensituation allerdings bewusst und weiß, dass hier heute nur ein möglicher Sieg für einen größeren Schritt nach vorne reichen wird. Die Grün-Weißen aus dem Trattnachtal stecken nicht auf und machen weiter Druck, wofür sie in Minute 83 dann auch belohnt werden. Der Ball kommt zu Thomas Kessler, der sich nicht zweimal bitten lässt und aus etwa 20 Metern sofort den Abschluss sucht. Sein Schuss findet den Weg ins lange Eck zum umjubelten 2:3. Gmunden versucht in den Schlussminuten zwar noch alles, findet aber kein Rezept mehr, die Defensive der Schallerbacher zu überwinden.
Die Gäste feiern somit in Gmunden einen immens wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg und können sich über drei weitere Zähler auf dem Punktekonto freuen (aktuell 16 Punkte). Gmunden muss sich jedoch eingestehen, durch zu wenig Aggressivität und individuelle Fehler das Spiel aus der Hand gegeben zu haben. Nächste Woche müssen die Traunsee-Kicker gegen Grieskirchen antreten, was definitiv kein leichteres Unterfangen werden wird. Bad Schallerbach tritt in der nächsten Runde beim direkten Tabellenkonkurrenten in Weißkirchen an.
Olzinger Alfred, Trainer SV Gmunden
"Die erste halbe Stunde des Spiels war ganz schwach, da hatte keine Mannschaft die zündenden Ideen. Nach der Pause müssen wir auf 2:0 erhöhen, dann sieht die Partie wahrscheinlich anders aus. So mussten wir dann nach div. individuellen Fehlern drei Gegentore hinnehmen und auch als Verlierer vom Platz gehen. Bad Schallerbach war aggressiver und spritziger als wir und daher haben sie auch absolut verdient gewonnen."
Bester Spieler: Manuel Schmidl
Formation: 4-4-2
Gerhard Klausmair, Sektionsleiter Bad Schallerbach
"Die Anfangsphase war ganz schwach, der Wind hatte da seine Finger bedeutend im Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir dann aber die bessere Mannschaft und haben in Summe dann auch verdient gewonnen. Hätte Gmunden aber gleich nach der Pause die Riesenchance zum 2:0 verwertet, hätte es auch anders aussehen können. Auf jeden Fall freuen wir uns über den extrem wichtigen 2:3-Auswärtssieg."
Bester Spieler: Thomas Kessler + Pauschallob
Formation: 4-2-3-1
von Christoph Bolda