Nachdem der Spitzenreiter der LT1 OÖ-Liga aus Dietach am gestrigen Freitagabend in Bad Schallerbach gestolpert war und die zweite Frühjahrspleite kassiert hatte, ergab sich für den ersten Verfolger SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf heute die Möglichkeit, bis auf einen Zähler an den Tabellenführer heranzurücken. Unabdingbare Voraussetzung hierfür: ein voller Erfolg gegen den SV Zebau Bad Ischl. Dieses Vorhaben konnte schlussendlich nicht in die Tat umgesetzt werden. In einer kuriosen Partie, welche aufgrund eines kaputten Tores 30 Minuten unterbrochen werden musste, wurden schlussendlich die Punkte geteilt. Mit dem Zähler können wohl beide Teams gut leben.
Vor rund 400 Zuschauern verfolgte der SV Bad Ischl einen klaren Matchplan: Man legte den Fokus auf eine kompakte Defensive samt Umschaltmomenten nach Balleroberungen. Dieses Vorgehen sorgte dafür, dass der eindeutige Favorit aus Friedburg lange nicht wirklich seine Stärken ausspielen konnte. Auf dem engen Platz in Bad Ischl fand man gegen einen aufmerksam verteidigenden Kontrahenten selten die nötigen Räume im Angriffsdrittel vor. Chancen kreierte man mit Fortdauer des ersten Durchgangs dann aber doch: Marko Peric setzte das Leder aber zwei Mal über das Gehäuse und Emrah Krizevac verfehlte das anvisierte Ziel ebenfalls knapp. Der Underdog aus Bad Ischl machte es gut und fand vor dem Pausenpfiff ebenfalls erste Halbchancen vor.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Statik der Partie wenig. Die Zebau-Elf wählte weiterhin eine vergleichsweise defensive Grundordnung und machte der SPG das Leben schwer. In Minute 74 wurde es dann kurios: Friedburgs Abwehrmann Marius Lehner, für den es heute gegen seinen Ex-Verein ging, krachte nach einer Standardsituation gegen den Pfosten, welcher daraufhin brach. Das Wichtigste vorweg: Lehner überstand die Situation unverletzt. Um das Tor musste sich aber freilich gekümmert werden. Lange stand ein Spielabbruch im Raum, während auf Seiten des SV Bad Ischl alles unternommen wurde, um eine Lösung zu finden. 30 Minuten lang herrschte Ungewissheit, Erinnerungen wurden wach an eine Situation aus dem Jahr 1998 in Spanien, welche als Torfall von Madrid in die Geschichte einging. Ausgetauscht musste das Gehäuse in Bad Ischl nicht werden. Vielmehr konnte man den Pfosten stabilisieren, sodass das Match wieder angepfiffen werden konnte. Spektakulär ging es in der Folge weiter: In einer aufgrund erwähnten Zwischenfalls enorm langen Nachspielzeit schockte Bad Ischls Kapitän Rudolf Durkovic die Braunauer mit einer sehenswerten Volley-Abnahme von der Strafraumkante, sodass die Kugel unhaltbar im Tor einschlug (90.+10). Es war ein Weltklasse-Treffer, auf welchen die SPG aber 14 Minuten später eine adäquate Antwort parat hatte. Und wieder war es Chefsache: Kapitän Halid Hasanovic versenkte einen Freistoß direkt und sicherte somit seiner Truppe einen Punkt, sodass der Rückstand auf die Dietacher nur noch drei Zähler beträgt. Der SV Bad Ischl kletterte durch jenes Remis indes auf Tabellenrang 13 – die beste Platzierung seit Matchtag drei.
Jürgen Schaufler (Sektionsleiter Stv. SV Bad Ischl):
„Einen Punkt gegen den Zweiten nimmt man natürlich gerne. Optisch waren wir einen Tick besser. Daher trauern wir einem möglichen Sieg schon etwas nach. Wir haben vier weitere Heimspiele gegen direkte Konkurrenten. Da wollen wir so viele Punkt wie möglich sammeln, um unser Ziel Klassenerhalt zu realisieren.“
Ernst Öbster (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):
„Es war ein gerechtes Remis. Keiner hätte sich den Sieg verdient gehabt. Aufgrund des späten Tores ist es ein gewonnener Punkt. Bad Ischl hat es sehr gut gemacht. Wir haben gewusst, dass es schwierig wird. Wir können mit dem Punkt gut leben. Dadurch haben wir den Rückstand auf Dietach verkürzt.“
Die Besten: Oleksandr Lovyniuk (ZDMF, SV Bad Ischl), Halid Hasanovic (IV, SPG Friedburg/Pöndorf), Marko Peric (ZMF, SPG Friedburg/Pöndorf)