Nach der so empfindlichen Derbyniederlage gegen den SV Bad Ischl unter der Woche in der LT1 OÖ-Liga musste der abstiegsbedrohte SV Gmundner Milch heute die Reise zur SPG Edelweiss/Neue Heimat antreten – und gab dort die beste aller Antworten auf erwähnten Dämpfer. Durch den ersten vollen Erfolg in der Fremde seit der Rückkehr in die höchste Spielklasse des Bundeslandes sorgte man dafür, dass die Spannung im Abstiegskampf noch einmal exponentiell anstieg. Kein Team des untersten Tabellendrittels kann sich sicher sein. Die Linzer schlittern indes immer tiefer in eine handfeste Ergebniskrise. Heute kassierte man die bereits vierte Pleite am Stück.
Auf tiefem Geläuf aufgrund der den ganzen Tag anhaltenden Regenfälle entwickelte sich vom Start weg ein umkämpftes Match, in welchem die Heimischen bereits in Minute 13 richtig zwingend werden konnten und auf 1:0 stellten. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Gmundner jenen Treffer durch einen kapitalen Fehler im Spielaufbau brutal begünstigten. Die Gäste meldeten sich aber nur 4 Minuten später zurück: Nach einem Foul an Milos Dzinic im Strafraum der Linzer verwandelte Paul Gunst gekonnt vom Kreidepunkt. Eine nun temporeiche, rasante Partie konnte schon in Minute 25 mit dem nächsten offensiven Highlight aufwarten. Nun war wieder die Kuranda-Truppe an der Reihe und ging abermals in Front. Verantwortlich hierfür: Florian Anitoiu, der eine sehenswerte Schusstechnik mit der nötigen Entschlossenheit kombinierte und aus 20 Metern mit einem platzierten Abschluss erfolgreich war. Noch vor dem Pausenpfiff bewies der SV Gmundner Milch abermals Moral und glich zum 2:2 aus. Nach einem Eckball gelangte das Leder über Umwege zum aufgerückten Innenverteidiger Stjepan Kovacevic, der es aus kurzer Distanz über die Linie drückte (43.).
Die Gmundner machten nach dem Seitenwechsel umgehend Druck und fanden in den Minuten 47 und 52 zwei Top-Chancen durch den eben erst in der Halbzeitpause eingewechselten Bernd Schörghuber vor. Zunächst knallte der Joker das Leder an die Innenstange, kurz darauf hatte er Edelweiss-Keeper Dominik Leonhartsberger bereits umkurvt, setzte den Ball aber neben das leere Gehäuse. In der 61. Minute war es dann aber so weit: Nach einem Corner kam Offensivmann Amar Hodzic in Ballbesitz und schoss aufs Tor. Zunächst konnten die Heimischen auf der Linie klären. Das Leder gelangte jedoch abermals zu Hodzic, der es nun humorlos zum 2:3 unter die Latte drosch. Die SPG erhöhte in der Folge den Druck gegen ein Team, bei dem die Beine am Ende einer Englischen Woche langsam, aber sicher etwas schwerer wurden. Was die Gmundner in dieser Phase aber auszeichnete: Man verteidigte beherzt und schaffte es somit, dass die Linzer nicht mehr wirklich zwingend wurden.
Christoph Brummayer (sportlicher Leiter SV Gmundner Milch):
„Wir haben gut gekämpft. Das zeichnet uns zurzeit aus. Am Ende war es ein verdienter Sieg. Wenn man zwei Mal in Rückstand gerät und auswärts noch mit 3:2 gewinnt, zeugt das von einer tollen Moral.“
Der Beste: Stjepan Kovacevic (IV, SV Gmundner Milch)