Nachdem die Begegnung zwischen dem SV CNC Glück Sierning und der Union Raiffeisen Gurten zuletzt dem Unwetter zum Opfer fiel, wurde das Spiel heute Abend nachgeholt. Für die Gäste stand einiges auf dem Spiel, da man mit einem weiteren Sieg den Vorsprung in der Tabelle der OÖ-Liga weiter ausbauen und sich auf dem Weg zum Meistertitel in der jetztigen Verfassung wohl nur noch selbst schlagen könnte. Bei der Mannschaft von Trainer Thomas Engelmaier war irgendwie der Wurm drinnen und man wartete seit vier Runden auf einen vollen Erfolg. Mit einem Sieg heute gegen den Tabellenführer könnte man aber für die letzten Runden gehörig Selbstvertrauen tanken und wohl auch alle Abstiegssorgen beseitigen.
Trotz aller guten Vorsätze dauerte es nur knapp 180 Sekunden, ehe Siernings Schlussmann Georg Offenthaler erstmals geschlagen war und den Ball aus seinem Tor herausholen musste. Nach einem Fehlpass im Sierninger Offensivspiel schaltete der Tabellenführer blitzschnell um und spielte die erste Offensivaktion souverän zu Ende. Über Umwege kam der Ball zu Daniel Reisinger, der mit seinem platzierten Schuss gekonnt zur Führung traf. Beim Zuspiel von Florian Penninger sah die Defensive der Gäste aber alles andere als sattelfest aus, sodass der Goalgetter mühelos seinen neunten Saisontreffer fixieren konnte. Abermals nur einige Sekunden später kam es doppelt bitter für den Tabellennachzügler. Nachdem Mario Müller von hinten angesprintet kam und die Grätsche auspackte, blieb dem Schiedsrichtergespann rund um Thomas Prammer nichts anderes übrig, als den Sierninger mit der Ampelkarte vom Platz zu stellen. In der Folge war deutlich zu spüren, dass das Nervenköstum der Gäste auf die Probe gestellt wurde, da man im Vorfeld natürlich ob der Wichtigkeit der drei Punkte Bescheid wusste, und die Sierninger auch in Unterzahl absolut Paroli boten. Richtig gefährlich wurde aber keine Mannschaft mehr, sodass es letztendlich mit einer hauchdünnen Führung aus Sicht der Gurtener, die in den Schlussminuten der ersten Halbzeit Ante Bajic verletzungsbedingt auswechseln mussten, in die Kabinen ging.
Auch in die zweite Halbzeit starteten die Gastgeber ambitioniert und versuchten rasch vor das Tor der Gäste zu kommen. Allerdings stand die Defensive der Neuhofer-Elf wieder sattelfest und die wenigen Torchancen vereitelte Schlussmann Florian Berger problemlos. Mit Fortdauer des Spiels wurden die Heimischen immer offensiver, wodurch der Ligaprimus immer mehr Konterchancen vorfand. Doch der eingewechselte Matthias Hinterleitner scheiterte aus halbrechter Position ebenso wie Florian Penninger, der völlig freistehend den Ball nicht im Tor unterbringen konnte. So wurde es noch einmal hektisch in den Schlussminuten, den aufopferungsvoll kämpfenden Sierninger fehlte es schlussendlich aber an der Kraft, sodass es bei einem weiteren Auswärtserfolg für den Sensationsaufsteiger blieb, der nun weiterhin alle Möglichkeiten in der Hand hat.
Friedrich Bolek (CO-Trainer SV CNC Glück Sierning):
„Trotz der Niederlage haben wir uns heute teuer verkauft und bis zur letzten Minute alles gegeben. Gurten steht nicht umsonst an der Tabellenspitze und auch heute haben sie wieder ihre Abgebrühtheit und ihre Ballsicherheit demonstriert. Beim Gegentreffer haben wir uns wie eine Schülermannschaft verhalten und auch die rote Karte kann man unter Umständen geben. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft eine ansprechende Leistung geboten und speziell unser Schlussmann, Georg Offenthaler, hat uns heute mit einigen Glanzparaden im Spiel gehalten.“
Die Besten: Georg Offenthaler
Rainer Neuhofer (Trainer Union Raiffeisen Gurten):
„Das war heute ein absoluter Arbeitssieg, da wir im Vorfeld über die Ausgangssituation Bescheid wussten und wir dementsprechend nervös in der Anfangsphase agierten. Der frühe Treffer und der Ausschluss haben uns natürlich in die Karten gespielt. Letztendlich hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen, dann wären die letzten Minuten sicher angenehmer gewesen. Allerdings zeichnet diese unglaubliche Konstanz unsere Mannschaft schon die ganze Saison aus und ich bin richtig stolz auf die Jungs, die Woche für Woche Topleistungen abrufen. Wir müssen uns jetzt auf da Spiel gegen Freistadt fokussieren, werden aber auch dort wie gewohnt mit 100% ans Werk gehen.“
Die Besten: Florian Berger
Fotos: Martin König