Spielberichte

Auf Euphorie folgt totale Ernüchterung – Union St. Florian steigt nach heftiger Pleite gegen SPG Wallern/St. Marienkirchen wohl ab

Nach einer ganz schwierigen Saisonphase samt mehreren personellen Veränderungen hatte sich die Union T.T.I. St. Florian in der Vorwoche zurückgemeldet, als man den SV Bad Schallerbach auswärts bezwang. Die heutige Zielsetzung war klar: Gegen die SPG Wallern/St. Marienkirchen sollte es in dieser Tonart weitergehen, um folglich dafür zu sorgen, dass man auch in der kommenden Saison unter dem neuen Trainer Wilhelm Wahlmüller wieder in der Oberösterreich-Liga an den Start gehen kann. Dieses Vorhaben scheiterte krachend, weil man gegen einen berauschend aufspielenden Kontrahenten insbesondere in Hälfte eins gehörig unter die Räder kam – ein im Laufe der Partie irreparabler Totalschaden, der gemeinsam mit dem völlig überraschenden Dreier des SV Grieskirchen beim Landescup-Sieger aus St. Martin bedingt, dass die Sängerknaben in der kommenden Saison aller Voraussicht nach Landesliga spielen.

 

Spitzer-Show auf heimischem Kunstrasen

Vor allem einen Akteur bekam ein insgesamt überforderter, teils desillusionierter Gast aus St. Florian über die gesamte Distanz des Kräftemessens nie so wirklich in den Griff: Florian Spitzer, dank Tempo und Abschlussstärke einer der spektakulärsten Angreifer der gesamten Liga, zeigte sich in der ersten halben Stunde gleich für drei Volltreffer verantwortlich und stellte somit quasi im Alleingang die Weichen auf Sieg – Es sollte der höchste der Zaunerboys im bisherigen Saisonverlauf werden. Bereits in Minute 10 markierte Spitzer das 1:0. Er war nach guter Vorarbeit von Sinisa Markovic per sehenswertem Heber erfolgreich. In der 28. Minute setzte dann eine für die Union St. Florian absolut katastrophale Phase ein, in welcher man sich gegen einen Kontrahenten, der mit brutaler Effizienz im vordersten Drittel punktete, gleich drei Treffer innerhalb kürzester Zeit fing. Zunächst erhöhte Misic auf 2:0 mit einem platzierten Distanzschuss. Der Ball schlug dabei exakt im Winkel ein. Nur Augenblicke später die nächsten Dämpfer für einen heute schon bemitleidenswerten Gast. Nachdem Spitzer in der 29. Minute das 3:0 aus kurzer Distanz besorgt hatte, umkurvte er am Ende des nächsten Angriffs der Hausherren St. Florians Keeper Dominik Leonhartsberger geschickt und schob zum 4:0 ein (30.). Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Gruber-Elf in einem ernüchternden ersten Durchgang eine Top-Chance vorgefunden hatte. Simon Weinzirl ließ sie aber liegen. Es wäre das zwischenzeitliche 1:1 gewesen.

 

SPG Wallern/St. Marienkirchen schraubt Ergebnis unbeirrt in die Höhe

Nach Wiederanpfiff änderte sich an der Charakteristik der Partie wenig – der Gastgeber klar spielbestimmend, richtig drückend. Phasenweise war ein Klassenunterschied erkennbar. Die Haidacher-Truppe brachte das enorme technische Potential, das im Kader steckt, heute in beeindruckender Art und Weise gänzlich auf den Rasen. Die Union St. Florian kam hingegen nicht in die Zweikämpfe, hatte also kein probates Mittel gegen diese offensive Wucht. In fatalistischer Art und Weise musste man dann auch noch das 5:0 und 6:0 hinnehmen. Erstgenannter Treffer ging auf das Konto von Mateo Kvesa, der Leonhartsberger mit einem Schuss ins lange Eck aus rund 20 Metern überwand (66.). Vier Minuten später besorgte Spitzer den 6:0-Endstand, indem er einen zielstrebigen Angriff über den Flügel perfekt abschloss. Als aufmerksamer Vorlagengeber war Misic in Erscheinung getreten.

 

Stimmen zum Spiel:

Horst Haidacher (Trainer SPG Wallern/St. Marienkirchen):

“Das war eine unglaubliche spielerische Leistung von der gesamten Mannschaft. Wir waren diszipliniert von der ersten bis zur letzten Minute. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Ich bin extrem zufrieden mit diesem Spiel.“

Die Besten: Florian Spitzer (ST), Mateo Kvesa (ZDMF), Dejan Misic (LMF)

 

Wolfgang Gruber (Trainer Union St. Florian):

„Wir haben uns heute sehr viel vorgenommen. Das Auftreten war dann aber zu lasch und mit zu wenig Überzeugung. Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir haben zu viel internen Wirbel. Spieler haben Wechselgedanken. Gegen so einen starken Gegner ist das dann natürlich schwierig. Wenn gewisse Spieler mit dem Kopf nicht voll da sind, sind wir nicht so präsent, wie man das gewohnt ist. Ich gehe davon aus, dass wir damit abgestiegen sind.“