Der SK Treibach startet in eine besondere Regionalliga-Mitte-Saison – aufgrund der Reform wird es keinen Kärntner Absteiger geben. Dennoch wollen sich die Blau-Weißen anständig aus der Liga verabschieden und den eingeschlagenen Weg mit jungen Spielern fortsetzen. Stefan Weitensfelder, der Sportliche Leiter der Treibacher, spricht über die Kaderzusammenstellung, die Treibacher Vereinsphilosophie und die kommende Regionalliga Süd. Außerdem steht schon am heutigen Freitag ein echtes Highlight im Turnerwald-Stadion auf dem Programm, denn im ÖFB-Cup ist BW Linz mit Torschützenkönig Ronivaldo zu Gast.
Der SK Treibach setzt auf eine eingeschworene Mannschaft
Mit dem frühzeitig geschafften Klassenerhalt und Tabellenplatz zwölf war man beim SK Treibach in der vergangenen Saison sehr zufrieden. Dennoch wollen sich die Kärntner heuer steigern: „Auch wenn es heuer keinen Absteiger gibt, wollen wir uns im Vergleich zu letzter Saison verbessern, wir wollen auswärts besser auftreten und uns als Mannschaft weiterentwickeln“, gibt Stefan Weitensfelder die Marschrichtung vor. Gelingen soll das mit einer eingespielten Mannschaft.
„Unser Grundgerüst haben wir eigentlich behalten und die Mannschaft punktuell verstärkt. Wir haben uns so aufgestellt, dass wir im Kader eine größere Dichte und mehr Konkurrenzkampf haben. Wir möchten mit der Mannschaft, die es letztes Jahr zum Schluss gut gemacht hat, weiterspielen. Außerdem haben wir mit Fabio Markelic, Erik Kovac und Jonas Fürst Spieler geholt, die uns in der Breite besser aufstellen“, sagt der Sportliche Leiter. Außerdem betont er, dass der Verein weiterhin seinen gewählten Kurs konsequent fortsetzen will.
Bis auf Ex-Profi und Routinier Michael Novak sucht man große Namen bei den Blau-Weißen vergeblich und das wird weiterhin so bleiben. Ohne die Transferkracher und mit dem langfristigen Ziel, Spieler zu entwickeln, geht der SK Treibach auch in die kommende Saison. „Bei der Kaderzusammenstellung haben wir immer darauf geachtet, dass wir Spieler holen, die wir weiterentwickeln können“, betont Weitensfelder. Außerdem verfolgt der Verein das Ziel, Spielern aus der zweiten Mannschaft, die heuer in die Unterliga aufgestiegen ist, die Chance in der Regionalliga zu geben. Besonders in der kommenden Spielzeit ergibt sich die Möglichkeit, mehr Talenten Spielzeit zu ermöglichen, denn aufgrund der Regionalligareform können die Treibacher befreit aufspielen und haben keinen Druck. „Klar können wir aufgrund der Reform das eine oder andere Spiel etwas lockerer angehen. Außerdem fällt natürlich der Druck weg, punkten zu müssen“, weiß auch Weitensfelder. So gibt es für die Kärntner die Möglichkeit, bereits an die neue Regionalliga Süd zu denken und den Kader daraufhin vorzubereiten.
„Ohne große Veränderungen wollen wir eine Mannschaft zusammenstellen, die in der kommenden Regionalliga Süd im oberen Playoff mitspielen kann“, gibt Weitensfelder die strategische Ausrichtung vor. Aus Vereinssicht sieht er die neue Regionalliga Süd positiv: „Wirtschaftlich ist es für die Vereine ein großer Gewinn, weil die langen Auswärtsfahrten wegfallen und es zahlreiche Kärntner Derbys mit vielen Zuschauern geben wird.“
Wie stark die Liga sportlich sein wird, könne er aber selbst noch nicht wirklich einschätzen. Klar ist, dass mit den oberösterreichischen Vereinen einiges an Qualität verloren geht. Um einen Eindruck der möglichen steirischen Gegner zu bekommen, testeten die Treibacher gegen den ASK Köflach und die Hartberg Amateure: „Wir haben in der Vorbereitung gegen zwei Vereine aus der steirischen Landesliga gespielt und gesehen, dass sie Qualität haben.“ Dementsprechend unvoreingenommen und positiv gestimmt geht Weitensfelder auf die Herausforderung Regionalliga Süd zu: „Ich lasse mich überraschen.“ Auf eine Überraschung hofft er wohl auch am heutigen Freitagabend, denn um 19:30 Uhr empfangen die Kärntner BW Linz in der ersten Runde des ÖFB-Cups.
„Solche Spiele im ÖFB-Cup sind für den gesamten Verein und die Mannschaft ein Zuckerl. Das ist natürlich für jeden einzelnen etwas Besonderes, gegen einen Bundesligaverein zu spielen und dann treffen wir auch noch auf den Torschützenkönig aus der vergangenen Saison“, freut sich der Sportliche Leiter. Dennoch bemerkt er sofort, dass der Fokus in Treibach natürlich auf der Meisterschaft liegt. Trotzdem wittern die Treibacher ihre Chance, denn schon vor drei Jahren boten die Kärntner Rekordmeister Rapid Wien ordentlich Paroli. Damals stemmten sich die Treibacher mit allem, was sie hatten, gegen den Rekordmeister – und hielten bis in die Nachspielzeit ein 0:0. Ähnlich aufwendig wie damals sind auch die Vorbereitungen auf das Spiel gegen die Oberösterreicher.
„Es werden um die 1000 Zuschauer erwartet. Die Vorbereitungen sind natürlich intensiv, aber unser Obmann Christian Grimschitz macht bei der Organisation wie schon beim Rapid-Spiel wieder einen super Job. Ich hoffe, dass am Ende einfach alle davon profitieren können“, sagt Weitensfelder. Und vielleicht gibt es am Ende sogar ein Happy End für die Kärntner: „Wenn BW Linz uns etwas anbieten sollte, werden wir es natürlich gerne mitnehmen.“
Foto: Dostal